Dominic Thiem hat tapfer gekämpft. Nach acht Siegen in Folge war im Halbfinale des ATP-1000 in Madrid gegen Novak Djokovic dennoch Endstation.
"Ich beschwere mich nie über ein 1000er-Halbfinale, es ist ein gutes Ergebnis. Ich habe drei sehr gute Spieler geschlagen und gegen Djokovic verloren. Es war ein sehr gutes Turnier", resümiert Thiem nach der knappen 6:7(2), 6:7(4)-Niederlage.
Der Niederösterreicher und die Nummer 1 der Welt lieferten sich einen harten Fight, in dem am Ende Kleinigkeiten entschieden haben. "Um diese Spieler zu besiegen, braucht man immer ein bisserl ein Glück, ein bisserl das Momentum. Das war heute sicher nicht der Fall", sagt Thiem.
"Es haben ein paar kleine Dinge den Ausschlag gegeben", meint der 25-Jährige. Er habe ein paar Breakbälle unglücklich verloren, "bei ein paar Breakbällen habe ich auch ein paar sehr schlechte Fehler gemacht. Im Tiebreak war er zweimal der Bessere."
Thiem erinnert an einen "unfassbaren Punkt" des "Djokers" im ersten Tiebreak. "Im zweiten Tiebreak mache ich bei 3:4 den Doppler, was zu einer sehr schlechten Zeit war."
Gesamt gesehen gebe es nach den vergangenen Wochen jedenfalls keinen Grund, sich zu beschweren. "Es passt sehr gut. Ich habe Indian Wells und Barcelona gewonnen, in Madrid ein Semifinale. Es läuft alles gut. Es wäre komplett vermessen, wenn ich unzufrieden wäre."
"Derzeit der Beste der Welt"
Mit dem Erreichen des Halbfinales in Madrid hat Thiem 360 ATP-Zähler sowie 312.215 Euro brutto Preisgeld geholt. Neben Punkten und Preisgeld gibt es für den 25-Jährigen nach der Partie gegen Djokovic großes Lob des Weltranglisten-Ersten.
"Dominic ist derzeit der beste Spieler der Welt auf diesem Belag", stellt Djokovic Thiem sogar über Sandplatzkönig Rafael Nadal. "Er hat in dieser Saison Siege gegen Rafa und Roger, er hat Barcelona gewonnen und spielt auf wirklich hohem Level. Er hat auch in Indian Wells gewonnen", lobt der Serbe, der Thiem bei dessen Abgang vom Platz auch applaudierte.
Djokovic ist mit seiner Performance sehr zufrieden. "Ich habe in beiden Tiebreaks wirklich gut gespielt. Das war mein bestes Sandmatch in dieser Saison." Zudem ist er zufrieden, dass er die Nerven bewahrt hat "Ich dachte, ich hätte das Match bei 6:5 im zweiten Satz ausservieren sollen, aber Respekt für Dominic, dass er es ins Tiebreak geschafft hat."
Bresnik: "Eines der besten Spiele"
Lob für Thiem gibt es auch von seinem Ex-Trainer und Manager Günter Bresnik. "Auch wenn er das Match verloren hat, das war vom Niveau her eines der besten Spiele in der heurigen Sandplatz-Saison. Man kann nicht sagen, dass er es unglücklich verloren hat, aber im Endeffekt hat er wesentlich mehr Chancen gehabt", konstatiert Bresnik gegenüber der APA.
Jene Chancen habe Djokovic "teilweise unglaublich" abgewehrt und "die Tiebreaks hat er außergewöhnlich gut gespielt, da hat Dominic ein, zwei Schnitzer gemacht." Zudem, so Bresnik, habe Thiem, wenn dieser von der Grundlinie aggressiv gespielt habe, Djokovic "komplett dominiert".
Thiems nächster Einzel-Einsatz ist kommende Woche beim 1000er-Turnier in Rom. Am Sonntag in zwei Wochen beginnen dann die French Open, bei denen Thiem im Vorjahr im Finale stand.
"Ich habe schon über 2.000 Punkte und auch ziemlich sicher eine Top-4-Setzung in Paris, was sehr wichtig ist, damit ich diesen ganz großen Kalibern aus dem Weg gehe bis zu einer tiefen Phase des Turniers", hofft Thiem auf das Behalten der Top-4-Position bis Roland Garros.
