Beinahe wäre am Samstag ein Österreicher im Roten Leader-Trikot an den Start der 8. Etappe der Vuelta a Espana gegangen.
Nur 8 Sekunden fehlten Felix Großschartner zum großen Coup auf der 7. Etappe. Als Teil einer großen Fluchtgruppe hatte sich der Bora-hansgrohe-Profi von den Favoriten um Leader Primoz Roglic zwischenzeitlich mit bis zu fünf Minuten abgesetzt. Am Schlussanstieg kam Titelverteidiger Roglic aber nochmals näher heran - und rettet am Ende knapp seine Gesamtführung.
"Bin ein bisschen enttäuscht"
"Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen enttäuscht. Das war meine Chance, ins Rote Trikot zu fahren", gesteht der Oberösterreicher. Warum es nicht ganz gereicht hat, analysiert der starke Kletterer so: "Aber am Ende glaube ich, dass wir ein bisschen zu lange gepokert haben. Wir müssen das akzeptieren.
Letztlich streicht der 27-Jährige aber doch das Positive hervor: "Ich bin jetzt Zweiter in der Gesamtwertung und nach der ersten Bergankunft hätte das sicher keiner gedacht und so muss ich ziemlich zufrieden sein."
"Das haben wir schon heute morgen besprochen"
Der Coup war im Team schon im Vorfeld ins Visier genommen - wie Jens Zemke, Sportlicher Leiter, erklärt. Aufgrund der Rennkonstellation sei es für die Teams der Top-Favoriten schwer möglich, alle Fahrer am Radar zu haben. "Das haben wir schon heute morgen im Bus besprochen", so Zemke. "Felix hat das ganz smart gemacht, in dieser größeren Gruppe zu sitzen. Er nahm dann etwas raus, um sich fürs Finale zu schonen, und dann ist er richtig stark gefahren."
Auch Zemke trauert etwas der verpassten Chancen auf die Gesamtführung nach: "Es ist ein bisschen schade, dass es um die Winzigkeit von 8 Sekunden dann nicht zum Roten Trikot gereicht hat."
Das Etappen-Resümee fällt aber ganz klar positiv aus: "Felix ist jetzt von dem 15. Platz auf den 2. Platz in der Gesamtwertung gefahren und das ist schon eine Riesenleistung." Nun will das Team mit Großschartner weiter vorne mitreden: "Jetzt haben wir unser Ziel hier, Felix vorne in dieser Top-Position zu halten."
