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"Djokovic ist natürlich haushoher Favorit"

Für Dominic Thiem ist vor dem Masters-Auftakt gegen Novak Djokovic alles drin.

Am Sonntag startet Dominic Thiem um 15 Uhr (im LAOLA1-LIVE-Ticker) in der Londoner O2-Arena das Abenteuer „ATP World Tour Finals“.

Zum Auftakt trifft Österreichs Tennis-Ass auf Titelverteidiger Novak Djokovic, der das mit 7,5 Millionen Dollar dotierte Abschluss-Event der ATP-Tour zuletzt vier Mal in Folge gewinnen konnte.

„Djokovic ist natürlich haushoher Favorit. Das ist kein Thema. Mir ist wichtig, dass Dominic wieder spielerisch an die Leistungen anschließt, die er schon das ganze Jahr über gezeigt hat“, meint Coach Günter Bresnik im Gespräch mit LAOLA1.


Dominic Thiem ist erstmals beim Masters dabei. Das ATP-Portrait:


Weitere Gegner von Thiem in der Gruppe „John McEnroe“ sind Milos Raonic und Gael Monfils. „Dominic muss einfach sein Spiel spielen und soll sich nicht viel um die anderen kümmern.“

Kein Gameplan

Einen echten Gameplan gäbe es gegen diese Spieler-Typen sowieso nicht. „Raonic ist einer, gegen den keiner auf der Tour spielen will. Da schlägt’s nur dauernd ein, da kommst du kaum zum Spielen“, kennt der 55-jährige Niederösterreicher die Stärken des kanadischen Aufschlag-Kanoniers.

Und der französische Publikums-Liebling Monfils sei sowieso das klassische Überraschungsei: „Bei dem weißt du nie, was kommt. Da ist alles möglich. Zudem spielt er extrem gerne vor so einer großen Kulisse.“

„Wichtig ist, dass sich Dominic voll reinhängt“, aber da mache sich Bresnik sowieso wenig Sorgen. „Ich habe noch kein Turnier erlebt, bei dem er nicht motiviert gewesen wäre.“ Und welcher Athlet wäre ausgerechnet beim Turnier der achtweltbesten Tennis-Spieler nicht bis in die Zehenspitzen motiviert?

„Ein elitäres Feld“

„Es ist ein sehr elitäres Feld und es ist einfach schön, dass der da dabei ist. Alle diese Leute haben viele Turniere gewonnen und bei den Grand Slam-Turnieren gut abgeschnitten“, so Bresnik, der das Feld auch dementsprechend offensieht.

„Jeder Tag ist anders. Die Halbfinal-Chancen von Dominic kann man kaum abschätzen. Das hängt von so vielen Faktoren ab. Er ist in der Rangliste aber von allen Startern am schlechtesten platziert. Deshalb ist er rein vom Papier her natürlich Außenseiter.“

Der vor ein paar Tagen getätigten Aussage des ehemaligen Masters-Siegers Alex Corretja, der von einem Turniersieg Thiems nicht überrascht wäre, will Bresnik aber auch nicht widersprechen.

Wertvolle Erfahrungen

„Überraschend wäre es wirklich bei keinem. Schließlich handelt es sich hier um die besten acht Tennis-Spieler des Jahres. Obwohl Dominic natürlich im Ranking nur auf Rang neun steht, aber das ist im Grunde bedeutungslos, wenn man bedenkt wie er in dieser Saison gespielt hat.“

Doch selbst wenn Thiem am Ende der Gruppenphase ohne Sieg nach Hause fahren müsste, könnte ihm niemand mehr die Erfahrungen seines erstes „ATP Tour World Finals“ nehmen.

„Letztes Jahr haben wir darüber gejammert, dass er noch mehr Matches gegen Top-10-Spieler braucht. Jetzt hat er gleich drei in einer Woche. Das hat er noch nie gehabt. Das ist sicherlich eine gute Erfahrung, auch wenn er die Partien verliert. Ob es ihm am Ende hilft oder nicht, werden wir im kommenden Jahr sehen.“

Christian Frühwald


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