"Stopp-König" Gaston
Thiem hat gegen Gaston, der ihm mit einer Flut an Stopps alles abverlangte, viel Kraft gelassen.
Der Niederösterreicher musste schon im zweiten Game zwei Breakbälle abwehren. Bei 2:2 vergab er zunächst selbst drei Chancen, dem Weltranglisten-239. den Aufschlag abzunehmen. Beim Stand von 3:2 für Gaston wurde wegen einsetzendem Regen aus dem Freiluft-Match eine Hallenpartie, denn das verschiebbare Dach wurde geschlossen. Eine rund 15-minütige Pause war die Folge. Nach der Unterbrechung nutzte Thiem dann die nächste Chance zum Break zum 4:3. Mit starken Aufschlag-Games besiegelte er nach 40 Minuten das 6:4.
Satz zwei verlief ähnlich. Thiem schaffte das erste Break zum 3:2 und nach weiteren 40 Minuten hatte er eine solide 6:4,6:4-Führung in der Tasche. Im dritten Durchgang gab Thiem zum 1:3 erstmals den Aufschlag ab, holte aber sofort das Rebreak. Auch bei 4:3 für Gaston fand der wieselflinke, nur 1,73 m große Franzose, der mit großer Finesse und einer Unzahl von ansatzlosen Stoppbällen agierte, zwei weitere Breakbälle vor. Thiem gelang dennoch das 4:4. Thiem vergab angesprochenen Breakball zum 5:4, der die Entscheidung hätte bringen können. Doch Gaston ließ nicht locker, bei 5:4 hatte der Franzose drei Satzbälle, Thiem wehrte alle drei ab (den ersten mit einem Netzroller) und stellte auf 5:5. Doch bei 6:5 nutzte Gaston dann seinen fünften Satzball zum verdienten Satzgewinn nach 2:18 Stunden.
Im vierten Satz gelang Gaston wie in Satz drei zum 3:1 erneut ein Break, Thiem wirkte müde, fand aber zwei Rebreakbälle vor, die er diesmal nicht nutzen konnte. Gaston zog auf 4:1 davon und diesen Vorsprung ließ er sich nicht mehr nehmen. Nach 2:50 Stunden servierte Gaston zum 6:3 aus und zwang den zweifachen Paris-Finalisten in Satz fünf.
"Gaston hat die Fähigkeit, das Spiel unglaublich gut zu lesen. Es fühlt sich an, als könnte er jede Entscheidung seines Gegners antizipieren", twitterte Patrick Mouratoglou, Coach von Serena Williams, während des Spiels begeistert.
Doch am Ende hatte die Nummer 3 der Welt den längeren Atem. Im Entscheidungssatz gelang dem Niederösterreicher das Break zum 5:3. Er nutzte dann seinen zweiten Matchball zum Einzug ins neuerliche Viertelfinale.
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