"Wir haben die letzten Monate auf eigene Kosten trainiert, haben uns das Training selbst organisiert, wären ja möglicherweise coronabedingt gar nicht zum Training zugelassen gewesen", sagte Tokio-Hoffnung Rumpler am Samstag in einer schriftlichen Stellungnahme. "Nun sind wir rehabilitiert und erwarten uns eigentlich, dass unser Verband uns die entsprechenden Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung stellt."
Juristen zweifelten an Rechtmäßigkeit der Sperre
Das erscheint derzeit jedoch schwer vorstellbar, da die Fronten zwischen den beiden Seiten verhärtet sind. Die Entscheidung, die Sperren und Suspendierungen aufzuheben, sei im Vorstand bereits Mitte Februar getroffen worden, sagte ÖBV-Präsident Daniel Fleissner gegenüber der APA . Manche Juristen hätten Bedenken geäußert, ob die Sperren vor einem Gericht halten würden, andere Juristen die Chancen aber für gut befunden.
"Es wurde immer ein ordentliches Disziplinarverfahren verlangt, jetzt haben wir das", meinte Fleissner. Drei unabhängige Rechtsanwälte - voraussichtlich werde eine Rechtsanwältin darunter sein - würde den Disziplinarausschuss konstituieren, diese hätten mit dem Boxsport nichts zu tun. "Das ist ein offenes Verfahren", dessen Ergebnis für den ÖBV-Vorstand bindend sei, verriet Fleissner. Wie lange der Prozess dauern werde, könne man nicht sagen. "Es gibt im Statut keine zeitliche Frist." Inhaltlich "kann und will ich mich dazu nicht äußern", sagte der ÖBV-Präsident.
Daniel Nader hat zudem gegen Kurtaj eine Klage am Handelsgericht Wien wegen Kreditschädigung eingebracht. "Ich sehe einer möglichen Gerichtsverhandlung gelassen entgegen und werde hier endlich die Wahrheit ans Tageslicht bringen", sagte Kurtaj. "Hier geht es aber um den Boxsport in Österreich. Gerechtigkeit wird siegen." Die sechs Sportler wiederum wollen den ÖBV klagen. "Durch die unrechtmäßige Verhängung der Sperren und Suspendierungen ist den Sportlern natürlich Schaden entstanden", betonte Anwalt Johannes Reisinger.