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HLA muss schon wieder einen neuen Namensgeber suchen

Nach nur einem Jahr bricht Technologie-Partner ZTE wieder weg. HLA-Geschäftsführer Christoph Edelmüller erklärt die Folgen:

HLA muss schon wieder einen neuen Namensgeber suchen Foto: © GEPA

Das zweite Jahr der ZTE HLA MEISTERLIGA als Zwölferliga ist zu Ende.

Mit der SG INSIGNIS Handball WESTWIEN hat man einen neuen Meister seit Bestehen der HANDBALL LIGEN AUSTRIA, der nach dem Aus des Profibetriebs kommende Saison in der HLA CHALLENGE mit dem Jugendverein Handball West Wien engagiert sein wird.

Nicht mehr in der zweithöchsten Spielklasse im Einsatz sein wird der UHC Speed Connect Hollabrunn, nachdem sich die Weinviertler den Titel in der ZTE HLA CHALLENGE 2022/23 holten und in der kommenden Saison erstmals erstklassig spielen werden.

ZTE zukünftig nicht mehr Naming Right Partner

Im Interview blickt HLA-Geschäftsführer Christoph Edelmüller auf die vielen positiven Aspekte der abgelaufenen Spielzeit zurück, verrät aber auch, dass ZTE in der kommenden Saison nicht mehr als Naming Right Partner der HANDBALL LIGEN AUSTRIA fungieren wird und warum die Vorfreude auf die Saison 2023/24 dennoch schon jetzt ungebrochen ist.

Diese startet traditionell mit dem fanreisen.com HLA SUPERCUP Ende August.

Frage: Zwei Jahre Zwölferliga - ist man auf dem richtigen Weg? Wo werden die nächsten Stellschrauben angesetzt?

"Man hat gespürt, dass das was anderes ist, es hat seine eigene Geschichte erzählt. Die spezielle Situation um WESTWIEN hat dem nochmals extra Würze verliehen."

Christoph Edelmüller über das HLA-Finale

Christoph Edelmüller: Wir haben immer gesagt, dass das Projekt Zwölferliga mittel- bis langfristig angelegt ist. Von daher ist es nach zwei Jahren für eine echte Evaluierung noch zu früh. Wir wollen durch die Zwölferliga den Handballsport in noch mehr Regionen verankern, das mediale Interesse wecken, Unternehmen an Bord holen und jungen Spielern die Perspektive geben, in ihrem Heimatverein den Weg bis in die höchste Spielklasse gehen zu können. All diese Punkte werden wir erst in den nächsten drei bis fünf Jahren wirklich beurteilen können. Was wir heute beurteilen können, ist, dass die vergangenen beiden Saisonen sowohl organisatorisch als auch sportlich sehr gut gelaufen sind. Das sportliche Niveau ist sehr ordentlich und wir haben eine spannende, ausgeglichene Liga. Gleichzeitig wissen wir, dass es Themen gibt, bei denen wir an den richtigen Stellschrauben drehen müssen. Das wird intern besprochen und evaluiert.

Frage: WESTWIEN und Linz als Finalisten brachten frischen Wind in die ZTE HLA MEISTERLIGA. Wie zufrieden ist man mit der diesjährigen Finalserie?

Edelmüller: Die diesjährige Finalserie war ganz besonders. Es war etwas Neues, zwei Teams im Finale zu haben, die schon sehr lange nicht mehr um den Titel gekämpft haben. Man hat gespürt, dass das was anderes ist, es hat seine eigene Geschichte erzählt. Die spezielle Situation um WESTWIEN hat dem nochmals extra Würze verliehen. Wir sind extrem zufrieden mit der gesamten Finalserie, also auch Viertel- und Halbfinale, insbesondere weil das Zuschauerinteresse herausragend war. Die Hallen waren sehr gut besucht. Und bei all der sportlichen Rivalität, und das freut uns besonders, waren die Spiele von hoher Fairness und gegenseitigem Respekt getragen. Das hat man gespürt und dazu haben wir extrem viele positive Rückmeldungen erhalten. Das macht Handball aus: Hart und voller Leidenschaft am Spielfeld und gleichzeitig sehr fair und mit Respekt. Dass es uns gelungen ist, das zu transportieren, freut uns sehr und ist letztlich unsere wichtigste Aufgabe.

Frage: Innerhalb der Liga gibt es zwei größere Umbrüche: einerseits fällt WESTWIEN als amtierender Meister weg, andererseits werden sich die Wege der HLA und Technologiepartner ZTE schon nach einem Jahr wieder trennen.

"Als HLA werden wir Stand heute ohne Naming Right Partner in die neue Saison gehen."

Edelmüller: Ja diese Saison hat nicht nur positive Nachrichten gebracht, sondern auch zwei drei große Wehrmutstropfen. Einer davon ist der Abgang von WESTWIEN. Dieser wurde bereits sehr breit thematisiert. Für uns als Liga ist es sehr schade so einen Verein in der HLA MEISTERLIGA zu verlieren. Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass wir den Jugendverein Union West Wien in der HLA CHALLENGE dazugewinnen. Das ist sehr positiv und damit bleiben sie Teil der HLA-Familie.

