Österreichs Teamsportverbände - American Football, Baseball, Basketball, Eishockey, Faustball, Fußball, Handball, Hockey, Rugby, Volleyball und Wasserball - haben am Montag in einer Aussendung beklagt, dass der Sport in seiner Gesamtheit bei den Perspektiven nach dem verlängerten Lockdown bisher vernachlässigt wurde.
Vor diesem Hintergrund verstärken die elf Verbände ihre Kooperation und bilden eine "Corona-Allianz", die "einen noch engeren Dialog mit den Ministerien" suche.
Mit dieser wollen die Teamsportverbände für professionelle Lösungen und realistische Perspektiven für ihre Vereine und Mitglieder eintreten.
"Eine an die Öffnung der Schulen gekoppelte schrittweise Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs unter den gebotenen Sicherheitsauflagen ist eine zentrale Forderung des Sports, um nicht einen Totalschaden im Nachwuchs- und Amateurbereich herbeizuführen", hieß es in der Mitteilung.
Damit soll "den alarmierend sinkenden Mitgliederzahlen" entgegengewirkt und verhindern werden, "ganze Jahrgänge bei den Kindern und Jugendlichen zu verlieren", denn aktuell würden die Vereine bzw. Sportarten einen starken Rückgang der Mitgliederzahlen verzeichnen. "Rund ein Drittel weniger zählt man bereits in manchen Verbänden. Das schließt den Kinder- und Jugendbereich mit ein", wurde in der Aussendung betont.
"Teamsport braucht eine echte Perspektive"
"Der Sport hat bereits bewiesen, dass er mit der Situation und der damit einhergehenden Verantwortung sorgsam und professionell umgeht. Schon im Frühjahr 2020 wurden detaillierte Präventionskonzepte ausgearbeitet, die die Gruppengröße im Training definiert haben, die Abstandsregeln berücksichtigten, die Nutzung der Garderoben streng regelten und auch auf das gestaffelte Betreten und Verlassen der Sportstätten Rücksicht nahmen. Darüber hinaus sind den Verbänden keine auf unmittelbare Sportausübung zurückzuführende Cluster bekannt. Nicht zuletzt deshalb sind auch das Skifahren und das Eislaufen weiter erlaubt", erklärte Michael Eschlböck, der Präsident des American Football Bundes (AFBÖ).
"Wir alle haben großes Verständnis für die erneut verlängerten und verschärften Maßnahmen und haben diese seit Frühling 2020 immer hundertprozentig mitgetragen. Das tun wir auch jetzt. Der Teamsport braucht aber jetzt eine echte Perspektive, die wir unseren Vereinen und Mitgliedern bieten können", forderte Leo Windtner, der Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB). "Ansonsten wird es unausweichlich zu unabsehbaren langfristigen Kollateralschäden kommen."
Gleichzeitig dankte Windtner "allen Aktiven und Ehrenamtlichen in Österreich (...), die es zustande gebracht haben, dass die Amateur-Clubs bis hierher durch diese schwierige Zeit gekommen sind. Ich bin überzeugt, dass wir diese Krise gemeinsam bewältigen. Dafür braucht es jetzt aber eine Perspektive."