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Landes-Bosse unterstützen ÖTV-"Revolution"

Präsidenten wollen Zusammenarbeit mit Bresnik und Thiem nicht beenden.

Landes-Bosse unterstützen ÖTV- Foto: © GEPA

Die überraschende Amts-Niederlegung von ÖTV-Präsident Werner Klausner bleibt nicht ohne Reaktionen.

In einer Aussendung des Präsidenten des oberösterreichischen Tennis-Landesverbands Hans Sommer - in seiner Funktion als Vorsitzender des ÖTV-Länder-Kuratoriums - wehrt man sich gegen Vorwürfe des scheidenden ÖTV-Präsidenten.

"Wir distanzieren uns davon, geringschätzig als kleine Gruppe abgetan zu werden", wird in dem von sieben Landesverbands-Präsidenten gezeichneten Schreiben festgehalten.

Ziel sei es, den Tennissport kontinuierlich weiterzuentwickeln, "weit weg von persönlichen Befindlichkeiten, jeglichen Machtkämpfen oder individuellen Übervorteilungen".

Man habe sich in einem Diskussions-Prozess, frei von Denkverboten, entschieden, das Präsidium im Zuge einer System-Änderung zukünftig neu bilden zu wollen. "Die Landesverbände sollten wieder mehr Verantwortung übernehmen, um so eine demokratische, ausgewogene und vor allem erfolgreiche Verbandsführung gewährleisten zu können."

Länder-Kuratorium soll mit ÖTV-Präsidium verschmelzen

Nach den Vorstellungen der sieben Landes-Präsidenten aus Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, Vorarlberg und Wien sollen das ÖTV-Länder-Kuratorium (9 Landes-Präsidenten und 5 Präsidiums-Mitglieder) und das derzeitige ÖTV-Präsidium (5 Personen) zukünftig zu einem neuen Präsidium verschmelzen.

"Wir betonen auch, dass kein Landespräsident, wie kolportiert, die Zusammenarbeit mit Günter Bresnik und Wolfgang Thiem in der Südstadt beenden will! Das heißt, dass die Südstadt auch weiterhin als zentrales Bundesleistungszentrum bestehen bleiben soll", stellt die Gruppe im Schreiben fest.

"Die bisherigen Presse-Nachrichten wirken auf uns sehr befremdend, entsprechen nicht den Tatsachen und haben mit den Fakten absolut nichts zu tun. Sie sind auch niemandem dienlich, allen voran nicht dem österreichischen Tennissport."

Ex-ÖTV-Präsident Ernst Wolner
Foto: © GEPA

In der Causa um die angestrebte Struktur-Änderung im ÖTV, die eine Machtverlegung vom Präsidium an das Länder-Kuratorium vorsieht, hat sich Ex-ÖTV-Präsident Ernst Wolner sehr kritisch und "mit großer Besorgnis" in einem offenen Brief an die Tennis-Gemeinde gewandt.

Sein Nachfolger Werner Klausner hatte wegen der Ereignisse am Mittwoch sein Amt zur Verfügung gestellt.

Zwar sei ihm bewusst, dass auch in seiner 15-jährigen Ära in dieser Funktion Fehler passiert sind. "Mein größter strategischer Fehler war, dass ich, als Thomas Muster Davis-Cup-Kapitän werden wollte und wurde, nicht seinem Vorgänger Bresnik das Amt des Sportdirektors angeboten habe", erinnert sich Wolner.

Wolners Fehler? Landes-Präsidenten im ÖTV-Vorstand

In der Zeit nach ihm sei die Aufnahme zweier Landes-Präsidenten als Mitglieder des ÖTV-Vorstandes falsch gewesen.

"Damit kam es zu einer Vermischung zwischen Aufsicht und operativer Tätigkeit. Aufgabe des Präsidiums ist, den Verband zu führen, Aufgabe des Länder-Kuratoriums und damit der Landes-Präsidenten ist, den Vorstand zu kontrollieren. Wenn jetzt, soferne ich den verschiedenen Aussagen Glauben schenken kann, die Landes-Präsidenten im Rotations-Prinzip ÖTV-Präsident sein wollen, so ist diese Vermischung zwischen Aufsicht und operativer Tätigkeit der Supergau schlechthin."

Der Ehren-Präsident und ehemalige Herz-Chirurg verwies auch auf die nötigen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Verbindungen, die man in dieser Position auch brauche. "Den Landes-Präsidenten kann ich nur empfehlen, die Brötchen, die sie jetzt backen wollen, sind für sie viel zu groß."

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