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Nach Horror-Sturz: Kritik an Veranstaltern und UCI

Sturzserie im Radsport - Veranstalter und Verband unter heftiger Kritik:

Nach Horror-Sturz: Kritik an Veranstaltern und UCI Foto: © GEPA

Die folgenschweren Stürze beim Dauphine-Criterium und der Lombardei-Rundfahrt haben zu Kritik an der Streckenführung und der UCI geführt.

In Frankreich schieden Gregor Mühlberger, Emanuel Buchmann und Steven Kruijswijk verletzt aus, Primoz Roglic schleppte sich unter Schmerzen ins Ziel. Schlimm erwischte es in Italien Belgiens Wunderkind Remco Evenepoel, auch Max Schachmann verletzte sich dort.

Tony Martin, Kruijswijks Teamkollege bei Jumbo , machte die Streckenführung bei der Dauphine-Rundfahrt, nicht etwa zu riskante Fahrweise oder Eigenfehler, verantwortlich.

"Scheren sich nicht um die Sicherheit"

"Kies und tiefe Löcher die ganze Strecke runter. Die Personen, die sich für diesen Weg entschieden haben, scheren sich keine Sekunde um die Sicherheit von uns Fahrern", schrieb Martin auf Instagram und wandte sich auch an den Weltverband UCI: "Wie viel mehr schlimme Unfälle müssen passieren, damit sich etwas ändert?"

Sein deutscher Landsmann Andre Greipel schloss sich der Kritik an. "Das ist von den Organisatoren respektlos gegenüber all den Fahrern. Die Gesundheit zu riskieren, um am Ende der Abfahrt das Ergebnis zu haben, dass zwei Kandidaten für das Gesamtklassement raus sind."

Viele schwere Zwischenfälle

Evenepoel war ebenfalls in einer Abfahrt in eine Begrenzungsmauer einer Brücke geprallt und über einen steilen Abhang hinunterkatapultiert worden. Der 20-Jährige zog sich einen Beckenbruch und eine Quetschung des rechten Lungenflügels zu.

Schachmann brach sich bei einer Kollision mit einem auf die Strecke gefahrenen Auto das Schlüsselbein. Die UCI ermittelt nach dem Vorfall und will klären, warum das Fahrzeug kurz vor dem Ziel ungehindert auf den Rennkurs gelangen konnte.

Zu Monatsbeginn war es auch schon bei der Polen-Rundfahrt zu einem Horrorsturz von Fabio Jakobsen gekommen. Der niederländische Deceuninck-Mannschaftskollege von Evenepoel musste nach einem Hochgeschwindigkeitsunfall im Zielsprint mit schweren Kopfverletzungen in ein künstliches Koma versetzt werden. Mittlerweile befindet er sich auf dem Weg der Besserung.

Mühlberger kommt glimpflich davon

Während die mit mehreren Siegen enorm erfolgreich verlaufene Saison für Evenepoel wohl gelaufen ist, dürfte Schachmann zumindest die Tour de France verpassen.

Der Vorjahresvierte Buchmann kam mit einem großen Hämatom und Abschürfungen ebenso wie sein am Handgelenk verletzter Bora-Teamkollege Mühlberger einigermaßen glimpflich davon. Bei Mühlberger war allerdings noch eine CT-Untersuchung ausständig.

Roglic verteidigt angeschlagen die Führung

Der gleichzeitig gestürzte Kruijswijk erlitt eine Schulterluxation, der Vorjahresdritte der Tour aus der enorm starken Roglic-Equipe Jumbo-Visma sollte wie Buchmann bis zum Tourstart Ende des Monats wieder fit werden.

Roglic, der großflächige Abschürfungen erlitten hatte, verteidigte unter großen Schmerzen seine Dauphine-Führung. Die Tortur bleibt unbelohnt - am Sonntag kann der Slowene nicht mehr antreten.

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