news

Knapp! Zverev zittert sich gegen Lucky Loser durch

Der Deutsche hat mit seinem peruanischen Erstrunden-Kontrahenten fünf Sätze lang zu kämpfen. Murray gewinnt Thriller gegen Berrettini.

Knapp! Zverev zittert sich gegen Lucky Loser durch Foto: © getty

Alexander Zverev wendet in der ersten Runde der Australian Open eine Blamage nur hauchdünn ab.

Der Deutsche muss gegen Juan Pablo Varillas über die volle Distanz gehen. Die Nummer 13 der Welt setzt sich erst nach 4:09 Stunden mit 4:6, 6:1, 5:7, 7:6(3) und 6:4 durch. Der Peruaner, in der ATP-Weltrangliste auf Platz 103 zu finden, rutschte nur als Lucky Loser der Qualifikation ins Hauptfeld.

"Ich bin extrem glücklich, ich habe das in den letzten sieben Monaten vermisst", sagt Zverev im Sieger-Interview auf dem Platz: "Egal, was noch kommt - das Turnier ist bereits ein Erfolg für mich."

Eigenfehler gestalten Partie offen

Siebeneinhalb Monate nach seiner schweren Fußverletzung im French-Open-Halbfinale ist dem Deutschen die fehlende Spielpraxis deutlich anzumerken.

Nach einem schwachen ersten Satz steigert sich der Hamburger zwar, doch im dritten Durchgang kommt es zu einem Bruch im Spiel des Weltranglisten-13., der den Sandplatz-Spezialisten Varillas mit Fehlern und Unkonzentriertheiten in die Partie zurückholt.

Danach ist Zverev als Kämpfer gefragt - und das nimmt der Australian-Open-Halbfinalist von 2020 glänzend an. Nach 4:06 Stunden verwandelt der 25-Jährige seinen zweiten Matchball.

Zverev trifft nun auf den Franzosen Laurent Lokoli oder den US-Amerikaner Michael Mmoh. Auch hier hätte es Zverev schlimmer treffen können, denn am Dienstag sagte der Weltranglisten-50. David Goffin aus Belgien kurzfristig erkrankt ab. Für ihn rückte Mmoh als Lucky Loser nach.

Den Aufstieg schafft auch Taylor Fritz (USA-8) mit einem 6:4,6:2,4:6,7:5 gegen den Georgier Nikolos Basilashvili.

Murray kämpft Berrettini nieder

Der Schotte Andy Murray hat in einem packenden Auftaktduell mit dem einstigen Wimbledon-Finalisten Matteo Berrettini ebenfalls die zweite Runde der Australian Open erreicht.

Der dreimalige Tennis-Grand-Slam-Turniersieger setzte sich am Dienstag nach unterhaltsamen 4:49 Stunden samt Abwehr eines Matchballs gegen den als Nummer 13 gesetzten Italiener in der Rod Laver Arena mit 6:3,6:3,4:6,6:7(7),7:6(6) durch.

"Ich habe in den vergangenen Monaten viel Arbeit investiert, um solche Matches zu spielen. Das zahlt sich jetzt aus", sagt der 35-jährige Murray, der seit 2019 mit einer künstlichen Hüfte auf der Tour spielt. Der fünfmalige Melbourne-Finalist und frühere Weltranglisten-Erste hatte seine Karriere zwischenzeitlich schon für beendet erklärt.

Auch einen Matchball abgewehrt

Murray diktiert in den ersten beiden Sätzen das Geschehen, ehe Vorjahres-Halbfinalist Berrettini die Initiative an sich reißt.

Im fünften Satz kann Murray beim Stand von 4:5 einen Matchball abwehren und in der Folge das Match-Tiebreak mit 10:6 für sich entscheiden. "Ich bin einfach unglaublich glücklich und stolz", so Murray.

Murray wartet auf seinen Gegner aus dem Duell Fabio Fognini (Italien) gegen Thanasi Kokkinakis (Australien). Der Australier ist amtierender Australian-Open-Champion, er gewann im vergangenen Jahr den Doppelbewerb mit seinem Partner Nick Kyrgios.

Kein gutes Omen ist der Blick in die Vergangenheit. 2022 war Murray ebenfalls mit einem erfolgreichen Fünf-Satz-Marathon in Melbourne gestartet, dann aber zwei Tage später klar am Japaner Taro Daniel mit dreimal 4:6 gescheitert.

Bei den Frauen meistern Caroline Garcia (FRA-4), Aryna Sabalenka (BLR-5) und Veronika Kudermetova (RUS-9) ihre Auftakthürden ohne Satzverlust.

Spielbetrieb wegen Hitze unterbrochen

Das spielte sich in der überdachten und klimatisierten Margaret Court Arena ab. Auf den Außenplätzen war der Spielbetrieb für rund drei Stunden unterbrochen, weil die offizielle "Hitze-Stress-Skala" gegen 14:00 Uhr (Ortszeit) die höchste Stufe erreicht hatte.

Auf der Anlage des Melbourne Parks wurden Temperaturen von über 35 Grad gemessen. In der Folge wurde der Spielplan auch wegen Regens weiter beeinträchtigt.

Kommentare