news

Tour de France: Angst vor Corona-Testergebnissen

Zwei positive Corona-Tests pro Rennstall führen zum Ausschluss der Tour:

Tour de France: Angst vor Corona-Testergebnissen Foto: © GEPA

Nach dem Ruhetag am Montag bei der Tour de France ist die Anspannung vor dem Neustart am Dienstag an der Atlantikküste - mit dem Slowenen Primoz Roglic im Gelben Trikot - groß: Mehr als 600 Personen des Teamtrosses der Frankreich-Radrundfahrt warten auf das Ergebnis ihres Corona-Tests.

Die Angst davor ist gegeben: Denn bereits bei zwei positiven Befunden innerhalb eines Rennstalls inklusive Betreuer erfolgt der Ausschluss der unter besonderen Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen verspätet ausgetragenen Tour.

Weiter stark steigende Infektionszahlen in Teilen Frankreichs und vor allem dicht gedrängte Hundertschaften von Fans - viele ohne Masken - an einigen Pässen verschärften die Unsicherheit vor den am Sonntag und Montag durchgeführten Testreihen noch zusätzlich.

Aufrufe einiger Fahrer zur Einhaltung der Maskenpflicht waren von zahlreichen am Straßenrand nahe an die Profis herankommenden Fans ungehört geblieben.

(Der Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Spannung nicht nur aufgrund der Corona-Tests

Bora-Teamchef Ralph Denk rechnet aber nicht mit einem Chaos. "Ich glaube nicht, dass sich ein Rennfahrer oder ein Mitarbeiter an Corona infiziert hat. Die Blase, in der wir uns bewegen sollen, funktioniert im Großen und Ganzen. Man hat keinen Kontakt zu Fremden", sagt Denk.

Abgesehen von der Ungewissheit vor dem Bekanntwerden der Testresultate am Dienstag und den möglichen Folgen verspricht auch die Fortsetzung der 107. Auflage aufgrund knapper Zeitabstände weiter Spannung.

Der von seinem enorm starken Jumbo-Team mit den Edelhelfern Tom Dumoulin, Wout van Aert und Sepp Kuss unterstützte Roglic führt das Klassement zwar erwartungsgemäß an, der Vorsprung des bisher souveränen Vuelta-Siegers auf Titelverteidiger Egan Bernal beträgt aber nur 21 Sekunden.

Im Gegensatz zu Roglic offenbarte Bernal jedoch bereits kleine Schwächen, außerdem konnte es sein in den vergangenen Jahren stets tonangebendes Ineos-Team in den Bergen nicht mit der dominanten Jumbo-Armada aufnehmen.

Viele Fahrer haben noch Chancen

Ebenso noch in Schlagdistanz zu Roglic mit nur 32 Sekunden Rückstand sind Bernals kolumbianische Landsleute Nairo Quintana (5./Arkea) und Rigoberto Uran (6./EF). Zwischen den Südamerikanern halten nach den Rückfällen von Thibaut Pinot und Julian Alaphilippe mit Guillaume Martin (3./Cofidis) und Romain Bardet (4./AG2R) auch noch zwei Franzosen die Fahnen der Grand Nation hoch.

Der am Sonntag von Roglic von der Spitze verdrängte Brite Adam Yates (Mitchelton) hat als Achter mit 1:02 Minuten Rückstand ebenfalls noch Chancen.

Unmittelbar vor Yates lauert 44 Sekunden zurück mit dem angriffslustigen Pogacar der neben Roglic bisher stärkste Fahrer. Der erst 21-Jährige aus dem UAE-Team wäre ohne seinen unglücklichen Rückfall auf der Windkanten-Etappe am Freitag wohl noch auf Augenhöhe mit seinem Landsmann.

Das weiß auch Roglic. "Er ist definitiv stark", betonte der frühere Skispringer, und Roglic verwies außerdem auf den noch langen Weg, der ab Freitag mehrere schwere Alpenetappen mit sich bringt. "Ich bin wirklich glücklich mit meiner aktuellen Position, aber bis Paris kann noch viel passieren."

Traum des Deutschen Buchmann vorbei

Während das slowenische Duo dem Rennen bisher seinen Stempel aufgedrückt hat, ist der Traum des deutschen Hoffnungsträgers Emanuel Buchmann auf einen neuerlichen Spitzenplatz schon geplatzt.

Anders als Roglic hat sich Buchmann offenbar nicht rechtzeitig von den Sturzverletzungen des Dauphine-Kriteriums erholt. Der Vorjahresvierte büßte am Wochenende entscheidend Boden auf die Topleute ein. Da half auch die unermüdliche Unterstützung seiner österreichischen Teamkollegen nichts.

Buchmann muss sich nun auf mögliche Etappenerfolge konzentrieren, deshalb könnten Lukas Pöstlberger, Gregor Mühlberger und Felix Großschartner mehr Freiheiten für eigene Ambitionen erhalten. Diese will auf den verbleibenden Etappen auch der zum Auftakt sehr aktive Michael Gogl (NTT) nützen.

Marco Haller wird im Bahrain-Team hingegen weiter für Mikel Landa schuften müssen, der Spanier mischt als Zehnter noch vorne mit.

Kommentare