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Eklat bei Thiem-PK sorgt für Feminismus-Debatte

Nach Eklat bei Thiem-Pressekonferenz herrscht in Paris Feminismus-Debatte.

Eklat bei Thiem-PK sorgt für Feminismus-Debatte Foto: © getty

Der Eklat bei der Pressekonferenz von Dominic Thiem am Samstagabend nach dessen Drittrunden-Erfolg bei den French Open über Pablo Cuevas sorgte auch für viele internationale Schlagzeilen und sogar für eine Feminismus-Debatte im Tennis-Zirkus.

Auslöser für letztere war ein Twitter-Beitrag des amerikanischen Tennis-Journalisten Ben Rothenberg, der die Verdrängung von Dominic Thiem durch Serena Williams als eine "Art von Sieg des Feminsmus" bezeichnete.

"Der 23-fache Grand-Slam-Champion Serena Williams verdrängt den Weltranglisten-Vierten Dominic Thiem von dessen bereits im Gang befindlicher Pressekonferenz, weil sie nicht darauf warten will, bis er fertig ist. Er war darüber nicht gerade begeistert", kommentierte Rothenberg, der unter anderem für die "New York Times" schreibt, die turbulenten Vorfälle in Paris.

Thiem gab am Samstagabend nach seinem Achtelfinal-Einzug in Paris eine Pressekonferenz im großen Interview-Raum der Anlage von Roland Garros.

Als zeitgleich Serena Williams ihr Drittrunden-Spiel gegen Sofia Kenin verlor, wolllte die für ihre Extravaganzen bekannte 23-fache Grand-Slam-Gewinnerin wie gewohnt so schnell wie möglich ihre vorgeschriebene Pressekonferenz absolvieren.

Thiem brach PK erbost ab

Die Veranstalter unterbrachen daraufhin Thiems gerade stattfindende Pressekonferenz, um den Niederösterreicher mit den deutschsprachigen Journalisten in einen kleineren Interview-Raum weiterzuleiten und damit Platz für Williams zu schaffen.

"Ganz im Ernst, das kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Ich meine, was zur Hölle? Das ist ein Witz, wirklich... Ich muss den Raum verlassen, weil sie vor der Tür steht", hatte Thiem kein Verständnis für die respektlose Art der Organisatoren des Grand-Slam-Turniers.

"Ich bin ja kein Junior mehr. Dann werde ich die Anlage eben auch verlassen. Ich stehe hier sicher nicht herum und kann auch machen, was ich will", war der Vorjahres-Finalist verständlicherweise sauer.

Turnierdirektor Guy Forget entschuldigte sich am späteren Abend bei Thiem für das Verhalten seiner Mitarbeiter.

Ex-Profi auf Seite von Thiem

Unterstützung erhielt Thiem daraufhin auch vom ehemaligen Profi Samuel Groth, der Rothenberg und dessen Feminismus-Plädoyers auf Twitter prompt Kontra gab: "Das ist kein Sieg für den Feminismus. Jeder soll auf den Interview-Raum warten, bis er frei ist", kann der Australier in diesem Fall keine Gleichberechtigung erkennen.

Ganz im Gegenteil. "Thiem hat gewonnen, ist also noch im Bewerb und hätte sicher nichts dagegen gehabt, sich bei der Pressekonferenz zu beeilen, um sich schnell auf sein bevorstehendes Achtelfinal-Match vorbreiten zu können. Serena musste sich nur mehr um ihren Jet für die Heimreise Gedanken machen", ätzte Groth.

Simona Halep als vorbildhaftes Beispiel

Wie es anders geht, zeigte zwei Tage davor in Roland Garros übrigens Simona Halep vor.

Die Titelverteidigerin und ehemalige Weltranglisten-Erste musste nach ihrem Match ebenfalls auf einen Interview-Raum warten, da Juan Martin Del Potro gerade ein längeres TV-Interview gab.

Die Rumänin wartete geduldig ab, bis der Argentinier sein Gespräch beendete. Die "Übergabe" erledigten die beiden Top-Stars mit einer herzlichen Umarmung, wie auf dem unten stehenden Bild zu sehen ist:

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