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Neo-ÖHB-Präsident Plazer: Das sind die Aufgaben

Der Nachfolger von Gerhard Hofbauer hat schon strukturelle Änderungen durchgeführt:

Neo-ÖHB-Präsident Plazer: Das sind die Aufgaben Foto: © ÖHB-Agentur DIENER - Eva Manhart

Seit knapp zwei Wochen ist Markus Plazer (im Bild mit Ball) als Nachfolger des verstorbenen Gerhard Hofbauer als Präsident des Österreichischen Handball-Bundes (ÖHB) bestimmt.

Dem 60-Jährigen steht ein besonderes erstes Amtsjahr ins Haus, denn erstmals seit langer Zeit sind sowohl die ÖHB-Damen (WM im Dezember in Spanien), als auch die ÖHB-Herren (EM im Jänner in Ungarn/Slowakei) für das jeweils anstehende Großereignis qualifiziert.

Plazer ist bereits seit 1993 im ÖHB als Funktionär engagiert, zuletzt als Vizepräsident. Seine Wahl als Hofbauer-Nachfolger fiel einstimmig aus. "Gerhard Hofbauer hat einen prägenden und stets positiven Eindruck hinterlassen. Ich bin bestrebt darin, die Prinzipien, die er gelebt hat, ebenso vorzuleben und ich bin positiver Dinge, dass mir das mit meinen rund 30 Jahren Erfahrung im Vorstand des ÖHB, sowie in verschiedenen Funktionen in der IHF und EHF, gelingen kann", verspricht der Neo-Präsident.

Stilistisch möchte Plazer Kontinuität walten lassen: "Ein Direktorium hat in erster Linie bestmöglich für seine Mitglieder zu sorgen. Gerhard Hofbauer hat uns in der Vergangenheit gezeigt, wie man unterschiedliche Bestrebungen und Meinungen, sei es von den Landesverbänden, den Ligavertretern oder den Vereinen, zusammenführen und einen Mittelweg finden kann." 

Strukturelle Änderungen schon vollzogen

Nun geht es für Plazer und sein Team an die Arbeit. Strukturell wurden bereits Änderungen vorgenommen: Das Direktorium wurde um ein Mitglied auf fünf Personen verkleinert, die Position "Sport" wurde in Spitzen- und Breitensport aufgeteilt, die Position "Recht" abgeschafft und die Position "Ausbildung und Veranstaltungen" neu eingeführt.

"Den Bereich Sport in Spitzen- und Breitensport zu trennen, war ein großes Anliegen der Mitglieder. Wir haben gesehen, dass diese Aufgabe für eine Person alleine überfordernd ist und dadurch ein Bereich, sei es der Spitzen- oder der Breitensport, in den Hintergrund geraten könnte. Der Spitzensport braucht den Breitensport und umgekehrt, daher haben wir diese Aufgaben im neuen Direktorium aufgeteilt", erklärt Plazer.

"Die Idee dahinter ist natürlich, mehr Mitglieder zu gewinnen, die Anzahl der Vereine zu erhöhen, die notwendige Infrastruktur zu schaffen und auch die Ausbildung und Professionalität innerhalb der Vereine voranzutreiben. Nicht nur jene der Spielerinnen und Spieler, sondern speziell auch von Funktionären, Schiedsrichtern und den gesamten Verbandsmitgliedern. Wir haben im internationalen Spielbetrieb gesehen, wie wichtig ein professionelles Vorgehen ist, um unseren Sport bestmöglich ausüben und praktizieren zu können."

Die Position Vize-Präsident Recht wurde indes abgeschafft, da der Rechtsbereich in ein Berufungs- und ein Handballgericht ausgegliedert wurde: "Damit möchten wir mehr Unabhängigkeit gewähren."

Durch die Ausrichtung von Großveranstaltungen im eigenen Land wurde bemerkt, dass die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen - international wie national - eines eigenen Postens bedarf. Dies wurde mit dem Vize-Präsidenten für "Ausbildung und Veranstaltungen" erledigt.

Geldgeber allein richten es nicht

Was die Ziele für die Amtszeit betrifft, will das neue Direktorium konkrete Angaben erst abstecken. Dass die Zahl der Mitglieder und Vereine erhöht, der Marketing-Bereich einen Boost erfahren und neue Sponsoren gefunden werden sollen, sei aber klar. Nach den Erfahrungen der Pandemie, in der Sponsoren abgesprungen sind, schwer genug.

"Mit der Sportförderung alleine finden wir nicht das Auslangen. Die Sportförderung ist zweckgebunden, alles was wir darüber hinaus tätigen, muss durch andere Mittel finanziert werden", ist Plazer klar.

Dabei seien langfristig nicht nur direkte Geldgeber ein entscheidender Faktor. "Tatsache ist, dass wir von externen Faktoren abhängig sind. In erster Linie von Geld und in zweiter Linie von der Anzahl an Spielerinnen und Spielern, die für ihren jeweiligen Jahrgang zur Verfügung stehen. Wir sind aber auch abhängig von Funktionären, Trainern, Physiotherapeuten und vielen mehr. Alles spielt hier zusammen und auch hier müssen Ziele definiert werden, wie man mehr Leute dazu motiviert, dem österreichischen Handball zur Verfügung zu stehen."

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