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Sport Austria Finals: Die Entscheidungen am 1. Tag

Das große Sportfest in Graz beginnt mit Entscheidungen in sieben Sportarten:

Am ersten Tag bei den Sport Austria Finals in Graz fielen Entscheidungen in sieben Sportarten.

Darunter das Rollenrodeln mit Start am Schlossberg und Ziel am Karmeliterplatz, der Vereine-Meisterschaft der LeichtathletInnen im ASKÖ-Sportcenter Eggenberg, die Finals-Premiere der TriathletInnen oder die Eliminator-Entscheidung in Stattegg. Mit bekannten und neuen Gesichtern am obersten Treppchen.

Die Zusammenfassung der Geschehnisse am ersten Tag:

RUGBY

Titelverteidiger RC Graz war bei der Rugby Sevens Staatsmeisterschaft der Herren erneut nicht zu schlagen. Die Lokalmatadoren aus Graz schafften es in Weinzödl souverän in das Finale, dort setzten sie ein Ausrufezeichen und setzten sich mit 42:0 gegen Stade Wien durch.

"Viele von den Jungs spielen seit Jahren zusammen, wir sind eine eingeschworene Truppe. Besonders im Siebener Rugby ist das Gold wert. Es ist unglaublich, dass wir diesen Titel verteidigen konnten", jubelte Kapitän Jan Lewis. Für den RC Graz ist es der insgesamt neunte Staatsmeistertitel und der dritte in Serie.

Bei den Damen führte in diesem Jahr kein Weg an den Celtics Stade Ladies vorbei. Die Wienerinnen entschieden das Finale mit 25:0 gegen Rugby Union Donau Wien für sich und jubelten über den ersten Meistertitel der Damen-Vereinsgeschichte. "Wir arbeiten seit Jahren hart, haben alles gegeben. Das ist wunderschön für das ganze Team", freute sich Präsident Pascal Gilles. "Für uns ist es ein Start in eine neue Ära. Der erste Meistertitel ist eine enorm große Motivation und gibt uns viel Kraft."

LEICHTATHLETIK

Großkampftag im Stadion Graz-Eggenberg. 250 Athlet:innen aus sechs Bundesländern traten für ihre Vereinsfarben an, um die besten heimischen Leichtathletik-Vereine zu küren. Selbst von widrigen Bedingungen, immer wieder störten Gewitter, starker Wind und Regen die Bewerbe, ließen sich die Athlet:innen nicht aus der Ruhe bringen.

Bei den Frauen war das Siegerteam der letzten drei Ausgaben, die TGW Zehnkampf, diesmal ersatzgeschwächt und deshalb chancenlos. So war das Rennen um den Titel komplett offen, die Führung wechselte gleich mehrfach, am Ende hatte ATSV Linz LA die Nase vorne.

Dafür machten es die Männer der TGW Zehnkampf Union besser, erstmals in der Vereinsgeschichte holten sie diesen Titel, nachdem sie im Vorjahr den sicher geglaubten Sieg mit einem Wechselfehler erst im Staffelbewerb vergeben hatten. "Dieser Sieg bedeutet uns sehr viel. Mit drei Mehrkämpferinnen und einer Sprinterin hatten wir nur ein sehr kleines, aber sehr starkes Team, die konnten alle vier etwas bewirken. Mit einem Stockerlplatz hätten wir gerechnet, aber der Titel ist ein Wahnsinn, damit haben wir eine riesengroße Freude", so ATSV Linz-Sportleiter Herbert Kreiner.

Ex-Mehrkämpfer Dominik Distelberger (UVB Purgstall) zeigte sowohl einen tollen Weitsprung auf 7,35m sowie mit 14,42 Sekunden auch neue österreichische Jahresbestleistung im 110m Hürdenlauf und verhalf so seinem Team mit zwei Mal vollen Punkten zu Bronze. TGW Zehnkampf Union Vereins-Obmann Roland Werthner: "Unser Männerteam hatte heuer die nahezu optimale Besetzung, es ist derzeit ein guter Mix aus mehreren Generationen. Wir waren ja schon in den letzten Jahren mehrfach sehr knapp am Sieg dran, jetzt hat es endlich geklappt. Es freut mich für die Männer sehr, dass sie es jetzt endlich gewonnen haben. Es war ja auch eines unserer Vereinsziele und ist ein Lohn für 15 Jahre Aufbauarbeit."

MOUNTAINBIKE

Im Vorjahr hatte sich Laura Stigger bei den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz ihren ersten Eliminator-Staatsmeistertitel gesichert. Am Donnerstag gelang der Mountainbikerin aus Haiming die erfolgreichen Titelverteidigung. In Stattegg setzte sich die Olympia-Teilnehmerin im Big Final vor den beiden Kärntnerinnen Corina Druml und Katharina Sadnik durch.

"Das war nicht einfach heute. Im ersten Anstieg des Finales wurde ich ehrlich gesagt von Corina und Katharina doppelt überrascht. Eine ist links, die andere rechts an mir vorbeigezogen. Ich habe dann aber noch eine Lücke gefunden und bin wieder nach vorne gekommen. Bis ins Ziel hieß es dann einfach voll draufdrücken”, bilanzierte Stigger. "Danke für dieses großartige Event mit genialen Rahmenbedingungen. Es macht echt Freude, hier zu fahren." Titelverteidigung Teil zwei gibt es schon am Freitag: Ab 17 Uhr steht in der Höllbach Arena die Österreichische Meisterschaft im Short Track am Programm.

