Zum bereits dritten Mal steht Dominic Thiem am Sonntag bei den Australian Open in einem Grand-Slam-Finale.
Doch wie schon bei seinen French-Open-Endspielen 2018 und 2019 gegen Rafael Nadal geht der 26-jährige Niederösterreicher auch gegen den serbischen Weltranglisten-Zweiten Novak Djokovic als Außenseiter ins Rennen.
Während Sandplatz-König Nadal als zwölffacher Gewinner der uneingeschränkte Herrscher in Roland Garros ist, darf Djokovic ruhigen Gewissens die Rod Laver Arena in Melbourne als sein Wohnzimmer bezeichnen.
Als erster Spieler steht der 32-jährige Serbe heuer zum bereits achten Mal im Finale der Australian Open. Mit sieben Titeln ist er bereits seit letztem Jahr alleiniger Rekordsieger vor Roger Federer (6 Titel).
"Immer gegen die absoluten Könige"
„Ich habe jetzt zwei Mal in Paris gegen Nadal, der dort zwölf Mal gewonnen hat, gespielt. Und jetzt spiele ich am Sonntag gegen Djokovic, der hier sieben Siege hat. Ich spiele also immer gegen die absoluten Könige. Das ist die ultimative Herausforderung – er ist der wahrscheinlich beste Spieler aller Zeiten in Australien“, nimmt es Thiem sportlich.
Chancenlos ist der Niederösterreicher ganz gewiss nicht. Zwar liegt er im Head-to-Head mit 4:6 zurück, die beiden jüngsten Begegnungen mit dem serbischen Weltranglisten-Zweiten, der mit einem Titelgewinn Nadal vom Thron stürzen kann, hat Thiem für sich entscheiden können. Seine vier Siege holte er gar in den vergangenen fünf Duellen.
Thiem plant Video-Studium
Unter anderem im November 2019 bei den ATP Finals in London - es ist der bislang einzige Thiem-Sieg gegen Djokovic auf Hartplatz.
„Wenn ich am Sonntag eine Chance haben will, muss ich ähnlich spielen wie damals. Dort habe ich es gut gemacht, auch in Paris“, erinnert sich Thiem an seinen heroischen Fünf-Satz-Fight im Halbfinale von Roland Garros 2019 zurück.
Er wolle sich diese Partien sogar noch einmal anschauen, „damit ich mir die guten Sachen, die ich gemacht habe, rauspicken kann“.
Djokovic: "Dominic hat sich auf Hartplatz sehr verbessert"
Überraschen wird sich Djokovic mit Sicherheit nicht lassen. Schon am Donnerstag sagte er nach seinem Halbfinal-Sieg über Roger Federer: „Dominic hat hat ein großartiges Match gegen Rafa gespielt, ich habe es mir angesehen. Er hat sich auf Hartplatz sehr verbessert.“
Für den Serben ist Thiem auf jeden Fall reif für höhere Weihen: „Er hat definitiv das Spiel. Er hat jetzt die Erfahrung. Er hat die Stärke. Er hat alles, was man braucht, um dort hinzukommen.“
Hauptaugenmerk auf Regeneration
Das Hauptaugenmerk liegt bei Thiem nun aber vor allem auf einer schnellen Regeneration. Schließlich kostete sowohl der Halbfinal-Sieg über Zverev als auch der Viertelfinal-Erfolg über Nadal viel Kraft und Energie. Im Vergleich zu Djokovic stand Thiem in Melbourne deutlich länger auf dem Platz.
„Es war klar, dass es gegen Nadal und Sascha lange Partien werden. Ich bin froh, dass ich überhaupt gewonnen habe. Sicher geht Djokovic wahrscheinlich ausgeruhter in die Partie rein, aber mit der ganzen Anspannung, der Freude und dem Adrenalin, glaube ich, dass ich das körperlich gut angehen kann am Sonntag.“
Dann wird sich entscheiden, ob der "König" seinen Thron noch einmal verteidigen kann.
