Der König hat scheinbar noch lange nicht vor, seinen Platz am Thron von Paris zu räumen.
Die Final-Vorstellung von Rafael Nadal am Sonntag gegen Novak Djokovic war so einzigartig, wie die bisherige unglaubliche French-Open-Bilanz des spanischen Superstars.
Mit seinem 100. Sieg holte der Weltranglisten-Zweite seinen bereits 13. Paris-Titel und vor allem seinen insgesamt 20. Grand-Slam-Titel. Damit zog Nadal sogar mit Rekordhalter Roger Federer gleich.
Die Bedeutung dieser Leistung spielte der bescheidene Mallorquiner herunter. "Ich denke heute ehrlich gesagt gar nicht darüber nach, dass ich mit dem 20. Titel mit Roger gleichzgogen habe. Ich freu mich einfach nur, dass ich hier in Roland Garros den Titel holen konnte."
"Hier zu spielen ist für mich eine wahre Inspiration. Mich verbindet mit dieser Stadt und diesem Land eine große Liebe", gab Nadal eine Liebesklärung an die französische Hauptstadt ab. "Hier zu gewinnen, bedeutet mir alles!".
Djokovic muss damit weiter auf seinen zweiten Paris-Triumph nach 2015 bzw. seinen 19. Major-Titel warten. Für den Serben endete auch eine fast perfekte Serie in diesem Jahr: Der Australian-Open-Sieger kam mit einer 37:1-Bilanz an Siegen in das Finalmatch.
"Hab es auf der eigenen Haut spüren müssen"
Die einzige Niederlage war der Disqualifikation im Achtelfinale von Flushing Meadows geschuldet. Djokovic hat neben Melbourne 2020 trotz der langen Spielpause wegen der Coronakrise auch die Titel in Dubai, Cincinnati und zuletzt Rom gewonnen.
"Was du auf diesem Platz aufführst, ist einfach unfassbar. Heute hast du gezeigt, warum du der König des Sandes bist. Ich habe es auf der eigenen Haut spüren müssen", meinte Djokovic sportlich. Sowohl der Serbe als auch der Spanier bedankten sich bei den Organisatoren, dass es in der Coronakrise überhaupt möglich war, dieses Turnier auszutragen.
Nadal wendet sich an die Weltbevölkerung
Nadal wandte sich gar an die Weltbevölkerung. "Ich möchte eine Nachricht an jeden auf der Welt senden: Wir haben eine der schwierigsten Zeiten, an die wir uns erinnern können, im Kampf gegen dieses Virus. Macht weiter, bleibt positiv und alles Gute, wir werden dieses Virus schlagen."
Für Roland Garros wünschte sich der Mallorquiner, dass man 2021 im Mai/Juni zurückkehren könne und auf dem nun mit einem Dach versehenen Court Philippe Chatrier auch wieder vor voller Zuschauerkulisse gespielt werden könne.
Dann sollten die Bedigungen Nadal sogar noch mehr entgegen kommen, als es in diesem Jahr der Fall war.
"Dieser Court ist einfach super wichtig für mich. Ich habe hier zum 13. Mal gewonnen, es war aber heuer ganz anders als sonst. Es waren sehr schwierige Bedingungen für mich. Die Bälle waren neu, die Kälte kam mir auch nicht entgegen. Es macht mich extrem glücklich, trotzdem hier gewonnen zu haben."
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