Mit Filip Misolic hat immerhin ein Österreicher das Achtelfinale bei den Generali Open in Kitzbühel erreicht.
Kitzbühel-Achtelfinale: Misolic - van de Zandschulp, Mittwoch, ab ca. 12:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>
Joel Schwärzler, Lukas Neumayer und Sebastian Ofner scheiterten in Runde eins, Jurij Rodionov erreichte immerhin die zweite Qualifikationsrunde.
Luft nach oben hätte diese ÖTV-Bilanz sicherlich. Doch die aktuelle Situation im rot-weiß-roten Männer-Tennis ist nicht unbedingt schlecht.
Bresnik streicht Misolic hervor
Dieser Meinung ist unter anderem Günter Bresnik. Schließlich gäbe es laut dem früheren Trainer von Dominic Thiem gleich mehrere Akteure, die sich in naher Zukunft in die erweiterte Weltspitze, sprich die Top 100, spielen könnten bzw. mittlerweile sogar in dieser elitären Gruppe zu finden sind.
"Bei den Herren ist das Schönste, dass wir mit Filip Misolic ein neues Gesicht in den Top 100 haben", streicht Bresnik im Gespräch mit LAOLA1 den Steirer hervor. Der 23-Jährige schaffte es am Montag erstmals in die Top 100 der Welt und ist aktuell auf Position 97 des ATP-Rankings zu finden.
Dank seines Achtelfinal-Einzugs in Kitzbühel wird Misolic in dieser Woche erneut sein Punktekonto etwas vergrößern können.
Ofner ohne Verletzung wohl in den Top 50
Zudem sei laut Bresnik nicht zu vergessen, dass mit Sebastian Ofner ein weitere Spieler dorthin gehöre. "Der ist nur wegen seiner Verletzung nicht mehr dort bzw. wäre er wahrscheinlich sogar in den Top 50."
Die Jahreswertung gibt dem 63-jährigen Niederösterreicher recht. Dort ist Ofner auf Position 97 zu finden. Obwohl er aufgrund seiner Verletzungspause erst im März in die Saison einstieg.
Bresnik lobt Entscheidung von Schwärzler
"Ich finde auch, dass der Schwärzler in Kitzbühel entsprochen hat. Das war die mit Abstand beste Leistung im letzten Jahr", sieht Bresnik auch bei der zuletzt größten rot-weiß-roten Zukunftshoffnung wieder einen aufsteigenden Trend.
Der 19-jährige Vorarlberger beendete kürzlich die erst Ende letzten Jahres begonnene Zusammenarbeit mit dem Spanier Juan Ozon-Llacer. Seit einigen Wochen trainiert Schwärzler mit dem Oberösterreicher Markus Hipfl in Kitzbühel.
"Er hat sich Gott sei Dank umentschieden. Das war ein Schwachsinn, was er da ein Jahr lang gemacht hat", hat Bresnik diesbezüglich eine klare Meinung. Die Entscheidung für Hipfl findet Bresnik gut. Der ehemalige Weltranglisten-63. arbeitet unter anderem mit dem jungen Schweizer Jerome Kym zusammen, den er bereits an die Top 130 heranführte.
"Markus hat ein gutes Auge für die Leute. Die Kombination mit Kym ist sicherlich keine schlechte Kombination", sagt Bresnik, der allerdings den Trainingsstützpunkt von Hipfl in Kitzbühel bemängelt.
"Kitzbühel ist für mich halt Tennis einmal im Jahr. Die Höhenlage wäre nicht das Problem, aber dir fehlt es hier einfach an Sparring-Partnern. Außerdem ist es reisetechnisch unpraktisch", so Bresnik, für den die Südstadt, wo Bresnik selbst seine Akademie hat, der aktuell beste Trainingsort in Österreich sei.
"Es gibt kein besseres Trainingszentrum für mich als die Südstadt. Die Lage ist einfach sehr gut. Es sind nur zehn Minuten zum Flughafen und du hast alle Möglichkeiten vom Schwimmbad bis zum Fitnessraum", so Bresnik.
Auch Jurij Rodionov traut der ehemalige Thiem-Macher noch einiges zu. "Er ist ist halt eine Überraschungstüte. Er kann sehr, sehr gut spielen. Ich glaube, dass ihm sein neuer Trainer Gilbert Schaller gut tut. Er ist ein akribischer Arbeiter, haltet aber trotzdem die Launen von ihm aus."
Österreichs Tennis "ist gut aufgestellt"
Unter dem Strich sieht Bresnik, "dass das österreichische Tennis ganz gut aufgestellt ist. Schade ist es natürlich, dass so jemand wie Dominic Thiem für die jungen Spieler ein bisschen zu früh aufgehört hat. Dass der so frühzeitig wegbricht, ist schade."
"Für die nachrückenden Spieler wäre es ein Wahnsinn gewesen, wenn sie so einen Namen auf der Tour hätten. Wenn sie ihn bei den Turnieren treffen und mit ihm trainieren könnten, würde man sie viel schneller an die Spitze heranführen können."
Klar sei freilich auch, dass man sich keine Wunderdinge von den Spielern erwarten könne. "Die Erwartungshaltung ist einfach sehr hoch, weil wir mit Muster, Melzer und Thiem einige Top-10-Spieler hatten."
Nichtsdestotrotz müsse man sich aber um Österreichs Tennis-Zukunft keine Sorgen machen.