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Top-Leistungen am letzten Tag der Sport Austria Finals

Tag fünf bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (29. Mai bis 2. Juni 2024) in Innsbruck und Tirol.

Top-Leistungen am letzten Tag der Sport Austria Finals Foto: © SAF/Michael Meindl

Am Sonntag wurden die finalen Bewerbe ausgetragen und die letzten Staatsmeister:innen gekürt.

Beim Speedskating waren Österreichs Aushängeschilder rund um Top-Star Vanessa Herzog wieder eine Klasse für sich.

Auch im Gewichtheben überzeugte Top-Favoritin Sarah Fischer. Faustdicke Überraschungen gab es hingegen im Ultimate und Inlinehockey.

SPEEDSKATING

Warten. Skaten. Siegen. Vanessa Herzog und Christian Kromoser bleiben im Inline-Speedskating das Maß der Dinge in Österreich. Bei vier Starts im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien gab es ebenso viele Siege für die Aushängeschilder von Rollsport Austria: über 500 m, 1.000 m, im Punkterennen über 5.000 m und in der 10.000-m-Elimination. Vier Starts an einem Tag haben die Wahl-Kärntnerin und der Burgenländer noch nicht oft erlebt, aufgrund der wetterbedingten Absage am Samstag war das Programm am Schlusstag aber dicht gedrängt.

„Die Organisation war wirklich top! Sie haben auch gestern alles probiert, sind mit Laubbläsern und Wischern auf der Bahn gewesen, auch die Betreuer:innen und Sportler:innen haben mitgeholfen, damit wir hier Rennen fahren können. Es war anstrengend, aber vor allem die langen Strecken sind sehr gut gegangen“, so Herzog, für die es „auf der schnellsten Bahn der Welt“ bereits die Titel 95 bis 98 waren.

„Ich habe mit Eisschnelllauf und Inline-Speedskating zwei Sportarten, dadurch die hohe Zahl“, glaubt Herzog nicht, dass „in Österreich irgendjemand mehr Titel hat.“ Ein Großteil der Medaillen hängt daheim, einige hat die Mama und ein bisschen Edelmetall hat die Olympia-Vierte aufgeteilt. Herzog bleibt in Wörgl, fährt nächste Woche gleich noch den Heim-Europacup, danach stehen noch zwei weitere Rennen auf dem Programm, ehe es Ende Juli zur Europameisterschaft nach Belgien geht.

Aus Liebe zum Sport

Die EM ist auch das Ziel von Christian Kromoser, sein Weg dorthin sieht aber gänzlich anders aus, wenngleich er nächste Woche nach Wörgl zurückkehrt.

Von der Dopingkontrolle („Die schnellste meiner Karriere!“) ging es zum Zug und zurück nach Hause, wo er am Montag eine neue Stelle als Assistenzarzt im Krankenhaus Mistelbach antritt. Deshalb musste die Siegerehrung ohne den Seriensieger auskommen, ebenso die Nominierung des Nationalteams.

„Es ist die Leidenschaft, die mich motiviert, weiterzumachen. Ich weiß, dass ich mein Niveau von 2021 und 2022 mit der Doppelbelastung aus Training und Beruf nicht erreichen kann, gleichzeitig habe ich beim Saisonstart in Portugal eine neue Bestzeit über 1.000 m aufgestellt und mit den besten Sprintern der Welt mitgefahren. Das sind die Momente, wo ich merke, wie sehr ich diesen Sport liebe.“

Zudem möchte der Rollen-Doc dem Nachwuchs in seinem Verein weiter als rasendes Vorbild dienen. Vielleicht auch mit einer weiteren World Games-Teilnahme 2025 in Chengdu? „Die Qualifikation wird eine harte Nuss, aber ich schaue von Rennen zu Rennen. Wenn ich bei der Europameisterschaft wirklich konkurrenzfähig bin, überlege ich es mir, ob ich einen Versuch starte. Es wäre natürlich ein Traum, wenn es noch einmal klappt.“

GEWICHTHEBEN

Am dritten und letzten Wettkampftag im Gewichtheben standen am Sonntag die Österreichischen Staatsmeisterschaften in den hohen Gewichtsklassen an. In der offenen Klasse der Damen (+87 kg) wurde Sarah Fischer ihrer Rolle als Top-Favoritin im SportzentRUM mehr als gerecht. Die 23-Jährige beendete den Zweikampf mit 235 Kilogramm und sicherte sich den Titel. „Das war sehr solide, für die kurze Vorbereitungszeit sogar gut“, zeigte sich die Niederösterreicherin zufrieden. „Die Stimmung in der Halle war unglaublich. Es waren sehr viele Leute da, viel mehr als bei ‚normalen‘ Staatsmeisterschaften. Die Sport Austria Finals waren richtig cool.“

