— Roger Federer (@rogerfederer) June 6, 2021
Saisonziel: Wimbledon
3 Stunden 39 Minuten zeigte die Matchuhr am Court Philippe-Chatrier an, als Roger Federer gegen 0:45 Uhr seinen ersten Matchball gegen den Deutschen Dominik Koepfer verwertete. Der 27-Jährige lieferte seinem Jugendidol einen heroischen Kampf, drei Sätze gingen ins Tie-Break, den Schlusssatz sicherte sich Federer mit 7:5.
Dass derartige Auftritte für die Fans zwar spektakulär anzusehen seien, am mittlerweile 39-Jährigen aber nicht spurlos vorbeigehen, stellte Federer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel klar.
"Ich muss jeden Tag Bilanz ziehen, wie ich mich fühle, wie es meinem Knie geht. Besonders nach so einem Tag – dreieinhalb Stunden spielte ich nicht einmal im Training am Stück in letzter Zeit. Auch um 3 Uhr morgens ins Bett zu gehen, ist nicht gerade professionell. Ich hatte zwar schon spätere Matchende, z.B. bei den US Open. Aber auf Sand zu spielen, ist doch nochmal was anderes."
Dass für Federer, den zuletzt häufig Knieprobleme plagten, die French Open nicht Priorität Nummer eins sind, zeigten schon die vergangenen Jahre. Da verzichtete der Schweizer überhaupt auf ein Antreten beim zweiten Major des Jahres. "Das Turnier gewinnen wollte ich ja gar nie", erklärt Federer angesichts seines Comeback.
Das klare Saisonziel bleibt der Rasen-Klassiker in Wimbledon. Dort rechnet sich der Altstar die größten Chancen auf den langersehnten 21. Grand-Slam-Titel aus.
Unabhängig von seinem w.o. war der Sieg gegen Koepfer in so einem Marathonmatch nach seiner langen Auszeit für Federer aber "sehr wichtig". "Ich habe nicht erwartet, dass ich hier drei Matches gewinne und auch die gute Performance gegen (Marin) Cilic zu bestätigen." Zudem seien die Umstände vor leerer Tribüne freilich ganz andere gewesen. "Es stört mich wohl weniger, weil ich sehr fokussiert auch ins Training gehe. Als jüngerer Spieler habe ich das Training nicht gemocht und es drehte sich alles um Matches und Atmosphäre. Es war schwierig für mich. Das erste Mal ohne Fans in einer sehr langen Zeit, oder überhaupt in meiner Karriere. Es war sehr einzigartig auf viele Arten."