Wie schon bei den Olympischen Spielen in Tokio scheitert Novak Djokovic bei den ATP Finals an Alexander Zverev. Der Deutsche setzt sich am Samstagabend im Halbfinale des großen Saisonabschluss-Turniers der ATP mit 7:6 (4), 4:6, 6:3 durch und zieht damit ins Endspiel ein.
Dort bekommt es der Masters-Sieger von 2018 mit dem amtierenden Titelverteidiger Daniil Medvedev zu tun. Der Russe hatte am Nachmittag gegen den Norweger Casper Ruud mit 6:4, 6:2 keine großen Probleme.
Zverev und Medvedev trafen schon in der Gruppenphase aufeinander: Dort setzte sich Medvedev hauchdünn im Tiebreak des dritten Satzes durch. Auch im Head-to-Head liegt der Weltranglisten-Zweite Medvedev mit 6:5 nur knapp gegen die Nummer drei der Welt voran.
Medvedev hatte im Vorjahr mit Siegen über die damaligen Nummern eins, zwei und drei (Djokovic, Rafael Nadal und im Finale Dominic Thiem) den Titel geholt.
Er war der erste Spieler, dem dies beim "Masters" gelang bzw. der Erste auf der Tour seit 2007 (Nalbandian). Für Medvedev geht es am Sonntag nun um seinen insgesamt 14. Titel bzw. den fünften 2021. Der ungeschlagene Sieger erhält 1.500 ATP-Zähler und 2,316 Millionen US-Dollar (2,05 Mio. Euro).
Djokovic kann nicht zu Federer aufschließen
Gegen Zverev führt der als Nummer zwei gesetzte Medwedew 6:5. Leicht wird es ihm der 1,98-m-Mann nicht machen. In einem vor allem im ersten Satz hochklassigen und spektakulären Halbfinal-Duell über 2:28 Stunden mit Djokovic schlug Zverev mehr Winner, machte weniger unerzwungene Fehler und konnte sich auf dem schnellen Hallenbelag zudem auf sein starkes Service verlassen.
"Es war ein fantastisches Match. Wir haben fünfmal in diesem Jahr gespielt, jedes Mal war es ein Kampf", sagte Wien-Turnier-Sieger Zverev.
Wie bei Olympia setzte sich der Wien-Turnier-Sieger Zverev durch, Djokovic hingegen verpasste die Chance, mit seinem sechsten Titel zu Roger Federer aufzuschließen.
Medvedev hofft auf "gute Show"
Medvedev erlebte zuvor ein "großartiges Match", er lobte Ruud als den "smartesten Spieler auf der Tour". Ein Break zum 3:2 im ersten bzw. zwei Breaks im zweiten zum 3:2 und 5:2 sorgten aber für klare Verhältnisse. Und Medvedev scheint noch genug Kräfte zu haben, um auch den letzten Schritt zu schaffen. "
Man will jedes Jahr besser als im vorangegangenen sein. Irgendwann wird es unmöglich sein, aber diese Saison ist definitiv die beste meiner Saison", meinte der Weltranglisten-Zweite. "Hoffentlich haben wir morgen hier eine gute Show. Novak war sicher der Beste dieses Jahr. Wir können nur im Semifinale oder Finale gegen ihn spielen." Da wusste er noch nicht, dass sich nicht der serbische Dominator, sondern der ein Jahr jüngere Zverev sich als sein Endspiel-Gegner aufbauen würde.