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Marach gewinnt Prozess nach Verletzung in Hamburg

Nach fünf Jahren hat die unendliche Geschichte rund um Verletzung beim ATP-Turnier in Hamburg ein Ende.

Marach gewinnt Prozess nach Verletzung in Hamburg Foto: © GEPA

Die unendliche Geschichte rund um eine Verletzung auf einem Außenplatz beim Hamburger ATP-Turnier 2012 hat für Oliver Marach nun bald ein für ihn gutes Ende.

Der mittlerweile 37-jährige steirische Doppel-Spezialist war am 17. Juli 2012, einen Tag nach seinem 32. Geburtstag, gegen eine Metallverankerung am Rande des Platzes geprallt und musste dann sechs Monate pausieren.

"Wir warten nur noch auf das Ergebnis, wie hoch die Summe ist, das sollte in den nächsten ein, zwei Monaten sein. Es wird ein bisserl ein Weihnachtsgeld geben", sagt Marach gegenüber der APA New York. Eine sechsstellige Entschädigung sei aber zu erwarten.

Was war passiert?

Auf dem Trainingsplatz waren an der Seite mehrere Eisenverankerungen für die winterliche Traglufthalle. Marach zog sich, obwohl er mit einem Stützstrumpf spielte und daher nicht überknöchelte, einen Riss des Syndesmosebands, Einrisse der Außenbänder und eine Knochenabsplitterung zu. Es folgte zunächst ein halbjähriges Hinhalten seitens der Veranstalter rund um Turnierdirektor Michael Stich bzw. der Versicherung des Turniers. Marach beschritt dann den Gerichtsweg.

"Sie sind jetzt schon zum zweiten Mal schuldig gesprochen worden, die kommen da jetzt gar nicht mehr raus, weil sie es fünf Jahre verzögert haben", erklärte Marach. Und dies sei nun die höchste Instanz gewesen.

"Sie wollten mich aushungern"

Marach geht es vor allem auch um den Verdienstentgang. "Ich habe von 2008 bis zur Verletzung das Dreifache verdient als danach." Dann sei man ihm auch mit dem Argument gekommen, dass er zu alt für das Doppel sei. "Dann habe ich ihnen die Liste geschickt, wer von den Top 30 unter 30 ist, weil da gibt es nicht viele."

Ab einem gewissen Zeitpunkt, so Marach, habe er nur noch die wichtigsten Informationen via seinem Anwalt an sich herangelassen, weil die Gegenseite laut Marach oft untergriffig war. "Ich warte jetzt, was da rauskommt. Sie wollten mich aushungern am Anfang, aber da haben sie sich den Falschen ausgesucht", erklärte Marach.

Dritte Masters-Quali als Ziel

Mittlerweile hat sich der Wimbledon-Finalist dieses Jahres und Vater zweier Töchter wieder in die absolute Weltklasse zurückgespielt. An der Seite von Mate Pavic kämpft er auch bei den US Open um möglichst viele Punkte, um sich zum dritten Mal nach 2009 und 2010 (jeweils mit Lukasz Kubot/POL) für die ATP World Tour Finals zu qualifizieren. Der 16-fache ATP-Doppel-Turniersieger ist aktuell 19. im Doppelranking bzw. im Race mit Partner Pavic auf dem zehnten Platz. Die Top 8 qualifizieren sich für London.

"Wir müssen einfach gut spielen und schauen, dass wir vorne dabei bleiben", meinte Marach in Bezug auf die US Open. Der Steirer ist nach New York in Wels beim Davis Cup gegen Rumänien dabei und hat dann Chengdu, Peking, Shanghai, Wien und Paris auf dem restlichen Turnierkalender.

Ob er auch 2018 mit Pavic spielen wird, wird auch vom Abschneiden in den nächsten Wochen abhängen. "Ich würde mit Mate am liebsten spielen, es ist eine frische Beziehung." Allerdings wird es wieder einige Veränderungen in anderen Doppelteams geben, und nach den US Open beginnen viele mit der Planung für das nächste Jahr. Der in Panama lebende Marach denkt trotz diverser Wehwehchen (Handgelenk, Patellarsehne) nicht ans Aufhören. Schließlich habe er 2018 bis März auch nichts zu verteidigen.

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