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Thiem: "Davis Cup - ein schönes Gefühl"

Liebeserklärung von Dominic Thiem. Ist er nächstes Jahr immer dabei?

Thiem: Foto: © GEPA

Nach der komfortablen 2:0-Führung im Davis-Cup-Duell gegen Rumänien lässt Dominic Thiem mit vielen positiven Worten hinsichtlich dieses zuletzt umstrittenen und viel diskutierten Bewerbs aufhorchen.

„Ich habe jede Sekunde da draußen genossen. Es ist richtig geil für uns Einzelsportler einmal in einer Mannschaftssportart dabei zu sein“, spricht der Weltranglisten-Siebente eine kleine Liebesklärung an den Davis Cup aus.

„Im Tennis hat man nur wenige Möglichkeiten in einem Jahr. Auf den Sieg einer anderen Person zu hoffen, ist etwas, was man normalerweise nicht macht. Man fiebert mit jemand anderen mit – das ist ein schönes Gefühl.“



Spielt Thiem 2018 das ganze Jahr Davis Cup?

Am Wochenende könnte Österreich mit einem Sieg über Rumänien den Klassenerhalt in der Europa/Afrika-Zone I sichern. Im nächsten Jahr soll dann wieder das Ziel „Weltgruppen-Aufstieg“ angegangen werden.

Heuer verlor das ÖTV-Team ohne Thiem im Frühjahr gegen Weißrussland. Österreichs Nummer eins stellt nun in Wels in Aussicht, im kommenden Jahr öfter für das Rot-Weiß-Rot bereit zu stehen.

„Auf jeden Fall kann ich mir vorstellen das ganze Jahr zu spielen. Es ist für mich selber nicht zufriedenstellend, wenn ich einmal spiele und dann wieder nicht. Alle Spieler, die einmal diesen Bewerb gewinnen wollten, haben sich voll dafür verpflichtet. Wenn wir einmal in die Weltgruppe rauf wollen, wird es nötig sein“, findet Thiem klare Worte.

Koubek: "Würde es mir wünschen"

Worte, die natürlich auch Kapitän Stefan Koubek freuen: „Ich würde es mir wünschen, wenn er das ganze Jahr durchspielt. Mit ihm haben wir die Chance, den Aufstieg zu schaffen und mit ihm können wir auch in der Weltgruppe bestehen.“

Freilich ist es nicht leicht für einen Top-10-Spieler wie Thiem, auch noch drei Davis-Cup-Termine im vollgepackten Kalender unterzubringen. „Das ist das Hauptproblem. Da müssten sich die verantwortlichen Leute etwas überlegen, um den Bewerb aufzuwerten.“

Möglich wären im Davis Cup zu vergebene Weltranglisten-Punkte („Das müsste man aber flexibel machen“) oder sogar eine Start-Verpflichtung der besten Spieler. „Bei den 1000er Turnieren zwingen uns sie schließlich auch zum Start.“

Bessere Absprache zwischen ITF und ATP gefordert

Dafür müssten sich freilich die ITF, als Veranstalter des Davis Cups, und die Spielergewerkschaft ATP untereinander besser absprechen. Ein Unterfangen, das relativ schwierig ist. „Es ist nicht leicht, 100 Spieler und die ITF auf eine Linie zu bringen. Da hat jeder seine eigenen Probleme.“

Koubek: „Ich kann auch die Problematik mit den Terminen nachvollziehen. Wenn wirklich einmal Druck auf die Top-10-Spieler ausgeübt wird, kann da sicher viel passieren.“

Eines steht für Thiem in jedem Fall fest: „Das Problem ist nicht der Davis Cup selber. Das Konzept für sein Land zu spielen ist super. Das Problem ist es, in diesem dicht gedrängten Kalender die Termine dafür zu finden. 2019 kommt noch ein Teambewerb von der ATP dazu. Hoffentlich gibt es einmal eine Lösung, diese ganzen Events gut auszubalancieren.“

Eine Hoffnung, die die österreichischen Tennis-Fans mit Thiem und Koubek teilen.

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