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Sport Austria Finals: Die Entscheidungen am 2. Tag

Double für Stigger! Was sich noch alles am zweiten Tag getan hat:

Am zweiten Tag bei den Sport Austria Finals in Graz fielen Entscheidungen in sechs Sportarten.

In Stattegg schnappte sich Laura Stigger das Double, bei den Herren fiel die Entscheidung erst auf der Ziellinie. Das Comeback des Altstadt-Kriteriums lockte die Massen zum Karmeliterplatz. Im Raiffeisen Sportpark zeigte Vinzenz Höck eine Weltklasse-Leistung an den Ringen.

Die Zusammenfassung der Geschehnisse am zweiten Tag:

MOUNTAINBIKE

Stigger-Mania in Stattegg! Olympia-Teilnehmerin Laura Stigger sammelt nationale Titel wie andere Pickerl. Die Haimingerin gewinnt bei den Sport Austria Finals nach dem Eliminator am Donnerstag auch das Short Race, holt das Finals-Double und verteidigt ihre beiden rot-weiß-roten Trikots.

In einem Ausscheidungsrennen setzte sich die Weltcup-Bikerin gegen Corina Druml aus Kärnten und ihre Landsfrau Tamara Wiedmann durch. Stigger setzte die entscheidende Attacke in der letzten Runde und brachte den Vorsprung souverän ins Ziel. "Es war ein richtig zähes Rennen, ich musste einige Male ordentlich auf die Zähne beißen. Aber es war richtig lässig, mich mit den heimischen Mädels zu batteln – dafür trainieren und arbeiten wir."

Bei den Herren war der Short Track-Kurs für Top-Favorit Max Foidl im wahrsten Sinne des Wortes zu short. Der Lokalmatador musste sich nach neun intensiven Runden über Stock, Stein und künstliche Hindernisse dem Tiroler Gregor Raggl um wenige Zentimeter geschlagen geben. Raggl wehrte alle Attacken des Olympia-Teilnehmers ab und ging auf der Zielgeraden an Foidl vorbei.

"Max ist ein brutales Rennen gefahren, ich musste hart kämpfen, um sein Hinterrad zu halten. Aber als wir gemeinsam in die letzte Runde gegangen sind, wollte ich alles auf den Zielsprint ankommen lassen – diesmal mit dem besseren Ende für mich", jubelte der 30-Jährige, der erst am Vormittag aus Tirol zu den Finals gereist war. "Ich bin fünfeinhalb Stunden im Auto gesessen, wollte das Rennen unbedingt mitnehmen. Umso cooler, dass es sich so rentiert hat", holte sich Raggl bei der Siegerehrung am Karmeliterplatz auch noch sein Meister-Trikot ab.

"Das gewinnt man auch nicht alle Tage, nur schade, dass ich die Party danach auslassen musste. Aber wir sind mitten in der Saison und morgen geht es schon wieder in die Schweiz zu den nächsten Rennen." Platz drei ging an Kilian Feurstein.

RAD STRAßE

Es war das große kleine Comeback des Altstadt-Kriteriums in der Grazer Altstadt. Nach 15 Jahren wurde rund um den Karmeliterplatz und Freiheitsplatz auf einer 600 m langen Strecke über Asphalt und Kopfsteinpflaster gesprintet. Nach 60 Runden holte sich Daniel Lehner vom Team Felbermayr Simplon Wels den Sieg.

"Das war heute ein richtiger Höllenritt! Es war relativ heiß, aber das ist genau mein Wetter – und die Strecke ist mir auch entgegengekommen, weil es leicht bergauf geht", freute sich der Sieger. Und zeigte sich vor allem von der Stimmung angetan: "Ich habe in jeder Runde meinen Namen gehört, die Leute haben uns regelrecht angepeitscht. Die Atmosphäre war einzigartig, so macht Rennen fahren richtig viel Spaß. Dass ich mir hier auch noch den Traum vom Meistertrikot erfüllen konnte, ist richtig cool."

Platz zwei ging an Daniel Eichinger (Hrinkow Advarics), den dritten Platz sicherte sich Paul Buschek (Tirol KTM Cycling Team).

KUNSTTURNEN

Österreichs Mehrkampf-StaatsmeisterInnen im Kunstturnen heißen Carina Kröll und Severin Kranzlmüller. Zum Auftakt der ÖFT-Bewerbe im Rahmen der Sport Austria Finals im Raiffeisen Sportpark setzten sich die Salzburgerin und der Oberösterreicher mit erstklassigen Leistungen durch.

Kröll, die als Doppel-Staatsbürgerin bislang für Deutschland angetreten ist und dabei auch schon einen Weltcup gewinnen konnte, startet seit dem Frühjahr für Österreich. "Ich bin überwältigt und unheimlich stolz – dieser Mehrkampf ist mir nahezu perfekt aufgegangen." Silber und Bronze ging an die Mattersburger Schwestern Charlize und Alissa Mörz. Für Jasmin Mader endete der Wettkampf nach einem missglückten Stufenbarrenabgang mit einer Knöchelverletzung vorzeitig.

