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Thiem nach Kitz-Sieg: "Das ist Schicksal"

Dominic Thiem denkt nach Kitz-Triumph an die Anfänge seiner Karriere zurück:

Thiem nach Kitz-Sieg: Foto: © GEPA

Es ist vollbracht!

Dominic Thiem hat mit seinem Sieg beim Generali Open in Kitzbühel (Spielbericht) seinen ersten Titel auf heimischem Boden errungen. 

"Es ist absolut unglaublich, einer meiner größten Träume, seit ich zum Tennis spielen begonnen habe, ist in Erfüllung gegangen", sagt Thiem unmittelbar nach seinem Triumph unter tosendem Applaus der Fans. "Ich glaube, es gibt gar keine schöneren Sachen in einem Sportlerleben, als so etwas zu Hause vor so einem unglaublichen Publikum erleben zu dürfen. Ich bin komplett aus dem Häuschen."

Thiem: "Der schönste und emotionalste Titel"

Der erste Heimtitel - fünf Jahre nach seinem ersten Kitz-Endspiel - ist für den Niederösterreicher ein sehr wichtiger Karriere-Meilenstein. Das zeigt auch sein Jubel, als er sich nach dem 7:6(0), 6:1 über Albert Ramos-Vinolas (ESP) vor 5.600 begeisterten Fans auf den Rücken fallen ließ.

"Es ist sicher einer der schönsten Momente gewesen in meinem bisherigen Tennis-Leben wie der letzte Schlag von ihm ins Out gegangen ist. Ich habe seit ewigen Zeiten davon geträumt", sagt Thiem. Es sei "auf jeden Fall der schönste und auch emotionalste Titel."

"Nirgends ist es schöner als in Österreich. Wir Tennisspieler spielen jedes Wochenende wo anders, es gibt leider sehr wenig Möglichkeiten, zuhause zu spielen. Deswegen sind die zwei Heimturniere in Kitzbühel und Wien und auch der Davis Cup etwas ganz besonderes. So ein Heimturnier zu gewinnen war sicherlich auch ein Grund, warum ich überhaupt mit dem Tennispielen angefangen habe", sagt Thiem. 

Das Turnier in Kitzbühel hat für Thiem eine besondere Bedeutung, wie er nach dem Finale noch auf dem Platz erklärt. Mit sechs Jahren sei er das erste Mal in Kitzbühel gewesen und auf dem Center Court gestanden. Dieses Erlebnis habe dazu beigetragen, dass er seinen Weg als Tennisprofi eingeschlagen hat. 

"So viele unglaubliche Dinge in meiner Karriere sind in Kitzbühel passiert. Ich glaube, es ist fast Schicksal, dass der erste Heimsieg jetzt auch hier passiert."

"Jetzt – fast 20 Jahre später – stehe ich hier und habe das Turnier gewonnen. Das ist ein absoluter Kindheitstraum, der in Erfüllung geht. Das Turnier hat so viele spezielle Momente für mich parat gehabt: Das erste Mal 2010, als es noch ein Challenger war, war es mein erstes Profi-Turnier. Dann hatte ich hier das erste ATP-Match, erstes Viertelfinale, erstes Finale – so viele unglaubliche Dinge in meiner Karriere sind in Kitzbühel passiert. Ich glaube, es ist fast Schicksal, dass der erste Heimsieg jetzt auch hier passiert", sagt Thiem. "Das war seit jeher einer meiner größte Träume. Umso schöner, dass er jetzt in Erfüllung gegangen ist."

Thiem dankt "jedem einzelnen" Fan

Der Sieg war für Thiem anfangs ein hartes Stück Arbeit. Das Finale des ATP-250-Events wurde aufgrund des Wetters zur Geduldsprobe für Spieler und Fans, immer wieder setzte Regen ein und das Spiel musste unterbrochen werden. 

Thiem versuchte von Beginn weg mit vollem Druck das Spiel zu diktieren, doch Ramos-Vinolas bot ihm großartig Paroli. Nach 51 Minuten Spielzeit musste das Match bei 4:5,15:0 aus Sicht des aufschlagenden Thiems für rund eine Stunde wegen Regens unterbrochen werden. Nach der Pause folgt dann eine Machtdemonstration von Thiem. 

Nach seinem Triumph bedankt sich der Niederösterreicher ausgiebig bei den Fans. "Alle meine vier Matches vor ausverkauftem Haus – das ist sensationell und nicht alltäglich. Deshalb wirklich von ganzem Herzen Danke an jeden einzelnen von euch."

Auch den Veranstaltern gebührt der Dank des Weltranglisten-Vierten. In Kitzbühel habe man ihn von Anfang an unterstützt, "auch als ich noch Wildcards gebraucht habe", grinst Thiem. "Ich hoffe, ich kann jetzt ein bisschen was davon zurückgeben."

Tränen bei Massu

Im Anschluss wendet sich Thiem auch noch an seine Familie und Freunde sowie an seinen Trainer Nicolas Massu, mit dem er erst seit wenigen Monaten zusammenarbeitet. Der Chilene hatte nach dem gewonnen Matchball Tränen sogar Tränen in den Augen. "Es ist unglaublich, dass ich jetzt 15 Jahre nach dir auch hier gewinnen kann. Ich freue mich schon auf die nächsten Herausforderungen mit dir", richtet Thiem seinem Trainer aus. 

Die nächste Herausforderung wartet kommende Woche beim Masters-1000-Turnier in Montreal. Davor wird aber wohl noch auf den Sieg in Kitzbühel angestoßen, Thiem wollte "einen netten Abend verbringen". 

Ein bisschen Wehmut schwingt am Ende der so erfolgreichen Kitzbühel-Woche auch mit: "Ich bin jetzt ein bisschen traurig, dass es jetzt wieder ein Jahr dauert, bis ich wieder hier spielen darf", sagt Thiem, "aber ich freue mich schon sehr darauf."

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