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Ende des Glücksspiels in Österreich?

Ende des Glücksspiels in Österreich? Foto: © getty

Die Glücksspielbranche boomt, und zwar weltweit. Immer mehr und mehr Menschen begeistern sich für Spielautomaten und Co. Unter den Online Casinos befinden sich auch eine Menge schwarzer Schafe, die natürlich ein Stück vom immensen (Gewinn-)Kuchen abhaben wollen. Um die Spieler vor Betrug und Spielsucht zu schützen, versucht die österreichische Regierung die Online Casino Branche zu reglementieren. Ein Urteil des Bezirksgericht Hermagor gegen Sony könnte diese Reglementierungen noch weiter vorantreiben.

Was war passiert? Sony bietet in seinem Spiel FIFA23 sogenannte Lootboxen an. Dabei handelt es sich um Packs, innerhalb derer man Spieler für das Ultimate Team finden kann. Diese müssen käuflich erworben werden und können innerhalb des Spieles wieder verkauft werden. Das Gericht sieht in diesem Gebaren, eine „vermögenswirksame Leistung im Sinne des Glücksspielgesetzes“. Das Problem? Sony besitzt keine Glücksspiellizenz. Kritisiert wird auch, dass Sony den Kauf seiner Lootboxen regelrecht zelebriert, indem es den Prozess mit audiovisuellen Effekten untermalt. Das triggert vor allem das jüngere Publikum. Sony muss nun einem Kläger 338,26 Euro zurückzahlen. Im Laufe des Prozesses meldeten sich noch weitere Spieler, die durchschnittlich 800 Euro für diese Lootboxen ausgegeben hatten.

Was bedeutet das für Online Casinos?

Unterschieden werden muss zwischen Online Casinos wie Online Casinos Paypal und Bookies. Bookies sind Anbieter für Sportwetten. Während man bei Online Casinos vor allem an Slots/Spielautomaten dreht, kann man bei Sportwetten auf Sportevents wie Fußball Wetten setzen. Manche Anbieter haben auch ein Kombi-Angebot, d.h., sie bieten beide Varianten an. Man kann in diesen Fällen hin- und her switchen. Das aktuelle Glücksspielgesetz in Österreich für Online Casinos sieht vor, dass Online Casinos eine gültige Lizenz nachweisen und sich physisch im Land befinden müssen. Geplant ist aber, dass Österreich das deutsche Glücksspielgesetz kopiert und eine zentrale Behörde einsetzen wird, die das Glücksspiel im Land kontrolliert. Möglich ist auch, dass es dann Vorgaben zu monatlichen Einzahlungslimits und bestimmten Zahlungsmethoden geben wird. Zusätzlich soll die Branche stärker besteuert werden. Durch diese Einnahmen soll der Spielerschutz und die Prävention stärker finanziert werden. Auch die Werbung von Anbietern von Online Casinos und Sportwetten soll zukünftig ähnlichen Reglementierungen unterworfen werden wie die der Tabakwerbung. Lootboxen in normalen Online Spielen sollen zukünftig ebenfalls unter die Kategorie Glücksspiel fallen.

Was bedeutet das für den Spielerschutz?

Online Casinos und Bookies verführen zu hohen Geldeinsätzen. Schnell können bei Wetten auf die Formel 1 einige hunderte Euros an die Anbieter fließen. Viele haben sich sicher in Griff und setzen sich ein Limit, um sich nicht durch Glücksspiel zu verschulden, aber es gibt so manchen, bei dem Glücksspiel zur Sucht werden kann. Es ist daher absolut notwendig, dass die Glücksspielbranche kontrolliert wird. Denn Spielerschutz sollte immer absolute Priorität haben. In Österreich tut sich was. Die österreichische Regierung hat erkannt, dass gerade Online Casinos stärker reguliert werden müssen und hat erste Schritte in diese Richtung getan. Das Urteil des Bezirksgericht Hermagor gegen den Riesen Sony gibt der österreichischen Regierung Recht. Dieses Urteil wird dafür sorgen, dass die Entwicklungen Richtung Spielerschutz weiter und schneller vorangetrieben werden. Damit der Spieler vor Spielsucht geschützt wird. Denn gerade bei Online Casinos und Bookies ist Spielsucht eine reale Gefahr! Ein Ende des Glücksspiels in Österreich muss aber keiner befürchten.

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