news

ÖHB trotz Niederlage überzeugt: "Wir können das"

Das Team könne besser agieren als gegen Polen - auch gegen Deutschland:

ÖHB trotz Niederlage überzeugt: Foto: © GEPA

Der Druck auf Österreichs Handball-Männer vor dem EM-Schlager gegen Deutschland am Sonntag (18:00 Uhr) ist nach der Auftaktniederlage ohnehin schon groß.

Am Samstag ereilte die Österreicher dann die nächste Hiobsbotschaft: Rückraummann Lukas Hutecek erlitt beim 31:36 gegen Polen am Freitag eine Knöchelverletzung und fällt rund sechs Wochen aus (HIER nachlesen>>>).

"Wir werden dennoch alles für zwei Punkte versuchen", gab sich Teamchef Ales Pajovic kämpferisch.

Wie eine MRT-Untersuchung am Samstag in Wien ergab, ist der Knöchel des Lemgo-Legionärs angeschlagen. Dabei hatte der 21-Jährige aber noch "Glück im Unglück", wie ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser meinte. Denn das Syndesmoseband sei verschont geblieben.

"Natürlich fehlt er uns, er kann uns helfen", meinte Kapitän Nikola Bilyk zum Ausfall seines Kollegen. Für diesen wurde Marin Martinovic nachnominiert, der Fivers-Akteur hat bereits sechs Länderspiele absolviert.

Es war nur ein schlechter Tag

Pajovic erhoffte sich gegen Deutschland eine klare Leistungssteigerung - vor allem in der Defensive, die gegen Polen einen rabenschwarzen Tag erwischte. "Ohne Abwehr ist es schwer, ein Spiel zu gewinnen. Wir haben im Training an der Defensive gearbeitet", sagte Pajovic, der den Freitag nicht überbewerten wollte: "Wir können das, wir hatten einfach einen schlechten Tag."

Die Ausgangslage für Österreich ist relativ klar: Bei einer Niederlage gegen Deutschland könnte auch ein Sieg zum Abschluss gegen Belarus am Dienstag zu wenig sein, um in Vorrundengruppe D den Platz unter die Top zwei zu schaffen. Setzen sich die Polen am Sonntagabend (20:30 Uhr) gegen Belarus durch, muss Rot-Weiß-Rot bei gleichzeitiger Niederlage gegen die DHB-Auswahl den anvisierten Aufstieg in die Hauptrunde ohnehin schon abhaken.

"Natürlich sind sie der Favorit, sie haben ein starkes Team", machte sich Pajovic keine Illusionen - Umbruch bei den Deutschen hin oder her. "Jeder weiß, dass das trotzdem alles Weltklassespieler sind. Wir brauchen nicht denken, dass es, nur weil ein paar Spieler nicht dabei sind, leichter wird", gab Bilyk zu Protokoll. "Aber es ist immer ein geiles Spiel."

Ergebnistechnisch freilich vor allem für die Deutschen, die 48 von bisher 53 Duellen (2 Remis) gewinnen konnten.

Deutschland auf der Suche nach sich selbst

Bei der DHB-Auswahl fehlen aktuell vertraute Namen wie Fabian Wiede, Paul Drux, Juri Knorr, Patrick Groetzki, Hendrik Pekeler - die aus unterschiedlichen Gründen abgesagt haben - oder Steffen Weinhold, Johannes Bitter und Uwe Gensheimer, die ihre Karriere in der Nationalmannschaft nach Olympia beendet hatten.

Der EM-Auftakt am Freitag verlief mit dem 33:29 über Belarus dann auch äußerst mühevoll, die Klasse setzte sich schließlich aber durch. "Wir wussten nicht, wo wir stehen. Und wenn ich ehrlich bin, weiß ich das nach diesem Spiel auch noch nicht genau", erklärte danach der achtfache deutsche Torschütze Kai Häfner.

Auch die Deutschen haderten vor allem mit ihrer Abwehr. "Wir haben den gegnerischen Kreisläufer und die Außenspieler überhaupt nicht unter Kontrolle gekriegt, dadurch sind auch die Torhüter nicht gut in die Partie gekommen", resümierte Trainer Alfred Gislason. Das soll sich gegen die Österreicher nicht wiederholen. "Wir müssen es schaffen, von Beginn an voll da zu sein", appellierte Kapitän Johannes Golla.

Kommentare