Roger Federer steht zum 28. Mal in einem Grand-Slam-Finale.
Der Schweizer ringt im Halbfinale der Australian Open Landsmann Stan Wawrinka mit 7:5, 6:3, 1:6, 4:6, 6:3 nieder. Nach 3:05 Stunden verwandelt der 35-Jährige seinen ersten Matchball.
"Es fühlt sich unfassbar an. Ich habe nicht gedacht, dass ich so weit kommen kann und jetzt bin ich im Endspiel", strahlt Federer, der eine sechsmonatige Verletzungspause hinter sich hat.
Finalgegner ist entweder Rafael Nadal (ESP) oder Grigor Dimitrov (BUL).
Pause bringt Umschwung
Den ersten Satz holt sich Federer mit dem ersten Break der Partie zum 7:5. Zuvor hatte Wawrinka die Chance aufs 6:5 ausgelassen.
Im zweiten Satz nimmt Federer seinem Landsmann den entscheidenden Aufschlag zum 4:2 ab, worauf Wawrinka seinen Frust am Schläger auslässt und diesen übers Knie zerbricht.
In der Pause lässt der Weltranglisten-Vierte den Physiotherapeuten kommen und sich am rechten Knie behandeln.

Mit getaptem Knie spielt es sich offenbar besser, denn im dritten Durchgang nutzt Wawrinka eine kurze Schwächephase seines Gegners, stellt mit seinem ersten Break der Partie auf 3:1 und sorgt mit seinem zweiten zum 5:1 für die Vorentscheidung in diesem Satz.
Auch der vierte Satz beginnt für Federer mit einem Break Wawrinkas zum 1:0 alles andere als wunschgemäß. Doch die ehemalige Nummer 1 der Welt schafft das sofortige Re-Break und kämpft sich zurück ins Spiel.
Fair-Play
Beim Stand von 2:2 und 30:15 für Federer gibt die Linienrichterin einen Ball des 35-Jährigen out, worauf ihm Wawrinka rät, zu challengen, da der Ball seiner Meinung nach gut gewesen sei. Federer nimmt die Challenge, bekommt den wichtigen Punkt zum 40:15 und stellt auf 3:2.
Beim Stand von 4:4 gerät Federer bei eigenem Service schnell 0:40 in Rückstand. Zwei Breakbälle kann der Eidgenosse mit starken Aufschlägen abwehren, doch beim dritten wird er am Netz stehend von Wawrinka passiert. Dieses Mal lässt sich Wawrinka den Vorsprung nicht mehr nehmen und spielt sich souverän in den fünften Satz.
Federer um 18. Major-Titel
In der Pause lässt sich Federer am Fuß behandeln. Beide Spieler starten mit souveränen Service-Games in die Entscheidung.
In seinem zweiten Aufschlag-Spiel wehrt Federer einen Breakball ab und erkämpft sich das 2:1.
Ein Doppel-Fehler Wawrinkas bringt Federer das entscheidende Break zur 4:2-Führung. Nach 3:05 Stunden verwandelt der Weltranglisten-17. seinen ersten Matchball zum Sieg.
Am Sonntag spielt Federer entweder gegen den ebenfalls wiedererstarkten Nadal oder Überraschungsmann Dimitorv um seinen 18. Major-Titel.