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"Habe gelernt, dass man drei Sätze gewinnen muss"

Serbe untermauert Vormachtstellung und träumt von historischem Rekord:

Foto: © getty

Die junge Garde muss weiter warten: Auch bei den French Open 2021 triumphierte am Ende mit Novak Djokovic wieder ein nur allzu bekannter Name.

Der 34-jährige Serbe holte seinen mittlerweile 19. Grand-Slam-Titel und setzt damit die beiden Tenns-Legenden Rafael Nadal und Roger Federer (jeweils 20 Titel) in der ewigen Bestenliste stark unter Druck.

So sehr man dem mit Fortdauer der Partie immer souveräner agierenden Djokovic diesen Erfolg auch gönnt, zumindest ein bisschen litt ein jeder auch mit Final-Verlierer Stefanos Tsitsipas mit.

Der Grieche spielte in den ersten beiden Sätzen hervorragendes Tennis und sah mit seiner 2:0-Satz-Führung im Rücken schon wie der künftige Sieger aus. Doch wie schon so oft in der Vergangenheit zeigte sich, dass man einen Novak Djokovic in einem Fünf-Satz-Match nicht vorzeitig abschreiben darf.

"Ich habe heute gelernt, dass man drei Sätze gewinnen muss, um am Ende als Sieger dazustehen und nicht nur zwei. Die ersten beiden Sätzen bringen mir gar nichts. Es fehlt immer noch einer, um das Match zu gewinnen", zog Tsitsipas seine bitteren Lehren aus dem ersten Grand-Slam-Finale seiner Karriere.

"Novak hat uns in den letzten Jahren gezeigt, was ein großer Champion ist. Hoffentlich kann ich einmal die Hälfte von dem erreichen."

Der künftige Weltranglisten-Vierte - Tsitsipas verdrängt am Montag Dominic Thiem im ATP-Ranking - will sich aber auch durch diesen Rückschlag nicht von seinem eingeschlagenen Weg abbringen lassen.

"Habe weiterhin Vertrauen in mein Spiel"

"Trotz der heutigen Niederlage habe ich weiterhin Vertrauen in mein Spiel. Ich glaube immer noch, dass ich bald an diesem Punkt stehen werde, ein solches Turnier gewinnen zu können. Jeder Gegner ist schwierig. Da ist nur ein kleiner Unterschied zwischen meinem heutigen Gegner und den Gegnern, die ich davor bezwungen habe."

"Ich will mich nicht schlechter machen, als ich bin. Ich sehe keinen Grund, warum ich nicht auch eines Tages diese Trophäe in Händen halten sollte", so Tsitsipas, der im Jahres-Ranking die klare Nummer zwei hinter Djokovic ist und bei einem Final-Sieg weiterhin Führender gewesen wäre.

Nur Thiem durchbrach Serie

Im Halbfinale eliminierte er den zwei Jahre älteren Alexander Zverev in fünf Sätzen. Der Deutsche wartet ebenso wie der Grieche noch auf seinen ersten Grand-Slam-Titel. Die jungen Wilden finden auch im fortgeschrittenen Alter von Federer (40), Nadal (35) und Djokovic (34) weiterhin kein Rezept gegen die "Big Three".

Bei den letzten 18 Grand-Slam-Turnieren kam der Sieger nur ein einziges Mal nicht aus diesem Trio: Dominic Thiem sicherte sich im Vorjahr bei den US Open seinen ersten Major-Titel und sorgte damit nicht nur aus österreichischer Sicht für einen historischen Erfolg.

Djokovic könnte 2021 Geschichte schreiben

Gerade bei Djokovic sieht es zudem nicht so aus, als ob diese Serie bald zu Ende gehen könnte. Sein langjähriger Coach Marian Vajda traut ihm nun sogar den ganz großen Wurf zu.

"Sein Ziel sind jetzt natürlich die Olympischen Spiele und der Grand Slam. Das wäre die absolute Krönung in diesem Jahr! Aber das ist alles noch sehr weit weg. Wir müssen uns auf unsere nächste Aufgabe konzentrieren."

In der Open Era konnte bei den Herren bislag nur Rod Laver 1969 den "Grand Slam" - also alle vier Majors in einem Kalender-Jahr - gewinnen. Bei den Damen gelang dies bislang nur Steffi Graf im Jahr 1988, die damals ebenso Olympisches Gold in Seoul und damit sogar den "Golden Slam" holen konnte.

Ein historischer Rekord, den die deutsche Tennis-Legende möglicherweise bald teilen muss.

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