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Streckenrekord! Mailu gewinnt 40. Vienna City Marathon

Der Kenianer pulverisiert beim 40. Vienna City Marathon die alte Bestmarke um eine halbe Minute. Bei den Frauen gibt es einen neuen österreichischen Rekord.

Streckenrekord! Mailu gewinnt 40. Vienna City Marathon Foto: © GEPA

Der 40. Vienna City Marathon bringt bei den Männern einen neuen Streckenrekord!

Der 30-Jährige Samwel Mailu drückt am Sonntag in 2:05:08 Std. die neun Jahre alte bisherige Bestmarke des Äthiopiers Getu Feleke (2:05:41) klar.

Hinter dem 30-Jährigen reihen sich mit Yegon (2:06:57), Kimutai (2:07:46), Kogo, Letting, Kikenei Melly und Cheboi sechs weitere Kenianer ein, als Achter und erster Nicht-Kenianer kommt der Norweger Moen ins Ziel.

Extra-Preisgeld für Streckenrekord

Die Männer-Spitze hat bei der Halbmarathon-Marke exakt jene Durchgangszeit von Feleke im Jahr 2014.

Beim zweiten Durchlaufen des Praters rund um die 30-km-Marke verliert die Spitze die Tuchfühlung zur Rekord-Marschtabelle. Danach setzt sich Mailu allerdings ab und macht fortan in erstaunlich leichtem Schritt Kilometer für Kilometer Zeit gut, belohnt sich schlussendlich im Streben um die Bestmarke und sackt ein Extra-Preisgeld von 25.000 Euro ein.

Mailu lief seinen erst zweiten Marathon. Ende Oktober 2022 in Frankfurt war er als "Pacemaker" gestartet und dann in 2:07:19 Std. zu einer ausgezeichneten Debüt-Zeit gelaufen.

Mailu war nach dem Sieg in Wien jedenfalls restlos zufrieden: "Ich hatte keine Probleme. Es ist ein großer Sieg, es war wie mein Debüt."

Der Sieger des "Kärnten Läuft"-Halbmarathon vom vergangenen August nennt u.a. Eliud Kipchoge als sein Vorbild, seinen Landsmann und Weltrekordhalter bzw. den "Sub-2-Stunden"-Läufer vom Oktober 2019 im "Labor-Rennen" von Wien.

Der Sohn eines Bauern-Ehepaares stammt aus keiner Lauffamilie, wurde einst durch die Teilnahme von Mitschülern an Laufwettkämpfen zum Sport motiviert.

Andreas Vojta verpasst österreichischen Rekord deutlich

Der Österreicher Andreas Vojta reißt aus seinem Pulk schon in Rennhälfte eins ab und hat keine Chance auf die Verbesserung des ÖLV-Rekordes von 2:10:06, den seit Oktober 2020 Peter Herzog hält.

Dennoch hat der Niederösterreicher Grund zur Freude: Vojta wird mit einer Zeit von 2:19:27 Std 14. und darf sich über den Gewinn des österreichischen Meistertitels freuen. Dieser Erfolg bringt ihm gute Punkte für die Qualifikation der olympischen Spiele 2024 in Paris.

"Es war ein langer Kampf. Ich habe riskiert, es war ein Grenzgang, es ist nicht aufgegangen", sagte der 33-Jährige beim ORF. "Es hat sportlich einfach nicht gereicht. Schnell angelaufen, viel riskiert. Ich muss die Lehren ziehen."

Julia Mayer bricht österreichische Bestmarke um eine Sekunde

Bei den Frauen wird Julia Mayer als Achte nationale Meisterin. In einer Zeit von 2:30:42 Std. bricht Mayer auch den österreichischen Rekord um eine Sekunde ganz knapp. Diesen hielten bisher Andrea Mayr (2009) und Eva Wutti (2020) mit 2:30:43 Std.

Mayer war bei ihrem ersten ernsten Marathon lange Zeit auf Kurs zur Verbesserung des bisher von Andrea Mayr (2009) und Eva Wutti (2020) gehaltenen nationalen Rekordes von 2:30:43 Std. gewesen, fiel dann in der letzten Phase hinter die Marschroute zurück, ehe die 30-Jährige auf dem letzten halben Kilometer noch einmal die entscheidenden Sekunden herausholte.

Mayer bedankt sich beim Publikum

Im Endeffekt wurde es für die Ex-Fußballerin eine Punktlandung zur Zielerreichung. Davor war Mayer nur Ende 2020 ohne große Ambitionen einen Marathon gelaufen.

"Ich habe das erreicht, was ich mir vorgenommen habe", sagte Mayer in einer der ersten Reaktionen gegenüber dem ORF.

"Es war nicht die leichteste Strecke. Ein super Wetter gehabt, es war richtig, richtig tough. Ich muss dem Publikum danken, weil die Strecke hat gebebt, mein Herz hat angefangen zu flimmern. Ich war sehr am Limit. Ich habe die Augen geschlossen und bin durch das Ziel geflogen."

Magdalyne Masai aus Kenia heißt die Siegerin bei den Frauen. In einer Zeit von 2:24:12 Std. gewinnt sie vor ihrer Landsfrau Keino (2:24:25 Std.) und Mulu (2:24:50 Std./aus Äthiopien).

Den Halbmarathon gewinnt der Österreicher Markus Hartinger in 1:06:49 Std. vor Lemawork Ketema. Der Olympia-Teilnehmer beendet das Rennen über rund 21,1 km in 1:08:45.

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