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Vor AO: Oswald nach Corona-Fällen in Quarantäne

Immer mehr Tennis-Profis müssen sich in Selbstisolation begeben.

Vor AO: Oswald nach Corona-Fällen in Quarantäne Foto: © GEPA

Die Zahl der Corona-Fälle nach Flugreisen mit Tennis-Profis nach Melbourne steigt im Vorfeld der Australian Open immer mehr an, auch Spieler sollen sich darunter befinden.

Neun positive Fälle sind bekannt, mehr als 70 Athleten müssen sich in eine zweiwöchige Voll-Quarantäne auf ihr Hotelzimmer begeben. Mit Philipp Oswald hat es nun auch einen Österreicher getroffen. Über die aktuelle Situation berichtet der Vorarlberger auf "tennisnet.com".

Oswald hatte in der ersten Turnierwoche des Jahres am Turnier in Delray Beach teilgenommen, für den Flug nach Australien wurden ihm und seinem Doppelpartner Marcus Daniell Plätze im Flieger ab Los Angeles zugewiesen. Der Flug sei sehr komfortabel gewesen, die ersten Eindrücke in Melbourne ebenfalls sehr gut. "Es wurde streng kontrolliert und man hat gemerkt, dass Corona extrem ernst genommen wird."

Dann kam aber die Information, dass der Flug quasi verseucht gewesen sei und alle zwei Wochen eingesperrt werden. "Das war natürlich ein Schock! Es ist schon ein Wahnsinn, dass wir nicht trainieren können", urteilte Oswald.

Ist man nicht in Voll-Quarantäne, dürfe man auch nur zwei Stunden pro Tag Tennisspielen, dann müssen die Spieler 90 Minuten in einem Fitnessraum verbringen. Eine halbe Stunde vor Ablauf werde eine Bestellung aufgenommen. Nach der Fitnesseinheit bleibe noch eine Stunde für das Essen, ehe es für 19 Stunden zurück aufs Zimmer geht. Bei Oswald hingegen sind es 24 Stunden. "Ich werde meine Übungen machen, meditieren und zu den vorgegebenen Essenzeiten essen", kündigt er an.

"Sehr mühsam und nicht ganz fair"

Er berichtet am Wochenende auch von schlechtem, weil überlasteten Wlan in seinem Zimmer, womit die Kommunikation mit der Familie erschwert würde. Auch dürfe er einzig Essen bestellen, hoffe aber auf Besserung.

In einem Gespräch wurde von "Tennis Australia" Verständnis signalisiert, aber keine Änderung der Quarantäne-Lage. "Es ist schon sehr mühsam. Ich finde es auch nicht ganz fair, dass ein paar Spieler in Adelaide trainieren dürfen und wir in Melbourne einkaserniert werden."

Im Vorfeld sei es nicht so kommuniziert gewesen, dass bei einem positiven Fall im Flieger automatisch alle Passagiere in Quarantäne müssten. "Es hat eher so geklungen, dass jeder Fall individuell angeschaut wird. Das war bei uns dann nicht der Fall. Sie haben eher die Schablone über alle gelegt und gesagt, dass jeder eine potenzielle Gefahr für Australien darstellt." Oswalds Quarantäne endet am 29. Jänner, schon drei Tage später soll er beim ATP Cup am Court stehen.

Dort spielt er im Team mit Thiem und Dennis Novak, die beiden Niederösterreicher würden sein Defizit mit der guten Vorbereitung in Adelaide sicher kompensieren, meinte er. Forderungen von Djokovic nach Lockerungen der Auflagen in Melbourne wie die Unterbringung der Spieler in Häusern mit Tennis-Courts wiesen die Behörden umgehend zurück. Die Regeln für die Profis seien die gleichen wie für alle anderen Menschen, betonte Daniel Andrews, der Premierminister des Bundesstaates Victoria.

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