Bei den Herren setzte sich Kilian Feurstein (RV Dornbirn) vor Lokalmatador Theo Hauser (Giant Stattegg) durch. Platz drei ging an Alexander Hammerle (RSC Raika Krug Mieming). "Am Start war es nicht gut, ich bin nicht in Tritt gekommen. Am Schluss hatte ich einige Körner über und konnte das Rennen für mich entscheiden", war Sieger Feurstein von seinem Triumph überrascht. Für den Vorarlberger ist es der erste Titel: "Ich wollte eigentlich nur ins Finale kommen, jetzt stehe ich mit der Goldmedaille hier. Einfach unglaublich!"

RODELN

Die Einzel-Staatsmeister im Rollenrodeln heißen Vanessa Stadler und Michael Scheikl! Stadler führte bei den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz einen Tiroler Dreifachsieg an und setzte sich am Grazer Schlossberg letztlich klar vor Naomi Thöni und Verena Fuchs durch. Auf der spektakulären Strecke von Grazer Uhrturm zum Karmeliterplatz entwickelten sich spannende Rennen. Für eine Unterbrechung und nasse Strecke sorgte mittags ein heftiges Gewitter. "Es war wirklich nicht einfach. Wenn das Wetter besser gewesen wäre, wäre es sicher noch spektakulärer geworden. Ich bin aber sehr glücklich über den Staatsmeistertitel", so Stadler.

Auch Rodel Austria-Präsident Markus Prock zollt seiner Landsfrau nach der starken Leistung auf schwieriger Strecke viel Respekt: "Vanessa war ja Naturbahnrodlerin und hat heute sehr viel Gefühl bewiesen."

Die Herren mussten ihren Bewerb ebenfalls auf der zum Teil noch regennassen Strecke fahren und ermittelten ihren Staatsmeister in nur einem Run. Lokalmatador Scheikl bewies am Schlossberg das meiste Gefühl und verwies Mitfavorit Fabian Achenrainer um 88 Hundertstel auf Rang zwei. Dritter wurde Gerald Redtenbacher. "Es war mit unheimlich viel Gespür zu fahren", analysierte der frischgebackene Staatsmeister. "Ich habe bei gewissen Passagen viel Tempo rausgenommen, manchmal fast zu viel, aber letztlich eine gute Fahrt hingelegt. Es war wie ein Tanz auf rohen Eiern. Der Schlüssel zum Sieg war heute das Bremsen."

Scheikl räumte damit bei den Heim-Staatsmeisterschaften gleich doppelt ab, da er im Doppelsitzer mit Tina Unterberger vor dem Duo Fabian/Simon Achenrainer sowie Maximilian und Matthias Pichler triumphieren konnte. "Es war gewaltig hier zu fahren, die Kulisse ist beeindruckend. Es fordert dir als Athlet einiges ab, weil doch auch Nervosität dabei ist."

CROSS-TRIATHLON

Premiere für den Österreichischen Triathlon-Verband: Erstmals wurden nationale Titel im Rahmen der Sport Austria Finals vergeben – im Cross-Triathlon. Zu absolvieren waren 1 km Schwimmen, 25 km Mountainbiken und 8 km Geländelauf.

Bei den Damen war Carina Wasle eine Klasse für sich, die Tirolerin gewann den fünften Staatsmeistertitel in dieser Disziplin und ihren 14. insgesamt. Den sie ausgiebig feiern konnte, hatte sie im Ziel doch mehr als 20 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte. "Ich hatte ein super Rennen, habe mich auf der Strecke richtig gut gefühlt. Siege daheim sind immer ganz besonders schön!"

Andreas Silberbauer sicherte sich den Titel bei den Herren. Nach dem Schwimmen startete der Oberösterreicher die große Aufholjagd und sicherte sich mit der schnellsten Mountainbike- und Laufzeit seinen zweiten Staatsmeistertitel im Cross-Triathlon. "Die Strecke war unglaublich selektiv und einer Staatsmeisterschaft mehr als würdig."

BIKE-TRIAL

Der Craft-Platz Alpha Trial DSG war Schauplatz der Titel-Entscheidung im Bike-Trial. Und da setzte sich der große Favorit einmal mehr durch: Der Niederösterreicher Thomas Pechhacker jubelte in Weinzödl über seinen 12. Staatsmeistertitel, ist auf nationaler Ebene damit seit 2012 ungeschlagen. Silber ging an Simon Staufer, Bronze an Alexander Pechhacker, den jüngeren Bruder des alten und neuen Staatsmeisters. Am Freitag geht es im Trial-Parkour mit einem Austria Cup weiter.

WAKEBOARD

Beim Wakeboard-Bewerb der Damen im Rahmen der Sports Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz gibt es den erwarteten Favoritensieg: Mariella Flemme holt sich ihren dritten Staatsmeistertitel in Folge und verweist ihre schärfste Kontrahentin Melanie Fraunschiel so wie im vergangenen Jahr auf den zweiten Platz. "Ich habe sehr viel trainiert und bin froh, dass ich alles umsetzen und letztlich meinen dritten Staatsmeistertitel in Serie erringen konnte", jubelt die 17-jährige Oberösterreicherin. Larissa Binder komplettiert als Dritte das Damen-Podest.

Bei den Herren gibt es hingegen eine kleine Überraschung: Nicki Pranger muss sich Stefan Hahn geschlagen geben, der sich im letzten Run noch am Favoriten vorbeischiebt. Hahn, der in Thailand aufgewachsen ist, in London studiert hat und in Genf lebt, konnte bereits im Training aufzeigen und die guten Leistungen im Contest letztlich bestätigen. "Ich bin zwei Tage vor dem Bewerb angereist und habe dann hier trainiert. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass ich den Staatsmeistertitel holen konnte", so Hahn über seinen Coup. Jan Ramelmüller jubelte als Dritter über Bronze.

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