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Bis zu fünf Top-Ten-Spieler in Wien?

Turnier-Boss Herwig Straka ist trotz Verletzungsmisere für Erste Bank Open zuversichtlich.

Bis zu fünf Top-Ten-Spieler in Wien?

Die Verletzungsserie unter den vielen Top-Spielern hat auch auf die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle Auswirkungen.

Kei Nishikori, der für Wien schon avisiert war, hat seine Saison beendet und auch der auf dem Wunschzettel von Turnier-Direktor Herwig Straka stehende, derzeit verletzte Andy Murray könnte erst 2018 auf die Tour zurückkehren.

Fix für Wien sind neben Dominic Thiem Deutschlands neuer Star Alexander Zverev, Milos Raonic, Tomas Berdych und Jo-Wilfried Tsonga.

"Drei, vier, vielleicht sogar fünf Top-Ten-Spieler"

"Wir haben trotzdem ein sehr gutes Feld. Man muss auch schauen, wie die Top Ten zum Zeitpunkt des Turniers ausschauen werden", sagte Straka im Gespräch mit der APA. Ein Stan Wawrinka und ein Nishikori drohen aus den Top Ten zu fallen und von hinten drängen mehrere Spieler nach.

"Wir werden wahrscheinlich wieder drei, vier, vielleicht sogar fünf Top-Ten-Spieler haben", prophezeit Straka. Auch Jungstars wie Karen Khachanov, Borna Coric kommen, der rasante Aufsteiger Denis Shapovalov ist auch ein Thema.

Erfreulich ist für die Wiener Veranstalter auch, dass drei Sponsoren entweder ihr Engagement verstärkt haben bzw. neu dazugekommen sind. Interwetten, Sky und die auch bei den US Open stark engagierte Kaffee-Firma Lavazza sind mit von der Partie. Ein oder zwei internationale Geldgeber wünscht sich Straka bis 2018 noch.

Von den drei Wildcards ist vorerst nur eine fix für einen Österreicher, auf den Namen will sich der Turnierboss aber erst später festlegen. Eventuell gibt es auch eine zweite "Freikarte" für einen Lokalmatador, das hänge aber von verschiedenen Faktoren ab.

"Gute Sachen kopieren, statt schlecht erfinden"

Straka weilt derzeit bei den US Open in New York. Einerseits als Turnierdirektor des Erste Bank Open, andererseits als Mitglied im ATP-Tour-Board. Straka stellt in New York nicht nur einige Weichen für sein Turnier im Oktober, sondern führt hinsichtlich 2018 schon jetzt Gespräche.

"Es ist ein einmaliges Erlebnis, hier zu sein, weil die hier auch viele Trends für die Zukunft setzen", erklärte Straka im Player Garden beim Arthur Ashe Stadium. Der Steirer gibt auch gerne zu, dass er sich durchaus inspirieren lässt. "Gute Sachen kann man kopieren, bevor man sie schlecht selbst erfindet", meinte er lächelnd.

World-Team-Cup soll Highlight werden

In seiner Funktion im ATP-Tour-Board kann Straka berichten, dass es ab 2019 weniger Änderungen im Turnierplan geben wird als geplant. "Man hat das durchgerechnet. Das System, so wie es funktioniert, ist zwar nicht ideal, aber immer noch am praktikabelsten. Es wird ziemlich gleich bleiben." Völlig neu aufgestellt und groß inszeniert werden soll allerdings der World-Team-Cup, der ab 2019 zu Beginn des Jahres stattfinden wird.

"Da gibt es sehr intensive Bestrebungen und auf einem Level wie eine Fußball-WM. Da ist unglaublich viel Geld dahinter", verrät der Steirer. Diskutiert wird auch eine größere Änderung der Sommer-Saison. Die Aufwertung von 250er- und 500er-Turnieren, die mehr Geld ausschütten als andere Events derselben Kategorie, wird es allerdings nicht geben.

Die Verletzungsserie im Herrentennis war freilich auch ein Thema. Es besteht aber kein Handlungsbedarf, befindet die ATP nach statistischen Untersuchungen. Straka: "Es sind sogar elf Prozent weniger Verletzungen. Es ist nur leider jetzt so, dass es viele Topspieler erwischt hat."

Stadthalle nicht mehr zeitgemäß

Straka führt auch in den nächsten Tagen noch mehrere Gespräche mit Spielern oder deren Managern und blickt da teilweise auch schon in Richtung 2018. "Überraschenderweise favorisieren viele Spieler sogar Wien, aber vom Geld her ist Basel stärker aufgestellt."

Die Zukunft des Erste Bank Open sieht der Turnierdirektor nicht für immer in der Stadthalle, sondern in einer neuen, multifunktionellen Halle. "Fakt ist, dass Wien eine moderne, multifunktionelle Halle braucht, weil sonst Konzerte und andere Veranstaltungen abwandern werden", glaubt Straka. Er habe auch schon zwei mögliche Investoren an der Angel, einen internationalen und einen nationalen. "Aber das ist eine Entscheidung der Stadt Wien."

Wie hoch das Budget dafür sei, hänge vom Konzept ab und auch davon, ob man zum Beispiel ein Shoppingcenter oder eine Schule integriert. Es soll keine reine Sporthalle sein, sondern eher eine Konzerthalle mit sportlichen Top-Events.

"In einer modernen Halle braucht man gar nicht mehr so viel öffentliche Unterstützung. Es geht eher darum, dass rundherum alles passt - also Erreichbarkeit, U-Bahn und Parkplätze." Die unter Denkmalschutz stehende Stadthalle verfüge u.a. eben über keine Klimaanlage und sei einfach nicht mehr zeitgemäß.

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