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Darts-WM mit Suljovic im Schatten von Corona

Das Event in London wird nicht so stimmungsvoll wie gewohnt über die Bühne gehen.

Darts-WM mit Suljovic im Schatten von Corona Foto: © getty

Nähe, Menschenmassen und Alkohol in Unmengen: Die heute (Dienstag) beginnende Darts-WM steht für alles, was in Zeiten der Corona-Pandemie verboten ist. Auch im Corona-Jahr 2020 lassen es sich die Veranstalter nicht nehmen, zumindest ein paar Zuseher im legendären "Ally Pally" zuzulassen.

Anders als ursprünglich geplant dürfen allerdings nur am Eröffnungstag 1.000 Fans zusehen. Dann greift eine neue Corona-Verordnung in England und das Event wird zumindest die folgenden acht Tage vor leerer Kulisse stattfinden. Ob zu den Weihnachtsfeiertagen wieder Fans zugelassen werden, ist noch nicht abzusehen.

Österreichs einziger WM-Teilnehmer im Alexandra Palace ist Mensur Suljovic, der nach einem Freilos zum Auftakt erst am 23. Dezember (vierte Partie nach 13.00 Uhr MEZ/live Sport1 und DAZN) in der zweiten Runde in die WM einsteigt.

Der Gegner des Wieners wird am Sonntag (dritte Partie nach 13.00 Uhr MEZ) ermittelt, wenn der Niederländer Maik Kuivenhoven und Matthew Edgar aus England in der ersten Runde aufeinandertreffen. Das große WM-Ziel von Suljovic ist einmal mehr der erstmalige Einzug ins Viertelfinale, wobei der 48-Jährige diesmal nur als Weltranglisten-20. in das wichtigste Turnier am Jahresende startet.

Dreikampf um Titel zu erwarten

Als Favoriten auf den Finaltriumph der mit mehr als 2,5 Millionen Euro dotierten und bis 3. Jänner dauernden WM gelten Titelverteidiger Peter Wright aus Schottland, der niederländische Weltranglisten-Erste Michael van Gerwen und der frühere Rugby-Profi Gerwyn Price aus Wales. Wright und Price könnten auch dafür sorgen, dass "Mighty Mike" van Gerwen, der früher sein Geld als Fliesenleger verdiente und nun Millionen als Profisportler kassiert, erstmals seit sieben Jahren seinen Spitzenplatz im Ranking der Professional Darts Corporation (PDC) verliert.

Im Vorjahr hatte Fallon Sherrock, die in der zweiten WM-Runde Suljovic eliminiert hatte, für Schlagzeilen gesorgt. "The Queen of the Palace" war mit den ersten beiden Siegen einer Frau bei einer PDC-Weltmeisterschaft sogar der "New York Times" eine Story wert. 2021 ist die Engländerin Sherrock nicht qualifiziert, dafür sind ihre beiden Landsfrauen Lisa Ashton und Deta Hedman dabei.

(Text wird nach VIDEO fortgesetzt)

Regierung erklärt WM doch zu Geisterspielen

Bunte Kostümierungen, Gesänge in Dauerschleife und festliche Stimmung haben der Darts-WM den Ruf einer mitreißenden Mischung aus Präzisionssport und Unterhaltung eingebracht. Natürlich fällt die gewohnt wilde Party in Zeiten von Corona aus. Aber: Während die zweite Welle der Pandemie auch in Österreich wieder härtere Maßnahmen zur Folge hat, dürfen im Norden Londons am Eröffnungstag 1.000 Fans in den Alexandra Palace - und dabei ohne Limit Alkohol trinken, wie sie es aus besseren Zeiten gewohnt sind.

Dass die Zuschauer ihr Bier zumindest am eigenen Platz gemütlich genießen dürfen, wird aber nicht über die Ausnahmesituation hinwegtäuschen. Um Reiseverkehr zu verhindern, dürfen ausschließlich Briten das Ambiente im "Ally Pally" live erleben. Während Kostüme und Gesänge verboten sind, werden Weihnachtspullis empfohlen und Masken abseits des eigenen Tischs vorgeschrieben.

Freuten sich Weltverbands-Boss Barry Hearn und seine Crew zunächst noch über die Teilzulassung von Fans - zumindest 1.000 statt der gewohnten 3.000 waren zugelasssen - kam einen Tag vor Beginn der WM der große Schock. Dank einer neuen Corona-Verordnung dürfen vorerst nur am Eröffnungstag Fans in den Alexandra Palace. Die folgenden acht Tage werden zu Geisterspielen und erst danach wird entschieden, ob zu den Weihnachtsfeiertagen vielleicht doch wieder Zuseher erlaubt werden.

Gewinner der Situation dürften die TV-Sender sein. Sport1 und DAZN übertragen die WM wieder komplett und damit weit über 100 Stunden live. Mit Ausnahme von Weihnachten und Silvester werden täglich stundenlang Pfeile geworfen.

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