Nadal großer Favorit: "Deshalb ist er auch ein solches Vorbild"
Thiem glaubt, dass er wahrscheinlich besser in Schuss ist als vor zwölf Monaten. Da war die ATP-Tour zu Beginn der Coronakrise freilich in einer monatelangen Pause gewesen. Der US-Open-Gewinner denkt, dass Nadal wieder der zu schlagende Spieler sein wird. Den Spanier hat er in Madrid im Viertelfinale 2018 schon einmal besiegt. "Ich denke, dass er sein Spiel konstant verbessert", meinte Thiem. "Das braucht es auch, um erfolgreich zu sein. Und deshalb ist er auch ein solches Vorbild."
Österreichs klare Nummer eins hält heuer gerade einmal bei fünf Match-Erfolgen auf der Tour, dem stehen vier Niederlagen gegenüber. Zum Vergleich: Der Grieche Stefanos Tsitsipas und der Russe Andrey Rublev sind heuer schon je 26-mal als Sieger ans Netz gegangen, nicht zufällig daher führen die beiden auch das "Race to Turin" an. Thiem liegt da als 53. aktuell lediglich in der Kategorie "ferner spielten".
Tsitsipas und Rublev auf der Überholspur
Tsitsipas spielt zum dritten Mal in Madrid, 2019 stand er im Endspiel. Der 22-Jährige sitzt Thiem in der Weltrangliste im Nacken, das vor allem aufgrund seines Premieren-Triumphes auf Niveau der Masters-1000-Turniere in Monte Carlo. Danach in Barcelona fehlte Tsitsipas gegen Nadal nur ein Punkt, um nachzudoppeln. Nadal wiederum hat für seine Verhältnisse erst magere fünf Titel in Madrid stehen, allerdings erreichte er bis auf 2012 immer das Viertelfinale. In seinem Auftaktmatch könnte es zum interessanten Duell mit seinem jungen Landsmann Carlos Alcaraz kommen.
Wie Thiem kehrt auch Daniil Medwedew auf die Tour zurück, beim Weltranglisten-Dritte war die Pause mit einem positiven Corona-Test begründet. Grundsätzlich hat der Russe auf Sand aber eine bescheidene Bilanz. Da wird mit dem Südtiroler Miami-Finalist Jannik Sinner oder dem norwegischen Monte-Carlo- und München-Halbfinalist Casper Ruud womöglich mehr zu rechnen sein. Etliche Asse wie Tsitsipas, Medwedew und Alexander Zverev spielen übrigens Doppel, womöglich als Olympia-Test.