Österreichs Tennis-Männer sind im Jahr nach dem Rücktritt von Dominic Thiem aktuell noch nicht in den Top 100 vertreten. Betonung auf noch.
Denn nach Filip Misolic bei den French Open hat es nun auch Sebastian Ofner in Wimbledon nach starken Auftritten bis in die dritte Runde geschafft.
Beide Steirer zeigten nicht nur dort mehr als nur Top-100-Niveau. Und beide können in der zweiten Saisonhälfte voll angreifen, da sie kaum Punkte verteidigen müssen.
Ferse macht kaum Probleme
Ofner hat es beim prestigeträchtigsten Tennisturnier der Welt trotz sehr schlechter Vorzeichen in die Runde der letzten 32 geschafft. Seine Ferse hatte ihm wegen der völlig anderen Bewegungsmuster auf Rasen sowohl in Halle als auch dann auf Mallorca große Probleme bereitet. Auf der Balearen-Insel musste er sogar in der ersten Qualifikationsrunde aufgeben.
Doch je länger er in Wimbledon weilte, umso besser ging es der angeschlagenen Ferse. "So wie es jetzt war, war es echt gut. Es hat sich richtig gesteigert. Natürlich bin ich auch froh, dass es wieder auf Sand geht, weil ich da weiß, dass es noch besser ist", sagte er nach seinem Ausscheiden in London.
Die sportliche Weltreise geht bald für ihn weiter. Konkret spielt Ofner ab 14. Juli in Båstad und in der Woche darauf sein Heimturnier in Kitzbühel - übrigens das gleiche Programm wie Misolic. Letzterer hat aber kommende Woche noch den Challenger in Braunschweig eingeplant.
Ofner will nun für Weltrangliste voll punkten
"Ich habe gar keinen Druck. Ich habe heuer schon recht viele Punkte gemacht und bis April 2026 nur 37 Punkte zu verteidigen", weiß Ofner. Er wird nun seinen Verletztenstatus (ATP-74.), dort wo nötig, komplett ausnutzen und viele große Turniere spielen.
"Es ist wichtig, dass man durchgehend auf dieser Ebene spielt, damit man jede Woche gegen solche Spieler spielen kann", meinte er auch in Bezug auf Grigor Dimitrov, dem er in Wimbledon erstmals überhaupt gegenübergestanden war.
Nach den Generali Open stehen Toronto, Cincinnati und die US Open auf seinem Hartplatz-Plan. Ofners Ziel bis Jahresende ist weiterhin "ganz klar der Hauptbewerb in Australien."
Nur wenn Ofner die Top 100 knackt, ist das fix, sonst ein Rechenspiel. Noch besser wäre es für ihn, wenn er auch bei den Vorbereitungsturnieren auf die Australian Open schon fix im Hauptbewerb stehen würde. "Da müsste ich um 70 stehen."