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ÖHB-Frauen kämpfen gegen Müdigkeit an

Corona-geschwächte Handballerinnen kämpfen um positiven WM-Abschluss.

ÖHB-Frauen kämpfen gegen Müdigkeit an Foto: © GEPA

Österreichs Handball-Frauenteam kämpft sich durch die Weltmeisterschaft. Nach den Ergebnissen von Mittwoch steht fest, dass der ohnehin schwer zu realisierende Aufstieg ins Viertelfinale nicht mehr möglich ist.

Die von WM-Beginn an von Corona-Sorgen geplagte ÖHB-Auswahl nimmt vor den Spielen gegen Japan und Kroatien aber noch den ersten Erfolg in der Hauptrunde ins Visier. Am Freitag (18.00 Uhr/live ORF Sport+) werden die Japanerinnen den Österreicherinnen viel abverlangen.

Am Tag vor der Partie in Torrevieja standen wieder einmal PCR-Tests auf dem Programm. Ob im Hotelzimmer festsitzende Teamstützen wie Torfrau Petra Blazek, Sonja Frey oder Katarina Pandza gegen die Asiatinnen mitwirken können, sollte sich am Nachmittag entscheiden.

Vonseiten des Verbandes will man den Spielerinnen im Fall eines negativen Tests freistellen, ob sie nach mehreren Tagen in Quarantäne ohne wirkliches Training zum Einsatz kommen wollen, wie Sportdirektor Patrick Fölser betonte.

Keine weiteren positiven Fälle

Außerdem wolle man kein Risiko eingehen, hielt Fölser fest. Deshalb wurden am Donnerstag medizinische Untersuchungen durchgeführt, um Folgen der Infektionen ausschließen zu können. Auch Teamarzt Steven Moayad muss Grünes Licht geben. "Allen in Quarantäne weilenden Spielerinnen geht es sehr gut. Vielen haben keine Symptome, manche minimale", berichtete Fölser.

Grundsätzlich sei es weiter eine Situation "mit der wir niemals gerechnet haben". Fölser sprach vor allem die mentale Komponente an. "Jede Spielerin aus der Mannschaft werden diesen Erfahrungen weiterbringen. Das ist vielleicht etwas Positives daran", sagte der Ex-Teamspieler. Eines stehe fest: "Der Respekt vor den Mädels ist sehr groß."

Zwölf Spielerinnen stehen Interimscoach Helfried Müller weiter zur Verfügung. Neue positive Fälle gibt es nicht. Die Strapazen der vergangenen Spiele mit wenigen Wechselmöglichkeiten sollen gegen Japan nicht hemmen. Vorsicht ist geboten.

Japan schlug bei der WM bereits den EM-Dritten Kroatien, auf den Österreich am Sonntag trifft. Die Japanerinnen stufte Müller deshalb als "Überraschung der Weltmeisterschaft" ein.

Ivancok: "Mental geht es uns nicht so gut"

"Sie sind eine Toptruppe mit schnellen, quirligen Spielerinnen. Da heißt es die Müdigkeit wegzustecken und unsere körperliche Überlegenheit auszuspielen", meinte Müller. Es gelte so lang wie möglich im Spiel zu bleiben.

"Dann werden wir sehen, was möglich ist." Gegen Favorit Brasilien hielt Österreich beim 31:38 am Mittwochabend lange dagegen, musste dem Tempo im Finish aber Tribut zollen. Für Müller habe das Team "das Möglichste getan, gekämpft und Charakter gezeigt".

Gegen Japan wäre Österreich mit allen verfügbaren Kräften wohl auf Augenhöhe. So wollen die Spielerinnen aus der Rolle des Außenseiters aus agieren. Gegen Brasilien hätte es "am meisten Spaß gemacht", meinte Ines Ivancok. Dass man die Südamerikanerinnen ärgern konnte, habe laut der mit acht Toren überzeugenden Rückraumspielerin "richtig Bock gemacht".

Auch die Deutschland-Legionärin hielt jedoch fest, dass die Situation für das Team belastend sei. "Mental geht es uns nicht so gut. Körperlich sind es harte Spiele. Aber wir versuchen, uns bestmöglich zu regenerieren", meinte Ivancok. "Im Spiel spürt man die Belastung nicht."

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