Zu den Zuseher:innen zählte am Sonntag auch Ringer Aker Schmid. Fischer: „Wir haben uns beim ÖOC-Trainingslager in Belek besser kennengelernt und ausgemacht, dass wir uns bei den Finals in Innsbruck gegenseitig anfeuern. Leider ist er ja mit einer Verletzung ausgefallen, aber ich habe mich sehr gefreut, dass er da war.“ Bei den Herren triumphierte Sargis Martirosjan in der offenen Klasse (+109 kg) mit 349 kg vor Sultan Aliev (270 kg).

MINIGOLF

Innsbruck war am Sonntag einmal mehr der Nabel der heimischen Minigolfwelt. In einzigartiger Atmosphäre, direkt im Herzen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien am Landestheatervorplatz, fanden die Staatsmeisterschaften im Mixed statt. „Wir haben würdige Sieger:innen und spannende Partien gesehen. Wir waren von der großen Anzahl an Besuchenden überrascht – da wird einem richtig warm ums Herz“, verrät OEMGV-Präsident Christian Gobetz und ergänzt: „Die Sport Austria Finals sind für uns eine Werbeplattform, dass es besser nicht geht. Solche Events müssen wir nutzen, um unseren Verband professionell zu präsentieren.“

Am besten mit den Gegebenheiten umgehen konnten Nadine Nagele und Mathias Jagschitz. Das Duo aus Vorarlberg setzte sich in einem hochklassigen Finale gegen Melanie Amon-Schwarz und Heinz Weber durch. „Mir fehlen die Worte. Es ist ein tolles Gefühl und ein riesiges Erfolgserlebnis“, sagte Jagschitz in einer ersten Reaktion. „Der Staatsmeistertitel im Mixed ist etwas ganz Besonderes, weil man ein eingeschworenes Team sein muss. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Wenn ich ehrlich bin, hätten wir das nicht für möglich gehalten. Die Freude ist richtig groß“, unterstreicht Nagele den Stellenwert des begehrten Titels. In einem dramatischen Stechen sicherten sich Evelyn Haberl und Egon Stingl Platz drei und komplettierten das Siegespodest.

KICK- & THAIBOXEN

So, wie die Kick- und Thaiboxbewerbe am Samstag begonnen haben, so haben sie am Sonntag auch aufgehört. Auf den beiden Tatamis wurde einmal mehr viel Action geboten und die heimischen Aushängeschilder rund um Erik Zimmermann, Valentin Kassarnig, Jennifer Pfund & Co. lieferten einmal mehr eine beeindruckende Show ab. „Wir waren nun schon zum vierten Mal bei den Sport Austria Finals dabei und es war in allen Bereichen sehr gut“, berichtet ÖBFK-Management-Direktor Nikolaus Gstättner und ergänzt: „In Innsbruck wurde schon Kickbox-Geschichte geschrieben. Hans-Peter Weinold war der erste österreichische Weltmeister. Schön, dass wir an den Ort der Wurzeln des heimischen Kickboxsportes zurückkehren konnten.“

Valentin Kassarnig war im Leichtkontakt (-74 kg) einmal mehr eine Bank und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Der Steirer war vor zwei Wochen beim World Cup in Istanbul (TUR) erfolgreich und konnte den Schwung auch in die Leitgebhalle in Innsbruck mitnehmen. „Staatsmeisterschaften sind für mich immer sehr wichtig und eines der Jahreshighlights. Den Druck macht man sich immer selbst, weil irgendwann erwartet man den Titel. Es war heute ein super Tag mit einer unglaublichen Stimmung in der Halle“, so Kassarnig. Pfund, die im Leichtkontakt (-60 kg) schlägt in dieselbe Kerbe: „Prinzipiell ist es immer spannend, in Österreich zu kämpfen. Als Nationalteamathletin ist das meistens ein Pflichttitel. Ich hatte heute richtig Spaß und habe die Stimmung genossen. Echt cool, dass die Leute den ganzen Tag in der Halle geblieben sind.“

