Valentin Paret-Peintre hat am Dienstag auf der prestigeträchtigen 16. Etappe der Tour de France auf dem legendären Mont Ventoux für den ersten französischen Sieg in diesem Jahr gesorgt.
Der Slowene Tadej Pogacar kam 43 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel, verteidigte das Gelbe Trikot souverän und nahm seinem härtesten Widersacher Jonas Vingegaard zwei Sekunden ab. Der 24-jährige Paret-Peintre setzte sich nach 171,5 km im Sprint gegen den Iren Ben Healy durch.
Vingegaard versuchte dreimal vergeblich, Pogacar anzugreifen, konnte den Leader aber nicht in Bedrängnis bringen. Bester Österreicher wurde Gregor Mühlberger (+ 2:01 Minuten) als Elfter, sein Landsmann Felix Gall verlor als Tages-17. (+ 3:33) im Gesamtklassement zeitmäßig an Boden, ist aber weiter Siebenter.
Gall war "kalt und heiß gleichzeitig"
Der Osttiroler meinte danach: "Es war ein schwerer Tag, ich habe mich auch nicht sehr gut gefühlt am Morgen, es war irgendwie kalt und heiß gleichzeitig."
Auf dem Rad sei es zwar "ganz okay" gewesen, "aber ich habe das hohe Tempo am Fuß des Anstiegs nicht mitgehen können. Ich habe dann mein eigenes Ding gemacht und einfach das Beste daraus gemacht, schlussendlich war es doch noch ein ganz guter Anstieg", resümierte Gall, der in der Gesamtwertung 14:50 Min. hinter Pogacar liegt.
Ein Quartett, dem der Ex-Weltmeister Julian Alaphilippe angehörte, hatte den Schlussanstieg gemeinsam in Angriff genommen, konnte sich aber nicht durchsetzen. Paret-Peintre und Healy gehörten einer ersten großen Verfolgergruppe an, das Feld wies zu dem Zeitpunkt rund fünf Minuten Rückstand auf.
Unter der Führung von Vingegaard machten er und Pogacar noch viel Zeit gut und kamen am Ende als Fünfter und Sechster ins Ziel. Pogacar hat 4:15 Minuten Vorsprung auf den Dänen, der drittplatzierte Deutsche Florian Lipowitz weist bereits 9:03 Minuten Rückstand auf.
Vingegaard stürzt nach Zieleinfahrt
Vingegaard kam kurz nach der Zieleinfahrt zu Sturz, weil ihn ein Fotograf unfreiwillig umgestoßen hatte. "Leute im Zielbereich sollten ihre Augen mehr benutzen", kritisierte der zweifache Tour-Champion.
Auch Pogacar bezeichnete den Vorfall als "unglücklich", obwohl er ihn nicht gesehen habe. Dennoch zeigte sich Vingegaard versöhnlich. "Ich habe mich heute richtig gut gefühlt. Ich war ganz glücklich mit den Attacken. Ich nehme daraus viel Motivation mit", sagte der Däne.
Van der Poel stieg vom Rad
Der frühere Weltmeister Mathieu van der Poel konnte das Kletterspektakel am Berg nicht mehr als Teil der Fahrerriege erleben. Der 30-jährige Gewinner von Paris-Roubaix stieg vor der Etappe wegen einer Lungenentzündung gar nicht mehr auf das Rad.
Am Mittwoch sind die Sprinter gefragt. Angesichts der Montmartre-Überquerungen am letzten Tag in Paris könnte es schon die letzte Chance auf einen Tageserfolg für die schnellen Radprofis sein. Auf dem 160,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen Bollène und Valence müssen sie nur zwei kleine Berge der vierten Kategorie passieren.