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Eigenes Logo? Thiem arbeitet an seiner Marke

Eigenes Logo? Dominic Thiem arbeitet mit Manager Straka an seiner Marke

Eigenes Logo? Thiem arbeitet an seiner Marke Foto: © GEPA

Nur wenige Tage vor den French Open hat Herwig Straka den Managerposten von Dominic Thiem übernommen und ist Günter Bresnik nachgefolgt. Für ausführliche Gespräche mit seinem neuen Schützling blieb da kaum Zeit.

Der 53-jährige Steirer hatte in der nun längeren Spiel-Pause Thiems aber Gelegenheit dazu. Erste Weichen sind gestellt, erste Verträge verlängert und man kennt sich noch besser.

"Wir sind auf einem sehr guten Weg. Es waren ja einige Wochen, wo er weniger Turniere gespielt hat und noch andere Termine erledigt wurden", erklärt Straka im Gespräch mit der APA.

Der Manager, der u.a. auch das Wiener Stadthallenturnier leitet und im ATP-Board of Directors sitzt, nutzte die Zeit. "Einerseits um uns näher kennenzulernen, aber auch um seine persönlichen Ziele und Werte noch ein bisserl besser zu definieren. Wenn es um Markenbildung geht, geht es um Authentizität und das war mir sehr wichtig", schildert Straka.

Seine Beobachtungen und Vermutungen sind bestätigt worden. Parallel dazu, berichtete der Steirer, gäbe es viele Gespräche mit möglichen Partnern, Medien und Social Media. "Da gibt es viele Bereiche, die step by step aufgebaut werden." Zwei Verträge wurden verlängert, einer davon soll Thiem auch wortwörtlich weitere Höhenflüge ermöglichen. Zudem seien alle Partner sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit.

Straka: "Die hören wirklich auf ihn"

Grundsätzlich geht es Straka auch um eine "Vertiefung der Beziehung" zu bestehenden Sponsoren, was sich zum Beispiel im Fall von "adidas" durchaus rentiert hat. Thiem war diese Woche einen ganzen Tag am Unternehmens-Hauptsitz in Herzogenaurach.

"Er ist komplett vermessen worden. Das ist jetzt auf einem anderen Level passiert. Es war wirklich beeindruckend, was sie dort alles gemacht haben", erzählte Straka. Künftig werde Thiem auch die Schuh-Einalgen von adidas erhalten. "Er ist jetzt wirklich vom Scheitel bis zur Sohle nochmals vermessen und auch gefragt worden, welche Schuh-Kollektion ihm am liebsten ist. Die hören wirklich auf ihn."

Thiem selbst konnte in Sachen "Profilschärfung" noch nicht allzu viel Neues berichten. "Ich habe jetzt auch schon richtig gute Partner, aber es ist sicher noch ein bisserl was drinnen", glaubt aber auch er. Sein Engagement für die Umwelt und Tierschutz sei interessant. "Vor allem, weil ich das auch wirklich gerne mache. Das andere braucht natürlich auch Zeit." In welche Richtung das gehen soll, legt er nicht fest: "Das ist ziemlich offen, außer Sachen, für die ich gar nicht stehe." Wie etwa Rauchen oder Alkohol, ergänzt er.

Bekommt Thiem eigenes Logo?

Ob Thiem eines Tages ein eigenes Logo haben möchte? "Warum nicht, dass eröffnet schon ein paar lässige Möglichkeiten. Das ist eine Sache, die vielleicht in nächster Zeit passieren wird."

Straka hofft, dass die nun längere Pause auch im Hinblick auf die weitere Saison gut war. "Ich glaube, er hat in Wimbledon ein bisserl Pech mit der Auslosung gehabt, aber sonst ist er sehr gut drauf." Nicht so gefallen hat Straka der letzte Satz gegen Sam Querrey beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres. "Was er eh selbst weiß ist, dass das Motivationsloch im vierten Satz in Wimbledon natürlich nicht ideal war, das darf einem Top-Ten-Spieler nicht passieren."

Der Manager wünscht sich, dass Thiem der Vorstoß in die Top 3 noch gelingt, wenn die "big three" Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic noch voll im Einsatz sind. "Er ist ganz knapp dran, hat alle geschlagen, und wenn sie noch aktiv sind und er dort hineinkommt, das wäre das Schönste. Es wird niemand Nein sagen, wenn es anders passiert, aber vom Ehrgeiz her wäre es schon gut, wenn man das in der nächsten Zeit einmal schafft."

Aktuell ist diese nächste Ranking-"Schallmauer" aber weit weg, Thiem fehlen 2.865 Punkte auf den drittplatzierten Federer. "Aber die zweite Jahreshälfte ist relativ gut für ihn, um Punkte zu machen", ergänzt Straka.

US Open als "neuralgischer Zeitpunkt"

Straka sieht die US Open als "neuralgischen Zeitpunkt", nach der man über andere Weichenstellungen nachdenkt. Das betrifft wohl auch eine Verlängerung des Trainervertrags mit Nicolas Massu. "Aber es gibt keinen Anlass, das zu ändern." Nach Flushing Meadows könne man aber auch den ersten Teil der Hartplatzsaison bilanzieren.

Gewisse Arbeit kommt auf den Manager noch zu, was eingefahrene Gedankenmuster betrifft, da sieht er aber auch Fortschritte. "Viele Leute sagen, dass er anders auftritt und insofern wird er auch mit einer anderen Einstellung zu den Turnieren fahren", so Straka. Damit sind Negativserien wie zum Beispiel bei den Canadian Open (jährlich alternierend in Toronto und Montreal) oder auch in Asien gemeint.

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