"Es war eines der besten Matches, die ich jemals gespielt habe. Mit Sicherheit", jubelte Dominic Thiem nach seinem Viertelfinal-Sieg über David Ferrer bei den Rio Open.
Der Niederösterreicher hatte den vielleicht besten Sandplatz-Wühler der letzten zehn Jahre nach Rafael Nadal soeben mit 6:3 und 6:2 vom Court gefegt und zog in die Runde der letzten Vier ein.
Thiem ist "unglaublich happy"
"Ich bin unglaublich happy, meine Form aus Buenos Aires konserviert zu haben und auch hier in Rio zeigen zu können", meinte Österreichs bester Tennis-Spieler.
Thiems Siegesserie ging damit weiter, nachdem er zuletzt in Argentinien den vierten ATP-Titel seiner Karriere gewann und auf dem Weg zu diesem u.a. Nadal in drei Sätzen niederrang.
"Nach meinem letzten Match dachte ich nicht, dass es so schnell gehen könnte", überraschte Thiem der 67-Minuten-Blitzsieg über den Spanier Ferrer. "Irgendwie habe ich das schier Unmögliche gepackt."
6/3 6/2 gegen David Ferrer. Unfassbar, ich bin überglücklich! Nach meinem letzten Match dachte ich nicht, dass es so...
Posted by Dominic Thiem on Freitag, 19. Februar 2016
Guido Pella nächster Gegner
Der 22-Jährige haderte zwar mit dem Service, war aber generell mit seinem Spiel sehr zufrieden und freute sich auf sein erstes Halbfinale in einem ATP-500-Event. Dort bekommt er es mit dem Argentinier Guido Pella zu tun. Der 25-Jährige eliminierte den spanischen Qualifikanten Daniel Gimeno-Traver knapp mit 5:7, 6:1 und 7:5.
Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden auf der ATP-Tour. Thiem hat als Weltranglisten-19. klar die Nase vorne gegenüber seinem Kontrahenten, der auf Position 71 geführt wird.
Gut wie nie in der Weltrangliste
Apropos Weltrangliste: Der aktuelle Erfolgslauf des ÖTV-Stars hievt diesen im am Montag erscheinenden Ranking in neue Sphären. Thiem, der im letzten August mit Position 18 sein bisheriges Career-High markierte, zieht definitiv an Roberto Bautista Agut (ESP), Gael Monfils (FRA) und David Goffin (BEL) vorbei und wird erstmals unter den Top-15 ausgespuckt.
Theoretisch ist sogar der 14. Platz für den jüngsten Top-30-Spieler möglich, dafür müsste er allerdings seinen Siegeszug fortsetzen.
Die besten Österreicher im ATP-Ranking:
Position | Name | ATP-Titel | Datum |
---|---|---|---|
1 | Thomas Muster | 44 | 12.2.1996 (für sechs Wochen) |
8 | Jürgen Melzer | 5 | 18.4.2011 |
15* | Dominic Thiem | 4 | 22.2.2016 |
17 | Gilbert Schaller | 1 | 16.10.1995 |
18 | Horst Skoff | 4 | 1.1.1990 |
20 | Stefan Koubek | 3 | 13.3.2000 |
*=aktuelle Position im Live-Ranking |
Thiem lässt Schaller hinter sich
Unabhängig davon steht damit auch fest, dass Thiem in wenigen Tagen Platz drei in der ewigen Bestenliste österreichischer Tennis-Spieler einnehmen wird. Der Lichtenwörther zieht am Steirer Gilbert Schaller vorbei, der ehemalige Davis-Cup-Kapitän hat einen 17. Platz aus dem Jahr 1995 zu Buche stehen.
Noch deutlich besser läuft es für den Niederösterreicher, wenn man einen Blick auf das ATP Singles Race riskiert. Dort taucht er mit seinem Halbfinal-Einzug in Rio erstmals in den Top-10 auf und ist derzeit Neunter.
Ein Finaleinzug würde den Schützling von Günter Bresnik auf Position sechs spülen, ein möglicher Turniersieg würde gar Position vier bedeuten - vor niemand geringerem als Roger Federer, dem erfolgreichsten Tennisspieler aller Zeiten.
Christoph Nister