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BSL-Playoffs – LAOLA1 wagt den Ausblick

Ab Samstag starten in der win2day Basketball Superliga der Männer die Playoffs. LAOLA1 nimmt die Viertelfinal-Duelle unter die Lupe – und tippt den Ausgang.

BSL-Playoffs – LAOLA1 wagt den Ausblick Foto: © GEPA

In der heimischen Basketball-Bundesliga droht dieser Tage das Phrasenschwein wieder zu platzen: Fünfte Jahreszeit. Was vorher war, zählt nicht mehr. All diese Floskeln gewinnen wieder an Häufigkeit – weil die Playoffs 2024 vor der Tür stehen.

Der Kampf um den Meistertitel in der win2day Basketball Superliga der Herren spitzt sich damit zu. Von den zwölf Teams der Regular Season haben acht die Qualifikation für die Postseason geschafft – am Samstag starten nun die ersten beiden "best-of-5"-Viertelfinalserien. Der Champion steht spätestens am 30. Mai fest.

Aber bis dorthin ist noch viel Basketball zu spielen. Schon die Quarterfinals versprechen Spannung – ein Sweep, also ein 3:0 in gewonnen Spielen, ist schwer vorstellbar. Gleich zweimal könnte es über die volle Distanz gehen.

BK IMMOunited Dukes (#1) – OCS Captial Bulls (#8)

Seit der Saison 2012/13 sind der BK IMMOunited Dukes in den Playoffs wieder topgesetzt. Nach einer enorm starken Regular Season, in der sie die einzigen beiden Niederlagen auswärts bezogen, verteidigten sie mit einer positiven Bilanz (6/4) in der Platzierungsrunde ihre Tabellenführung. Die Souveränität aus den ersten beiden Saisondritteln scheint zwar etwas abgenommen zu haben – dennoch sind die Niederösterreicher die großen Favoriten auf den Titel:

Das Legionärs-Trio Michael Weathers, Will Carius und Dragan Bjeletic besticht in seiner Vielseitigkeit. Gemeinsam mit dem österreichischen Kern rund um Kapitän Valentin Bauer und dem nachverpflichteten Ex-NBA-Spieler Duje Dukan haben die Dukes auch die nötige Tiefe im Kader, um ihren Run in den Playoffs fortzusetzen.

Ihr Gegner, die OCS Capital Bulls, mussten heuer zum zweiten Mal in Serie den Umweg Qualifikationsrunde nehmen. Zahlreiche Verletzungen ließen die, mit neuem Titelsponsor und großen Ambitionen in die Saison gestarteten, Steirer nie ins Laufen kommen. Auch das personelle Upgrade mit dem letztjährigen BSL-MVP Urald King brachte (noch) nicht den erhofften Aufschwung. Zwar gewann die Herrera-Truppe "unten" acht Spiele, sah aber bei den beiden Niederlagen gegen Oberwart nicht gut aus. Nimmt man den Bulls ihre Transition, wird es mau – und das wissen wohl auch die Dukes.

Ein bisschen Spannung könnte die Ungewissheit über Kapfenbergs finales Line-Up bringen: Ali Sow laborierte jüngst wieder an einer Verletzung. Tobias Schrittwieser sollte auf jeden Fall wieder dabei sein. Johnny McCants und Christian Rodriguez waren lange out – sie scheinen aber noch in der Kaderliste auf.

Aber mehr als einen Sieg wird Kapfenberg, das beide Grunddurchgangs-Duelle gegen Klosterneuburg klar verloren hat, nicht aus dem Hut zaubern können.

Der LAOLA1-Tipp geht mit 3:1 an die BK IMMOunited Dukes.

Sebastian Käferle (links) und seine Gunners wollen ihre Winning-Streak auch in den Playoffs fortsetzen.
Foto: © GEPA

OCS Swans Gmunden (#2) – Unger Steel Gunners Oberwart (#7)

Der Titelverteidiger OCS Swans Gmunden geht von Platz zwei aus in die Playoffs – und beendete damit die Regular Season zum vierten Mal in Folge unter den besten zwei Teams. Der sechsfache Liga-Champion war den Dukes während der Saison stets auf den Fersen und hat dem Grunddurchgangs-Sieger just vergangenen Samstag eine Niederlage zugeführt.

Die Oberösterreicher sind im Kern seit Jahren eingespielt – das ist deren größte Stärke: Daniel Friedrich, Toni Blazan und Benedikt Güttl harmonieren perfekt, gemeinsam verteilen die Swans im Schnitt über 21 Assists – mehr als jede andere BSL-Mannschaft. Dieses Trio ist für die von Anton Mirolybov gecoachte Truppe der Schlüssel zum Erfolg, denn die Legionäre haben – etwa im Vergleich mit der letztjährigen Meistermannschaft – nicht mehr die großen Rollen inne.

Die Unger Steel Gunners Oberwart sind aktuell das heißeste Team der Liga: Seit elf Spielen haben die Burgenländer nicht mehr verloren, damit die Qualifikationsrunde ungeschlagen absolviert. Vor allem die Siege über Kapfenberg und Wien haben gezeigt, dass Oberwarts Energielevel aktuell kaum zu matchen ist. Aggressive Defensive und eine enorme Präsenz am Rebound – vor allem am offensiven Brett (14,7) – machen die Gunners aktuell zu einem schwer bespielbaren Gegner, der auch Gmunden fordern kann.

