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Caps-Boss Schmid tritt gegen Referees nach

Außerdem räumt Capitals-Boss mit Gerüchten auf und gibt die Richtung vor.

Caps-Boss Schmid tritt gegen Referees nach

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Präsident Hans Schmid richtet sich vier Tage nach dem Playoff-Aus seiner Vienna Capitals in einem offenen Brief an die eigenen Fans und übt dabei Kritik an den Referees.

"Hatten wir schon die ganze Saison mit harten Schiedsrichter-Entscheidungen zu kämpfen (...), so ist diese Tendenz in den Playoffs noch eskaliert", führt Schmid Beispiele aus der Serie gegen den VSV an.

Darüber hinaus räumt er mit dem Gerücht auf, wonach das Budget der Kampfmannschaft heuer niedriger gewesen sei: "Das ist falsch."

"Aber richtig ist, dass wir das Budget für unseren Eishockey-Nachwuchs in dieser Saison sogar erhöht hatten", wird der Klub-Boss nicht müde, die wachsende Bedeutung des Nachwuchs-Sektors zu betonen.

"Mit der Gründung der Eishockey-Akademie setzten wir einen weiteren Schritt in diese Richtung. Die ersten Früchte unserer Arbeit ernteten wir mit den Einsätzen von Benjamin Nißner, Patrick Bolterle und Felix Maxa."

Den Weg, Eigengewächse zu integrieren, wolle man weitergehen, weshalb dies auch ein elementarer Bestandteil für das Anforderungsprofil des neuen Trainers sei.


Viertelfinale 7: RB Salzburg - KAC am Freitag, 19:15 Uhr LIVE bei LAOLA1.tv


Der gesamte Brief im Wortlaut:

 

Liebe Fans der UPC Vienna Capitals,

die Saison hat so geendet wie wir es alle nicht erwartet hatten. Vor allem nach den starken Spielen gegen Salzburg und gegen Znaim in der Zwischenrunde. Und wir waren in Linz bis drei Minuten vor Spielende in Führung und  hätten damit den ersten Tabellenrang in der Pick Round erreicht. Und das trotz vieler Verletzungen, die uns die ganze Saison begleitet haben. Unsere Hoffnung, dass damit diese Pechsträhne, diese Verletzungsserie beendet sei, hat sich leider nicht erfüllt. Wir mussten im Viertelfinale gegen Villach fünf Stammspieler vorgeben. Eine Schwächung, die wohl keine Mannschaft kompensiert hätte. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass die Caps dennoch Großartiges geleistet hat, denn drei Spiele gingen in die Overtime.

Hatten wir schon die ganze Saison mit harten Schiedsrichterentscheidungen zu kämpfen (sogar Anhänger der gegnerischen Mannschaft, die meine Gäste waren, haben sich darüber gewundert) so ist diese Tendenz in den Playoffs noch eskaliert.  Über die Ausführung des Penalty Shots im vierten Viertelfinalspiel kann man genauso diskutieren wie über die Strafe wegen Spielverzögerung in der 75. (!) Spielminute.  Klare Fouls gegen unsere Spieler blieben hingegen ungeahndet. Offensichtlich gibt es einen Hauptstadt-Malus. Ich werde mich bemühen vor der kommenden Saison Gespräche mit den Verantwortlichen zu führen, damit wir wieder zur Normalität und Fairness zurückkommen.

Ich bin kein Eishockey-Fachmann. Deshalb vertraue ich den Profis. Aber ich habe eine Sensibilität für Auffälligkeiten. Wir hatten mit fast 16 Minuten pro Spiel die meisten Strafen der Liga. Das tut mir weh, denn ich möchte Präsident einer kampfstarken aber fairen Mannschaft sein.

Und noch etwas ist mir aufgefallen: Die Powerplay-Bilanz der Vienna Capitals: Wir hatten in der Viertelfinalserie 15 Powerplays. Und daraus kein einziges Tor erzielt!

Natürlich spüren wir jetzt, wie eng Sieg und Niederlage und vor allem Lob und Tadel im Leben beieinander liegen. Wir sehen auch, wie die Gerüchteküche zu brodeln beginnt. Deshalb lassen Sie mich einige Fakten wieder ins rechte Licht rücken:  Das Gerücht, dass wir heuer weniger Budget als in den Vorjahren für die Kampfmannschaft hatten, ist schlichtweg falsch. Aber richtig ist, dass wir das Budget für unseren Eishockey-Nachwuchs in dieser Saison sogar erhöht hatten.

Wir sind ein junger Verein, der heuer im September sein 15-jähriges Bestehen feiert. Umso wichtiger war es aus unserer Sicht, entsprechende Strukturen im Nachwuchs zu etablieren. Das haben wir  geschafft. Und mit der Gründung der Eishockey-Akademie setzten wir einen weiteren Schritt in diese Richtung. Die ersten Früchte unserer Arbeit ernteten wir mit den Einsätzen von Benjamin Nißner, Patrick Bolterle und Felix Maxa. Die von diesen Talenten gezeigten Leistungen bestätigen, dass wir auf dem richtigen Wege sind. Und wir lassen uns trotz des frühen Ausscheidens in der Saison 2015/16 nicht davon abbringen, den Weg der Integration österreichischer Nachwuchsspieler weiter zu gehen. Dieses Ziel wird auch im Anforderungsprofil an den neuen Headcoach zu finden sein.

Für die kommende Saison haben wir einen Kern an österreichischen Spielern. Neben unseren vertraglich bereits gebundenen Spielern (David Kickert, Mario Fischer, Andreas Nödl, Rafael Rotter, Jonathan Ferland und Julian Großlercher) sprechen wir in den kommenden Tagen mit österreichischen Leistungsträgern der vergangenen Monate. Wir besitzen zudem vereinsseitige Optionen auf Tyler Cuma und Dominic Hackl. Und im kommenden Jahr sollen Spieler wie etwa Felix Maxa, Patrick Bolterle und Benjamin Nißner fix in die Kampfmannschaft integriert werden. Das ist für uns der richtige Weg, nachhaltig eine starke Mannschaft in Wien zu etablieren.

Wir denken, dass diese Vision auch im Sinne unserer Fans ist. An dieser Stelle möchten wir uns bei Ihnen für Ihre wertvolle Unterstützung bedanken. Sie waren der so oft zitierte sechste Mann auf dem Eis. Danke!

Ihr Hans Schmid

PS. Einmal mehr durften wir uns über die höchste Zuschauerzahl in der Erste Bank Eishockeyliga freuen. Insgesamt besuchten 144.500 Zuseher unsere 30 Heimspiele.


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