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"New York ist mein Favorit auf der Tour"

Darum sind die US Open für Dominic Thiem ein ganz besonderes Turnier.

Foto: © gettyGEPA

Am Montag beginnt mit den 50,4 Millionen Dollar dotierten US Open das vierte und letzte Grand-Slam-Turniers des Jahres.

Für Dominic Thiem ist Flushing Meadows ein guter Boden, erreichte er hier doch vor drei Jahren erstmals ein Major-Achtelfinale.

Seitdem sind jedoch die Erwartungen an seine Person und sein Bekanntheitsgrad stark gestiegen. Im "Vogue"-Magazin durfte er gemeinsam mit Alexander Zverev im Vorfeld sogar seine Model-Qualitäten unter Beweis stellen.



"Die nächste Generation im Herren-Tennis ist angekommen" lautete der Titel des Mode-Magazins.

Im Pharrell-Williams-Outfit

Thiem wird wie mehrere Topstars seiner Bekleidungsfirma "adidas" wieder in speziellem Outfit antreten: Sänger und Rapper Pharrell Williams, der mit dem Song "Happy" weltweit bekannt wurde, designte die Kollektion für die besten Tennis-Profis des Sportartikelherstellers. Thiem wird in Blau-Rot-Orange-Weiß besonders farbenreich zu sehen sein.

Es passt zum Glitter und Glamour, den die Stadt New York City verbreiten. Eine Stadt, die Thiem besonders mag. "New York ist fast mein Favorit auf der ganzen Tour. Dort will ich wieder mein bestes Tennis abrufen. Mir taugt die Stadt, das ganze Flair und die Stimmung und ich war dort immer extrem gern", erklärte Thiem bei einem Ausblick auf die zweite Saisonhälfte.

Auf dem Platz hat Thiem bei den French Open mit dem Viertelfinalsieg über Titelverteidiger Novak Djokovic im vergangenen Mai nicht nur sein zweites Major-Halbfinale erreicht. Seither stehen auch alle fünf großen Namen des Welttennis auf seiner Abschussliste: Gegen Roger Federer (2 Siege), Rafael Nadal (2), Andy Murray (1) und Stan Wawrinka (1) hatte er schon davor zumindest je einmal gewonnen.

Im Vorjahr Aufgabe wegen Blasen und Knieschmerzen

Bei den Australian Open und auch in Wimbledon hat der Weltranglisten-Achte bzw. aktuell viertbeste Spieler 2017 jeweils erstmals das Achtelfinale erreicht, womit er schon vier Grand-Slam-Achtelfinali in Folge bzw. bisher insgesamt sechs zu Buche stehen hat. Zudem stand Thiem bei den Masters-1000-Turnieren in Madrid und Rom im Finale bzw. Semifinale.

Thiems Hoffnung, dass er die zweite Saisonhälfte stärker spielt als im Vorjahr, wird wohl maßgeblich von seinem Abschneiden in Flushing Meadows abhängen. 2016 hatte er im Achtelfinale gegen Juan Martin Del Potro wegen Blasen am rechten Fuß und Knieschmerzen aufgeben müssen.

Der achtfache Turniersieger, der in diesem Jahr mit dem Triumph in Rio de Janeiro bisher einen Titel gewonnen hat, will sich nicht mehr mit dem bloßen Erreichen der zweiten Major-Turnierwoche begnügen.

"Es sollte langsam zur Selbstverständlichkeit werden, dass ich bei den Grand Slams lange dabei bin", hatte der Lichtenwörther nach dem Achtelfinal-Aus in Wimbledon in fünf Sätzen gegen Tomas Berdych gemeint: Eine vierte Runde in Wimbledon sei in diesem Jahr noch zufriedenstellend - Betonung auf noch.

Zverev überholte Thiem

Trotz geändertem Turnierplan und dem Verzicht auf das Heimturnier in Kitzbühel lief die US-Open-Vorbereitung Thiems aber nicht nach Wunsch. Zwei knappe Niederlagen nach einem Matchball gegen Kevin Anderson im Washington-Achtelfinale und vor allem vier Matchbällen gegen Diego Schwartzman (ARG) in der zweiten Montreal-Runde zehrten ein wenig am Selbstvertrauen des österreichischen Vorzeige-Sportlers.

In Cincinnati musste er sich im Viertelfinale Altstar David Ferrer überraschend glatt 3:6,3:6 beugen, aber er hat in Ohio zumindest das Vorjahresergebnis verteidigt.

Dass ihm mittlerweile der 20-jährige Alexander Zverev zumindest kurzfristig den Rang als "heißester" Spieler der jungen Generation genommen und ihn auch in beiden Rankings überholt hat, wurmt den Österreicher nicht besonders, meint sein Betreuer. "Diese Schlagzeilen stören ihn nicht. Kein Mensch freut sich, wenn dich wer überholt, aber das ist kein Riesenthema", erklärte Thiem-Coach Günter Bresnik im US-Open-Vorfeld gegenüber der APA.

"Dominic braucht keine Konkurrenz"

Zudem sei sein Schützling kein Spieler, der die Rivalität mit anderen Leuten als Ansporn brauche. "Dominic ist für die Jungen der Wegweiser gewesen. Er braucht keine Konkurrenz. Er weiß, wo er hinwill, und er nimmt mehr oder weniger jedes Match gleich ernst," versichert der 56-Jährige.

Von großer Bedeutung ist trotz seiner neuerlichen hohen Setzung (wie in Paris auf Platz sechs) die Auslosung Freitagmittag Ortszeit (18.00 Uhr MESZ) im Süden von Manhattan.

Thiem, der am Ende der ersten Turnierwoche am 3. September seinen 24. Geburtstag feiert, ist bekannt dafür, dass er sich von Runde zu Runde zu steigern vermag. Und unangenehme Gegner gibt es auch außerhalb der Gesetztenliste und daher auch vor der dritten Runde genügend.

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