Severin Kranzlmüller musste auf seinen zweiten Mehrkampf-Titel neun Jahre warten. "Endlich ist es mir wieder gelungen! Ich freue mich immens über diesen Erfolg nach einer durchaus schwierigen Vorbereitung." Die höchste Wertung des Tages erhielt Vinzenz Höck an seinem Spezialgerät Ringe. Für seine erste völlig fehlerfreie Kür erhielt der Steirer massive 15.550 Punkte – und meldete sich nach einem durchwachsenen Saisonstart wieder in der Weltspitze zurück.

Die Mannschaftstitel gingen bei den Frauen an Vorarlberg und bei den Männern an Oberösterreich. Am Samstag stehen von 15 bis 19 Uhr die Gerätefinal-Entscheidungen auf dem Programm.

SOFTBALL/BASEBALL

Im Ballpark Graz ging die COED Slowpitch Mixed-Variante am Freitag in die zweite Runde. Mit unveränderten Vorzeichen für die Titel-Entscheidung: Die Linz Witches & Bandits sind weiterhin das Maß der Dinge, behielten ihre weißte Weste und halten nach zwei Spieltagen bei fünf Siegen. Die Traiskirchen Grasshopper liegen mit vier Siegen aber nur knapp dahinter. Ein spannender Finaltag ist also garantiert.

"Dass wir stets die Favoritenrolle haben, ist zwar eine große Ehre, bringt aber auch einen gewissen Druck mit sich. Aber wir spielen im Kern seit Jahren zusammen, haben gut gearbeitet und können auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Das zeichnet uns aus", sagt Gabriela Hardinger, Teamkapitänin bei den Linz Witches & Bandits.

Auch Caroline Meriaux, Vize-Präsidentin der Austrian Baseball Softball Federation, ließ sich das Jahreshighlight nicht entgehen – und zeigte sich vom gezeigten Niveau begeistert. "Die Witches & Bandits sind die großen Gejagten, aber auch die Teams aus Oberösterreich haben sich für das Finale empfohlen. Lassen wir uns überraschen, was der Finaltag bringt." So oder so ist die Teilnahme an den Sport Austria Finals ein Gewinn: "Es freut uns, dass wir mit sechs Teams dabei sein können. Die Finals-Plattform ist für uns eine große Unterstützung."

SYNCHRONSCHWIMMEN

Die Synchronschwimmerinnen Nicole und Sophie Rubasch sichern sich bei den Sport Austria Finals den Staatsmeistertitel. Die beiden Schwestern gewinnen in der Auster den Duett-Bewerb. "Die Stimmung war sehr gut und wir wurden von den Zuschauerinnen toll angefeuert. Das gibt Kraft und motiviert auch", freute sich Sophie Rubasch. "Es war heute der letzte Wettkampf für diese Saison und wir starten dann in die Sommerpause. Dort schauen wir, wie wir im Herbst weitermachen", ergänzte Schwester Nicole.

PARA-BOCCIA

Spannende Entscheidungen bei den Österreichischen Meisterschaften im Para-Boccia. Im ASKÖ Sportcenter Eggenberg wurden die Bewerbe am Donnerstag und Freitag die TitelträgerInnen ermittelt.

In der Klasse BC 3 zeigte sich schon in der Vorrunde, dass Dauersieger Michael Kiefler diesmal hart zu kämpfen hatte. Dauerkonkurrent Dominik Herzog gewann gar die Vorrunde, im Finale musste Kiefler sein bestes Boccia zeigen, um ein 3:2 nach Hause zu spielen. "Temperatur und Luftfeuchtigkeit waren variabel, dazu hatte ich einen Ball mit starkem Rechtsdrall. Aber gewonnen ist gewonnen!", so Kiefler. Detail am Rande: Herzog musste nicht ganz ausgeschlafen zum Finale antreten, da sein Zimmerkumpane in der Nacht krank wurde und der deshalb kein Auge zubekam.

Die Klasse BC 1 entschied Routinier Erich Mecl für sich. Mecl holte sich auch im Teamwettbewerb Gold – und das, obwohl man durch einen Ausfall im Team ABSV nur zu zweit statt zu dritt antreten konnte – und somit statt sechs auch nur vier Bälle zur Verfügung hatte. Mecl ist einer der erfolgreichsten Boccia-Spieler, war 1996 bei den Paralympics dabei. Was es braucht, damit Österreich dort wieder im Para-Boccia vertreten ist? "Mehr Spieler:innen, mehr Turniere, eine höhere Dichte und hartes Training", so Mecl.

Die Klasse BC 2 war eine Millimeter-Entscheidung zu Gunsten von Thomas Schweiger. Im Finale traf er auf den überraschend groß aufspielenden Georg Unterladstätter. Beide freuten sich ausgiebig über das tolle Ergebnis. Ebenfalls ausgetragen wurde Pair – da ging Gold an das Team Cool Runnings vor Domax. Außer Konkurrenz lief der Einzelwettbewerb in der Klasse BC 5. Dort siegte Michael Janecka.

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