Die Serie sollte über fünf Spiele führen – auch die Fans können zum Zünglein an der Waage werden: Einerseits das Tollhaus am Traunsee mit im Schnitt über 1.235 Zuschauer*innen pro Partie, andererseits die Gunners-Fans, die in der Vergangenheit mit ihrem Impact schon oft für einen Momentum-Shift gesorgt haben.

Bleibt noch der LAOLA1-Tipp: 3:2 Oberwart. Form und Intensität geben den Ausschlag.

Top-Talent Aleksej Kostic uns seine Arkadia Traiskirchen Lions sind im Viertelfinale gegen St. Pölten klarer Favorit.
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Arkadia Traiskirchen Lions (#3) – SKN St. Pölten Basketball (#6)

Die Arkadia Traiskirchen Lions haben ihren besten Grunddurchgang seit der Saison 2017/18 absolviert – und gehen nun als Dritter und mit Heimrecht in die Playoffs. Für die "Löwen" gilt ähnliches wie für Klosterneuburg: Auch sie haben im Sommer beim Auswählen der Spieler einen richtig guten Job gemacht.

Mit der Weiterverpflichtung von Davon Clare und den Signings von Demarcus Demonia, Edgars Lasenbergs und Jaquan Lawrence landete der dreifache österreichische Meister Volltreffer. Sie funktionieren neben Top-Talent Aleksej Kostic – vor allem defensiv: Mit 70,2 Gegenpunkten stellen die Lions die beste Verteidigung der Liga. Zurück zum Start, Phrasenschwein und so: "Offense wins games. Defense wins championships." Für Traiskirchen könnte das durchaus schlagend werden.

Der SKN St. Pölten Basketball kämpft hingegen um ein positives Ende: Ein guter Saisonstart gab dem dritten niederösterreichischen BSL-Klub die Basis, am letzten Spieltag des Grunddurchgangs, um den Verbleib in der Platzierungsrunde zu spielen. Das gelang auch eindrucksvoll – dann kam aber der Einbruch. Neun Niederlagen setzte es am Stück, Head Coach Mike Coffin wurde die Talfahrt zum Verhängnis, er musste gehen. Auftrieb gab der Trainerwechsel kaum, erst letzten Samstag setzten der SKN der Negativserie ein Ende, schrieb mit einem 87:76 in Wels an. St. Pölten konnte gegen breit rotierende Oberösterreicher vor allem am Rebound und mit einer außergewöhnlichen Dreipunkte-Quote überzeugen.

Mit einer ähnlichen Performance sollte St. Pölten ein "Schnapperl" gelingen, mehr wird Traiskirchen nicht zulassen.

Der LAOLA1-Tipp: Heimvorteil und die starke Defensive lassen die "Löwen" die Serie mit 3:1 für sich entscheiden.

Raiffeisen Flyers Wels (#4) – UBSC Raiffeisen Graz (#5)

Die am Papier wohl knappste Angelegenheit ist immer vier gegen fünf . Also in dem Fall Raiffeisen Flyers Wels gegen UBSC Raiffeisen Graz. Die Oberösterreicher kennen die Situation aus der abgelaufenen Kampagne, setzten sich damals nach fünf Spielen gegen St. Pölten durch, scheiterte anschließend im Semifinale – ebenfalls in Spiel fünf – an Gmunden.

Der Playoff-Run gab Basketball Wels aber einen weiteren Push und der ließ sie zu Beginn des Jahres den ersten Titel der Vereinsgeschichte feiern. Cupsieger. Der Welser Trumpf ist die Defensive: Über 40 Minuten praktiziert die Mannschaft von Sebastian Waser eine Verteidigung über das gesamte Feld, geht eine hohe Intensität. Dafür braucht es auch einen breiten Kader, den reizt man in Wels aus: Nur Christian von Fintel tanzt mit 32 Minuten pro Spiel aus der Reihe, die restlichen zehn Athleten mit mehr als 25 Spielen stehen zwischen 8,5 und 25,5 Minuten am Parkett.

Deutlich kürzer ist die Rotation beim UBSC Raiffeisen Graz. Mit Zach Cooks, Jeremy Smith und Christian Brandon stehen drei Spieler im Durchschnitt mehr als 32 Minuten am Feld – ersterer gar fast 38 Minuten. Dazu kommen noch drei weitere US-Legionäre und ein paar Einsatzminuten für Lukas Simoner und Elias Podany. Dennoch: Graz ist schwierig zu bespielen. Alle Legionäre haben Klasse und sind im 1-gegen-1 nur schwer zu stoppen. Das ist auch das Spiel vom UBSC – und das hat heuer in der Regular Season so manchen Teams Kopfzerbrechen bereitet.

Aber was ist möglich in dieser Serie? Sie kann über die volle Distanz gehen. Wer von Spiel zu Spiel besser adaptiert, wird erfolgreich sein. Und das ist am Ende Graz, weil Cooks dreimal sein "A-Game" abrufen könnte.

Der LAOLA1-Tipp lautet: 3:2 UBSC.

Die Playoffs der win2day Basketball Superliga starten am Samstag. Alle Spiele werden auf der Streaming-Plattform basketballaustria.tv angeboten – ausgewählte Duelle laufen natürlich auch bei LAOLA1. So gleich am Samstag ab 17.30 Uhr der Viertelfinalauftakt zwischen den BK IMMOunited Dukes und den OCS Capital Bulls - zum LIVE-Stream >>>

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