
Das soll aber nicht alles gewesen sein. Wiesberger hat sich mit Coach Stuart Morgan, der auch in Georgia mit dabei ist, akribisch auf den späten Höhepunkt und die im November veränderten Bedingungen vorbereitet. "Ich fühle mich sehr wohl am Augusta National und habe das Gefühl, dass mir der Platz gut liegt", wiederholt Burgenlands mehrmaliger Sportler des Jahres in einer Aussendung seine Eindrücke aus früheren Antreten.
"Ich glaube auch, dass mein Spiel in den letzten Jahren hier besser war, als die Ergebnisse zeigen. Ich bin überzeugt, dass meine Erfahrung auf dem Kurs von Vorteil ist", sagt der 35-Jährige.
Genaue Kenntnis des Par-72-Kurses im Augusta National Golf Club soll dem einzigen Österreicher im illustren Feld der nur 94 Teilnehmer tiefe Scores ermöglichen. "Beim Masters ist es besonders wichtig, die Ondulierungen des Platzes zu kennen und die richtigen Distanzen zu treffen. Ein guter Schlag, aber ein Meter zu weit, zu kurz, links oder rechts kann dich dort schon in ordentliche Schwierigkeiten bringen", erklärt Wiesberger, der in Georgia wie die meisten Spieler ein Hause nahe des Clubs gemietet hat und dort mit Coach Morgan und Caddie Jamie Lane wohnt.
"Augusta ohne Zuschauer wird sich ganz eigenartig anfühlen!"

Der größte Unterschied zu den Vorjahren ist auch für Wiesberger das Fehlen der Zuschauer. "Wir sind das heuer schon gewohnt, aber in Augusta wird sich das besonders eigenartig anfühlen. Hier tummeln sich in normalen Jahren bereits an den Trainingstagen rund 50.000 Zuseher", schildert Wiesberger.
"Während der Trainingsrunden war es schon eigenartig ruhig am Platz - sehr ungewohnt." Als Titelverteidiger tritt Tiger Woods an, der im Vorjahr überraschend zum fünften Mal das "Green Jacket" als Siegespreis erhalten hatte.
Wie schon vor der US-PGA-Championship im September bestreitet Wiesberger im Umfeld des Majors ein Turnier der US-PGA-Tour. Dank einer Einladung ist der 37. der Weltrangliste in der nächsten Woche dann auch noch beim RSM Classic (6,6 Mio. Dollar) in Sea Island (Georgia) dabei.
Wiesbergers letzte Station 2020 ist das Finale der European Tour Mitte Dezember in Dubai.
Daten und Fakten zum Masters:
84. Auflage vom 12. bis 15. November 2020 (Premiere war 1934), der Schauplatz ist immer gleich: Augusta National Golf Club (Augusta, Georgia, USA, Par 72)
Turnier-Rekord:
270 Schläge (Tiger Woods 1997 und Jordan Spieth 2015)
Beste Runde:
63 (Nick Price 1986 und Greg Norman 1996)
Trophäe:
Grünes Sakko, Goldmedaille
Dotation:
11,5 Millionen Dollar (rund 9,7 Mio. Euro); Siegerscheck: 2,07 Mio. Dollar (1,74 Mio. Euro)
Sieger seit 1997:
1997: Tiger Woods (USA)
1998: Mark O'Meara (USA)
1999: Jose Maria Olazabal (ESP)
2000: Vijay Singh (FIJ)
2001: Woods - 2002: Woods
2003: Mike Weir (USA)
2004: Phil Mickelson (USA)
2005: Woods
2006: Mickelson
2007: Zach Johnson (USA)
2008: Trevor Immelman (USA)
2009: Angel Cabrera (ARG)
2010: Mickelson
2011: Charl Schwartzel (RSA)
2012: Bubba Watson (USA)
2013: Adam Scott (AUS)
2014: B. Watson
2015: Jordan Spieth (USA)
2016: Danny Willett (ENG)
2017: Sergio Garcia (ESP)
2018: Patrick Reed (USA)
2019: Woods
Rekord-Gewinner:
6 Titel: Jack Nicklaus (USA/1963, 1965, 1966, 1972, 1975, 1986)
5 Titel: Tiger Woods (USA/1997, 2001, 2002, 2005, 2019)
4 Titel: Arnold Palmer (USA)
2015 erstes Antreten eines Österreichers durch Bernd Wiesberger (als Top-50-Spieler der Weltrangliste).
Wiesbergers Masters-Ergebnisse:
22. (bester Debütant 2015); 34. 2016; 43. 2017; 24. 2018 - 2019 kein Österreicher qualifiziert.