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Aubin: "...aber das Härteste steht noch bevor"

Zehn Tage Ruhe waren genug. Vienna Capitals auf lange Final-Serie vorbereitet:

Aubin:

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In den EBEL-Playoffs ohne Niederlage zu bleiben, hat seine Vorzüge.

Etwa jenen, sich zehn Tage lang ausruhen und gewissenhaft vorbereiten zu können. In diesen Genuss sind die Vienna Capitals gekommen, bevor es ab Freitag gegen den KAC (Spiel 1, ab 20:15 Uhr im LIVE-Ticker) endgültig um den Titel geht.

"Es kann aber in beide Richtungen gehen. Manchmal rostest du ein, wenn du eine Weile nicht spielst", relativiert Head Coach Serge Aubin beim abschließenden Medientermin der Wiener.

"Aber wir haben darauf geschaut, unser Level im Training sehr hoch zu halten, haben Spielsituationen nachgebaut. Wir sind bereit."

"Sie haben 30 Titel! Aber das heißt alles nichts"

Erster Platz nach dem Grunddurchgang samt Punkterekord, erster Platz nach der Pick-Round, noch keine Niederlage in zwei Playoff-Duellen – man kann getrost sagen, dass die Wiener ein Traumjahr hingelegt haben.

Champion ist aber, wer die Finalserie für sich entscheidet. "Wir haben uns das Recht am 'letzten Tanz' erarbeitet. Aber das Härteste steht uns noch bevor. Es gibt so viele Dinge, die passieren können", schießt der Erfolgstrainer nach.


Apropos "letzter Tanz"...

(Text wird unterhalb fortgesetzt)


Als Favorit sieht der Kanadier seine Mannen nicht.

"Wenn man sich die Vergangenheit ansieht, würde ich sogar den KAC als Favoriten bezeichnen. Sie haben 30 Titel. Das heißt alles nichts. Wir leben im heute."

Dementsprechend sei auch nicht von einer Drucksituation zu sprechen: "Es ist eine Möglichkeit, etwas Spezielles zu schaffen. Aber ich denke nicht, dass es Druck gibt."

"Nicht vier Spiele in einem Shift gewinnen"

Auch sonst zieht sich beim Besuch des Vormittagstrainings ein Faden durch die Eindrücke, die man als Beobachter gewinnt. Die Stimmung scheint gut, der Fokus aber ungebrochen.

"Wir haben Tonnen an Respekt für den KAC, sollten uns aber nicht zu sehr um das andere Team kümmern. Je weiter du in der Saison kommst, umso besser wird das Hockey deiner Gegner", gibt Aubin die Richtung vor.

Letztlich sei man die ganze Saison erfolgreich damit gefahren, das eigene Spiel konsequent durchzuziehen. "Unsere Stärke war das ganze Jahr über Konstanz."

Diese Konstanz will man notfalls über sieben Spiele aufrechterhalten. Entsprechend der Qualität der Kärntner geht man in Wien tendenziell von der vollen Distanz aus. "Und wir wissen, dass wir nicht vier Spiele in einem Shift gewinnen können."

Das kleine, zusätzliche Opfer

Dass der gute Grunddurchgang speziell in Spielen gegen die Rotjacken nichts gelten muss, haben die anschließenden Begegnungen in der Pick-Round gezeigt – beide gingen an den KAC, der Auftakt in Wien sogar mit einem satten 5:0.

Unangenehm für die Capitals ist, dass der KAC ein ähnliches System verfolgt, sich nicht versteckt.



"Wir erwarten nicht viele Tore, 1:0, 2:1… Es werden harte Kämpfe. Aber wir sind bereit für ein langes Finale, wissen, was wir für den Erfolg tun müssen – das hat das ganze Jahr funktioniert", sagt Jonathan Ferland.

Der Kapitän ist einer von wenigen Spielern, die schon beim Finale 2012/13 in Gelb-Schwarz werkten – das der KAC mit 4:0 für sich entschied.

"Der Unterschied war, dass sie bereit waren, das kleine bisschen mehr zu opfern. Es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Aber diesmal ist das Mindset in der Kabine richtig. Wir sind nicht fertig, wollen beenden, was wir das ganze Jahr über begonnen haben."

Eine 'tighte' Truppe

Für den mittlerweile 34-Jährigen wäre es erst der zweite Titel überhaupt. Vor exakt zehn Jahren holt er mit den Hamilton Bulldogs die AHL-Trophäe.

"In einem Finale ist es vollkommen egal, was passiert – danach ist es für beide Teams vorbei. Aber du hast das ganze Jahr für den Titel gekämpft. Vor einer Saison spricht man nicht von einem Titel, sondern nur davon, als Team zusammenzuwachsen. Jetzt ist diese Truppe so 'tight' – wir wollen genau jetzt erfolgreich sein, wenn es darauf ankommt."

Dass die ersten vier Finalspiele bereits ausverkauft sind und 7.000 Zuschauer in der Albert-Schultz-Halle erwartet werden, sei kein Druckfaktor, sondern mache ein Finale erst besonders.

"Jetzt schaut jeder zu. In zwei Wochen gibt es einen Champion. Wir müssen bereit sein, alles zu opfern, es wird der härteste Kampf der Saison – aber wenn du gewinnst, ist es das wert."

Und Niederlagen hatten in Kagran zuletzt ohnehin Seltenheitswert.

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