Die andere Sache betrifft unseren Technologie-Partner ZTE. Diese Partnerschaft war langfristig angelegt. Wir haben uns gemeinsam ambitionierte Ziele gesteckt und diese in den vergangenen zwölf Monaten intensiv verfolgt und auch einige Dinge umsetzen können. Aber leider kommt es im Leben manchmal anders und es spielen Einflüsse eine Rolle, die man kaum beeinflussen kann. Das muss man dann auch akzeptieren. Dennoch sind wir dankbar für die gute Zusammenarbeit und dass ZTE letztes Jahr den Schritt gewagt hat, sich im Sportsponsoring zu versuchen. Sehr wahrscheinlich werden wir auch das eine oder andere Technologie-Projekt weiterverfolgen, aber ZTE wird jedenfalls nicht mehr als Hauptsponsor und Naming Right Partner fungieren. Mal sehen, vielleicht kommt es ja auch irgendwann zu einem Comeback. Als HLA werden wir aber Stand heute ohne Naming Right Partner in die neue Saison gehen.

Frage: Ist ein neuer Titelsponsor eventuell bereits in Aussicht und was bedeutet der Wegfall von ZTE für das Tagesgeschäft?

Edelmüller: Der Wegfall von ZTE hat natürlich massive Auswirkungen auf unser Budget für die kommende Saison. Wir haben in den letzten Jahren, ich denke das kann ich sagen, sehr gut gearbeitet und somit auch einen finanziellen Puffer. Dennoch müssen wir mit einem Sparpaket in die neue Saison gehen. Da gilt es den Spagat zu finden, sich gut aufzustellen und gleichzeitig einzusparen. Leider wird es auch harte Einschnitte in verschiedenen Bereichen geben müssen. Wir sind aber trotzdem sehr zuversichtlich, dass wir als HLA für unsere Vereine, für unsere Partner und Medienpartner sehr, sehr gute Leistungen abliefern werden.

Aktuell sind wir in ersten Sondierungen und Gesprächen in Bezug auf einen neuen Naming Right Partner. Mal sehen, ob uns kurzfristig noch ein Coup gelingt, das wäre natürlich top. Es ist aber auch durchaus möglich, dass uns eine ganze Saison ohne Naming Right Partner bevorsteht. Wir sind so selbstbewusst und wissen, dass wir ein sehr gutes Produkt am Markt haben, daher muss ein neuer Partner auch passen.

Frage: Der UHC Speed Connect Hollabrunn steigt als Meister der ZTE HLA CHALLENGE in die höchste Spielklasse auf. Was darf man sich von den Weinviertlern erwarten?

Edelmüller: Wir freuen uns sehr auf den UHC Speed Connect Hollabrunn in der HLA MEISTERLIGA. Die Weinviertler werden die Liga definitiv bereichern. Der Verein hat sich extrem gut entwickelt in den vergangenen Jahren in der HLA CHALLENGE, sowohl sportlich als auch wirtschaftlich. Sie sind in der Region fest verankert, verfolgen langfristige Ziele, brachten eine Schulkooperation ins Laufen und haben eine neue Trainingsstätte für die Jugendarbeit erhalten. Viele Dinge, die sich sehr positiv entwickelt haben. An dieser Stelle sei auch Gerhard Gedinger und seinem Team Gratulation gesagt. Seit 31 Jahren kämpft er darum, in die erste Liga zu kommen. Das zeigt, dass sich mit Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit der Erfolg irgendwann einstellt. Wir freuen uns sehr auf viele stimmungsvolle Spiele in der Weinviertelarena Hollabrunn.

Frage: Die Saison 2022/2023 ist seit wenigen Wochen zu Ende, der Blick bereits nach vorne gerichtet. Was erwartet Fans, Medien, Partner und die Teams in der kommenden Spielzeit?

Edelmüller: Die Saison 2023/2024 wird mit Sicherheit wieder viel Spannung mit sich bringen auf dem Spielfeld. Unser Claim #GeballteLeidenschaft wird sowohl in der HLA MEISTERLIGA wie auch der HLA CHALLENGE spürbar sein. Ich bin überzeugt, dass es wieder eine sehr spannende Saison wird. Mit vielen sehr ausgeglichenen Teams, die vorne mitspielen und wir werden sicher wieder mit der ein oder anderen Überraschung, wie in den letzten Jahren auch, rechnen dürfen.

Die Vorfreude auf den Auftakt mit dem fanreisen.com HLA SUPERCUP ist schon heute groß. Diesen werden heuer Vizemeister HC LINZ AG und Cupsieger ALPLA HC Hard bestreiten. Das genaue Datum und der Austragungsort werden noch bekanntgeben. Für die Fans wird es einige Neuerungen auf unseren digitalen Plattformen und Social Media-Kanälen geben, wo wir den Fokus verstärkt auf Bewegtbilder und Videos legen werden. Auch was die Liveberichterstattung betrifft, werden wir einen Schritt nach vorne machen und dazu in den kommenden Wochen mehr Informationen liefern. Wir wollen und werden den Spirit und die überragende Stimmung aus dem Frühjahr mitnehmen und im Herbst wieder voll angreifen.


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