"Massiv schädigendes Verhalten gegenüber ÖBV"
Der Verband reagierte nun mit dem Ausschluss und begründete seine Entscheidung mit "der Feststellung eines massiv schädigenden Verhaltens gegenüber dem ÖBV und dessen FunktionärInnen, insbesondere in den sozialen Medien und der Presse". Es habe eine gezielte Medien- und Hetzkampagne stattgefunden, ohne Vorlage von Beweisen. Die Sportler seien der Vorstandssitzung trotz Einladung ferngeblieben, schrieb der Verband und erklärte, dass er sich straf-und zivilrechtliche Schritte vorbehalte.
Entzündet hat sich der Streit an der Person Daniel Nader. Der Nationaltrainer ist auch Trainer seines Bruders Marcos Nader, Sportdirektor des Wiener Verbands und Chef von Bounce, des größten Boxclubs in Österreich. Die Sportler, teils ehemalige Bounce-Mitglieder, fühlten sich von Daniel Nader nicht ausreichend betreut und erstellten eine lange Liste von Problemfeldern und teils heftigen Anschuldigungen.
"Dies beinhaltet Drohungen, Mobbing, Manipulation, Ausgrenzung, Erpressung, Diskriminierung, Sexismus und Rassismus, alles verursacht über Jahre hinweg durch den aktuellen Nationaltrainer Daniel Nader", so die Sportler in einem der APA vorliegenden Schreiben von Mitte Jänner.
Die Sportler berichteten von einem Anwaltsbrief mit Aufforderung zu einer Verschwiegenheitserklärung, Unvereinbarkeiten aufgrund mehrerer Funktionen von Nader, Druck auf Sportler, dem Bounce-Club beizutreten, und auch von der Online-Vorstandssitzung im Herbst, bei der "bewusst nicht auf die von den Sportlern angeführte Beweismappe eingegangen" worden sei und "die Sportler bei jeder kritischen Äußerung vom aktuellen ÖBV-Präsidenten Daniel Fleissner manuell auf 'stumm' geschalten" worden seien.
Den Gang an die Öffentlichkeit erklärten die Sportler damit, dass "sich der Verband in keinster Weise bemühte, Veränderung zu schaffen, stattdessen die falsche Person (Daniel Nader) in Schutz nahm". Der ÖBV sieht das anders und griff am Dienstag mit drastischen Maßnahmen durch.