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Guter ÖHB-Start beeindruckt Dänemark nicht

Gegen WM-Gastgeber und Olympiasieger Dänemark spielt man in den ersten 20 Minuten mit.

Guter ÖHB-Start beeindruckt Dänemark nicht Foto: © GEPA

Im vierten Spiel bei der Handball-WM in Deutschland und Dänemark gibt es für das ÖHB-Nationalteam in Herning eine erwartete Niederlage: Man unterliegt dem Gastgeber Dänemark vor 15.000 Zuschauern 17:28 (8:11).

Dabei beginnt das Duell für Österreich sogar vielversprechend: In den ersten 20 Minuten liegt die Kontrolle über das Spiel bei der ÖHB-Truppe, zwischenzeitlich beträgt die Führung vier Tore. Bei 8:7 reißt aber der Faden, sechs dänische Treffer en suite leiten die Wende ein.

Im Verlauf der zweiten Halbzeit lassen die Dänen nichts anbrennen, Österreich kommt nicht mehr in die Nähe eines überraschenden Punktgewinns.

Nach dem Ruhetag am Mittwoch folgt tags darauf der große Showdown: Um 17:00 Uhr geht es am Donnerstag gegen Tunesien um die letzte Chance auf den Aufstieg in die Zwischenrunde.

Sollte Chile erwartungsgemäß unmittelbar zuvor gegen Saudi-Arabien gewinnen, würde ein Sieg mit elf Toren Vorsprung gebraucht werden, im Falle eines überraschenden Punktverlusts der Südamerikaner würde ein einfacher Erfolg reichen.

Starker Beginn nicht nur dank des Gegners

Dass Österreich in der ausverkauften Halle in Herning dem Gegner das Leben schwer macht, liegt nicht nur an einem schwachen Beginn der Dänen. Die verzeichnen in den ersten 20 Minuten mehrere technische Patzer und Fehlwürfe - auch Superstar Mikkel Hansen lässt sich davon anstecken.

Es liegt aber ebenso an einer beweglichen rot-weiß-roten Deckung und an einem gut aufgelegten Goalie Kristian Pilipovic, der in der ersten Hälfte vier Paraden verzeichnet - und damit mehr als im gesamten Spiel gegen Chile.

Vorne tut man sich zwar erwartungsgemäß alles andere als leicht, trifft aber doch beständig. Vor allem zu Beginn können Dänemarks Fehler zweimal in schnelle und erfolgreiche Konter umgemünzt werden.

Dass der kurz zuvor eingewechselte Daniel Dicker in seinem erst zweiten Länderspiel dann zum 5:2 (16.) und 6:3 (18.) einnetzt, verleiht der rot-weiß-roten Vorstellung eine weitere erfreuliche Note. Janko Bozovic sorgt in der 19. Minute sogar für eine Vier-Tore-Führung (7:3), damit ist aber der Gipfel erreicht.

Am Ende geht die Luft aus

Der Dänen-Express kommt ins Rollen. Erst verkürzen die Hausherren auf 5:8 bzw. 6:8 (23.), in der Folge setzen sie sich mit einem 6:0-Lauf bis zur Pause auf 11:8 ab. Österreich bleibt fast neun Minuten ohne Treffer, u.a. scheitert Kapitän Bilyk bei einem Siebenmeter am erstarkten Tormann Niklas Landin.

Nach dem Seitenwechsel setzen sich die Dänen weiter ab, haben in der 40. Minute ein Sechs-Tore-Plus am Konto und lassen sich nicht mehr aus der Ruhe bringen. ÖHB-Teamchef Patrekur Johannesson nutzt die Gelegenheit zu zahlreichen Wechseln, lässt im Finish etwa eine komplette "B-Garnitur" aufs Parkett.

Österreich wehrt sich bemüht, kann die klare Niederlage schließlich aber nicht verhindern.

 

Stimmen zum Spiel:

Patrekur Johannesson (Trainer Österreich): "Am Anfang haben wir die Tore gemacht, das ist das Positive. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass sie eine Topnation sind. Es war so ähnlich wie gegen Norwegen. 8:11 zur Pause, das ist okay. Ich wollte, dass wir so weitermachen, schade dass es dann so hoch ausgegangen ist. Man muss aber auch die Klasse des dänischen Teams sehen, sie sind körperlich unglaublich fit."

Kristian Pilipovic (Tormann Österreich): "Die Dänen haben geduldig gespielt und haben uns ausgekontert. Da wird dann einfach jeder Fehler bestraft. Wir haben unser Maximum gegeben und gezeigt, dass wir richtig guten Handball spielen können. Die Motivation gegen Tunesien ist extrem groß. Wir wollen das Unmögliche schaffen, wir geben auf keinen Fall auf."

Robert Weber (Flügelspieler Österreicher): "Dänemark ist eine Weltklassemannschaft, ist Favorit auf den Titel. Leider hat zweite Halbzeit die Energie gefehlt und die Wechselmöglichkeiten, die die Dänen einfach mehr haben als wir. Ich denke, wir können an die erste Halbzeit anknüpfen. Für uns steigt das Finale am Donnerstag gegen Tunesien. Wir müssen ein bisschen auf Schützenhilfe von Saudi-Arabien hoffen."

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