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So geht es Sebastian Ofner nach seiner Rückenverletzung

Der Steirer gibt Entwarnung. Schon bald will er wieder auf dem Tennisplatz stehen.

So geht es Sebastian Ofner nach seiner Rückenverletzung Foto: © GEPA

Der kurzfristige verletzungsbedingte Ausfall von Sebastian Ofner war aus österreichischer Sicht die negative Krönung des Davis-Cup-Wochenendes.

Der 27-jährige Steirer musste wegen Schmerzen im unteren Bereich vor seinem Einzel gegen die portugiesische Nummer eins, Nuno Borges, passen. Ersatzmann Dennis Novak verlor nach gutem Beginn relativ klar in zwei Sätzen, womit Portugal den 3:1-Sieg in der Qualifikationsrunde für die Weltgruppe I fixieren konnte.

Die Blessur zog sich Ofner am Freitag am Ende der verlorenen Partie gegen Joao Sousa zu.

"Im Tiebreak des dritten Satzes ist es mir aus dem Nichts in den Rücken eingefahren. Ich war davor eigentlich voll fit. Nach dem Match habe ich mich gar nicht mehr gescheit bewegen können", erzählt Ofner in einer kleinen Journalistenrunde bei der auch LAOLA1 mit dabei war. "Die Hüfte hat zugemacht und es hat sich auf den Rücken ausgewirkt."

Schmerzen trotz Schmerztablette

Am Samstag sei es zwar schon wieder "um einiges besser" gewesen, "aber ich fühle es noch immer. Obwohl ich mir sogar eine Schmerztablette reingehaut hab."

Deshalb sei ein Antreten im zweiten Davis-Cup-Einzel einfach ein zu hohes Risiko gewesen. "Wenn es mir da noch mal reinfahrt und ich kann mich nicht mehr bewegen... das hätte ich nicht machen können wegen dem Team", erklärte Ofner seine Entscheidung, warum Novak einspringen musste. "Bei einem Turnier hätte ich hundertprozentig gespielt, weil ich dort einfach aufgegeben hätte und kein Team hinter mir steht."

Die Blessur sei laut ÖTV-Physio Dominik Jessenk zum Glück nicht allzu schlimm. "Laut ihm sollte die Sache in zwei, drei Tagen wieder behoben sein." Deshalb plant Ofner auch weiterhin, in der kommenden Woche beim Challenger-Turnier in St. Tropez an den Start zu gehen. "Das ist auf alle Fälle noch ein Thema. Mir geht's ja heute schon wieder um einiges besser als gestern und wenn ich hoffe, dass ich erst am Dienstag oder sogar Mittwoch spielen muss."

"Ich hätte heute so gerne gespielt"

Dass er nicht zu seinem Einzel gegen Borges antreten konnte, wurmte Ofner selbst am meisten. "Ich hätte heute so gerne gespielt. Ich glaube, dass ich noch im Kopf von ihm drin war wegen der Niederlage bei den US Open (Anm.: Ofner siegte in der ersten Runde in vier Sätzen). Aber wenn ich da vielleicht nicht laufen kann, hätte es einfach keinen Sinn gemacht."

Deshalb habe Ofner auch sehr lange zugewartet. "Ich wollte noch warten bis zum Einschlagen am Samstagvormittag, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es auf jeden Fall gut geht. Und dann hätten wir eine Situation gehabt, die wir nicht gewollt hätten - wenn ich nach einem Satz aufgeben muss, weil ich mich nicht mehr bewegen kann."

Ofner hat noch die Top 50 im Visier

Die Saison ist zwar nicht mehr lange, trotzdem hat Ofner noch viel vor: "Ich will am Ende des Jahres unbedingt in den Top 50 stehen. Jetzt habe ich noch acht Turniere und keine schlechte Chance, weil so viele Punkte fehlen mir da nicht mehr." Aktuell ist er auf Position 59 im ATP-Ranking zu finden. Er hat nur 41 seiner 893 Punkte in diesem Jahr zu verteidigen.

Im Gegensatz zu den letzten Jahren ist der Steirer heuer auch wieder vermehrt auf Hartplatz unterwegs. Ob das ein Grund für ein höheres Verletzungsrisiko sei? "Ich habe in den letzten Jahren sehr wenig auf Hartplatz gespielt, deshalb merke ich jetzt ein bisschen mehr. Ich glaube aber, dass es eine reine Gewöhnungssache ist", so Ofner.

Sein Körper sei einfach  "immer wieder ein bisserl anfällig für so Kleinigkeiten. Deswegen werde ich für nächstes Jahr definitiv einen Physio nehmen, weil das wird mir sicher helfen." So ein Problem wie in Schwechat könne "hundertprozentig" mit vorbeugenden Behandlungen verhindert werden. "Wenn das ständig konstant behandelt wird, dann kommt das gar nicht."

Magenschutz wegen Schmerzmitteln?

Der Leistungssport sei zudem sowieso immer wieder ein Wandeln auf einer Rasierklinge. Im vergangenen Jahr musste Ofner wegen einem Knochenmarködem beinahe vor jedem Match Schmerzmittel nehmen. Ob er da auch immer einen Magenschutz nehme, um etwaige Gastritis-Erkrankungen, wie sie aktuell Dominic Thiem hat, zu verhindern?

"Es kommt drauf an. Voriges Jahr hab ich jedes Match mit Voltaren gespielt. Der Arzt hat aber gesagt, dass der Magenschutz auch nicht das Wahre ist und wenn ich es nicht durchgehend nehme, es besser ist, wenn ich keinen Magenschutz nehme, wenn eh fünf, sechs Tage dazwischen sind. Deshalb habe ich das im vorigen Jahr auch so gemacht. Ich schau schon, dass ich nicht zuviel nehme. Heuer war es eh relativ wenig. Aber im Sport ist das nun mal normales Business. Wenn es hilft und man es nehmen kann, dann nimmt man es recht schnell. Jedes Match, das man spielen und gewinnen kann, ist wegen den Punkten und dem Finanziellen ein Muss."

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