ULTIMATE

Die Sport Austria Finals 2024 bringen einen neuen Staatsmeister im Ultimate hervor. Im Mixed-Bewerb der Football-ähnlichen Frisbee-Variante entthronen die Mosquitos Klosterneuburg die Seriensieger:innen von Catchup Graz. Die Niederösterreicher feiern einen klaren 15:4-Finalsieg und den ersten Mixed-Staatsmeistertitel in der Vereinsgeschichte. „Wir haben 2015 mit der Jugendarbeit begonnen und heute bekommen genau jene Spieler:innen eine Goldmedaille umgehängt, die damals mit Ultimate begonnen haben", jubelt Mosquitos-Coach Christopher Klambauer.

„Insgesamt hat man gemerkt, dass der Fokus von Catchup in diesem Jahr auf dem Open- und Damen-Team liegt und, dass wir durch unsere internationalen Einsätze viel Erfahrung mit starken Gegnern gesammelt haben“, sagt Klambauer. Die Mosquitos werden im Europa-Ranking derzeit als Dritte geführt – und seit Sonntag als neue Österreichische Staatsmeister im Mixed-Ultimate. Bronze ging an die Flugsaurier Wels nach einem 15:10 gegen die Zombees.

SEGELN

Diese Premiere war ein voller Erfolg! Der Österreichische Segelverband nahm in diesem Jahr erstmals an den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien teil, war mit der Inklusionsklasse 2.4mR am Achensee im Programm. Von den drei geplanten Regattatagen fiel der erste ins Wasser, am Samstag konnten zwei Wettfahrten bei leichten und wechselnden Winden und also taktisch sehr anspruchsvoll gesegelt werden.

Am Sonntagvormittag herrschte noch Flaute, aber dann präsentierte sich der Achensee, übrigens eine Innsbrucker Sportstätte, von seiner besten Seite und mit dem ihm typischen Nordwind. „Auf den Achensee ist Verlass! Wir hatten richtig schöne Windbedingungen und konnten weitere vier Wettfahrten durchführen“, freute sich Organisator Georg Wietzorrek vom Segelclub TWV Achensee. Der gleich doppelt Grund zur Freude hatte, denn mit Platz zwei hinter Kai Mardeis vom Segelclub Prien Chiemsee und als bester Österreicher wurde er erstmals Österreichischer Staatsmeister. „Ich habe schon viele Regatten gewonnen, bin mehrfacher Tiroler Meister in verschiedenen Bootsklassen, aber es ist meine erste Medaille bei einer Staatsmeisterschaft – und dann auch noch in Gold. Einfach überwältigend.“

Und das trotz Doppelbelastung: „Die Durchführung war auch im Klub sehr viel Arbeit, vom Ofen einheizen bis zum Würstel kochen und dabei fokussiert bleiben auf den Sport. Für mich persönlich war es auch ein Multisport-Event“, strahlte der Premierensieger einer Bootsklasse, die für alle da ist. „Die Boote schauen aus wie ein bisschen zu groß geratene Modellboote. Menschen mit Behinderungen können sich die Boote so ausstatten, dass man eventuelle Defizite – zum Beispiel ein Querschnitt oder eine Prothese – durch Technik bedienen kann. Es ist ein bisschen wie in der Formel 1, wo die Basis auch für alle gleich ist und dann kann man sich im Rahmen des Reglements bewegen“, erklärt Wietzorrek, der auch von den Teilnehmer:innen die Rückmeldung erhalten hat, dass es eine rundum gelungene „Woche der Entscheidungen“ war.

„Begonnen bei der Eröffnungsfeier bis hin zu einem tollen Segeltag war wirklich alles dabei. Danke auch an das Team der Sport Austria Finals für die super Zusammenarbeit!“

DISC GOLF

Florian Lingenhel zeigt am Schlusstag der Österreichischen Staatsmeisterschaften im Disc Golf seine ganze Klasse und holt sich mit einer 55er-Runde noch die Goldmedaille. Nach dem ersten Tag hatte der Lokalmatador, der sich schlussendlich einen Zweikampf mit Stanislaus Amann lieferte, noch fünf Würfe hinter der Spitze gelegen. Bronze geht an Lucian Dutzi (0), der Laurenz Schaurhofer (+1) noch überholte.

Bei den Frauen war die Seriensiegerin der vergangenen Jahre nicht zu schlagen. Laura Posch wiederholte ihre 67er-Runde vom Vortrag und holte sich mit 134 Würfen (+2) souverän den nächsten Staatsmeistertitel. Mit der Performance von Österreich bester Disc-Golferin konnten die Konkurrentinnen nicht mithalten. Silbermedaillein-Gewinnerin Katrin Ellmaier kam aber bis auf drei Würfe (+5) an Posch heran. Bronze ging wie im Vorjahr an Julia Hauch (+14).

WASSERBALL

Die Wasserballer vom ASV Wien greifen auch in dieser Saison nach dem Double! „Die erste Hälfte ist geschafft“, jubelte Trainer Mike Fasching nach dem knappen 10:9-Finalerfolg gegen WBC Tirol im Freibad Tivoli. Die Hausherren machten es aber bis zum Schluss spannend, auch weil sie taktisch hervorragend eingestellt waren. „Die Tiroler spielen immer gut in diesem Becken und haben uns mit dem Heimvorteil und dem Publikum im Rücken das Leben richtig schwer gemacht“, so Fasching, der – vor den Augen von Tausenden Zuschauer:innen auf ORF Sport+ und auf Sport Austria Finals TV – tief in die Trickkiste greifen musste, um mit seinem Team die weiße Weste zu wahren.

„Wir haben die ganze Saison noch nicht verloren, sind als Favorit angereist, aber das alleine ist zu wenig, man muss auch Leistung bringen – und das ist heute nicht allen Spielern zu 100 Prozent gelungen“, war der Erfolg für den Erfolgstrainer auch Beleg für die Entwicklung seiner Mannschaft. „Früher haben wir gehadert, wenn wir im Rückstand waren, sind immer wieder daran zerbrochen. Heute wissen wir, dass wir alles schaffen können – ein bisschen so wie Real Madrid.“ Platz drei ging an den WBV Graz.

Verkehrte Welt bei den Damen, da setzte sich der WBC Tirol im Finale gegen den ASV Wien durch, jubelte über den Titel vor heimischer Kulisse. Die Spielerinnen vom LSK Heindl Linz nahmen die Bronzemedaille mit nach Hause.

SKATEBOARD

Die Skatehalle Innsbruck war am Schlusstag der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien der „Place to be“ – dort wurde der Street-Bewerb im Skateboarding ausgetragen. Und nicht nur die zahlreichen Skateboard-Fans, sondern auch der Spirit der Trendsportart fanden in Innsbruck ihren Platz.

Bei den Herren krönte sich Santino Exenberger nach seinem Titel im Park auch im Street Bewerb zum Staatsmeister: „Auch der zweite Tag bei den Sport Austria Finals war extrem cool! Nach dem Sieg im Park auch noch im Street-Bewerb zu gewinnen ist natürlich unglaublich!“, so der frischgebackene Doppelstaatsmeister Exenberger, der sich über die ausgelassene Stimmung vor Ort freute: „Die Atmosphäre in der Halle war unbeschreiblich!“ Bei den Damen war Olympia-Hoffnung Julia Placek nicht zu schlagen und sicherte sich Gold.

„Ich bin überzeugt davon, dass unsere Top-Sportler:innen eine gute Werbung für unseren Sport abgegeben haben – und freue mich schon auf die nächsten Sport Austria Finals“, resümiert Skateboard Spartenleiter Bernhard Zainzinger.

INLINEHOCKEY

Am Finaltag der Sport Austria Finals in der TIWAG Arena fielen die Entscheidungen im Inlinehockey der Herren. Die Dark Vipers aus Salzburg sorgten dabei für eine Überraschung und gewannen ihren ersten Titel, indem sie die favorisierten Crocodiles Innsbruck und KSV Kängurus besiegten.

„Unglaublich! Seit 2019 waren wir nicht mehr bei den Staatsmeisterschaften dabei, und dann beim Comeback gleich den Titel zu holen, ist wunderschön“, resümierte Vereinsobmann Günter Gorbach.

Die Vipers, als Drittplatzierte der Gruppenphase ins Halbfinale eingezogen, besiegten Titelverteidiger KSV Kängurus mit 8:1. Im Finale trafen die Salzburger auf die Crocodiles Innsbruck und gewannen nach einer spannenden Offensiv-Schlacht mit 5:4 nach Penaltyschießen. „Der Sieg gegen die Vorjahreschampions hat uns einen Boost fürs Finale verpasst!“ jubelte Gorbach.

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