In den vergangenen beiden Jahren lief es nicht nach Wunsch, da verpasste Österreichs Nummer eins jeweils den Cut. Straka spielt derzeit in Hochform, was in den vergangenen neun PGA-Turnieren zu sieben Top-16-Resultaten führte. Der Weltranglisten-18. hat mit seinen genauen Abschlägen auf der PGA-Tour die zweitbeste Statistik im Bereich "Driving Accuracy". Es ist somit alles angerichtet für eine neue Karrierebestleistung bei den US Open.
Scheffler wird unterdessen in Pinehurst jener Spieler sein, den es zu schlagen gilt. Der Weltranglisten-Erste ist an der Spitze die Konstanz in Person und reist mit dem Sieg beim Memorial im Gepäck an. "Nur weil ich letzte Woche gewonnen habe, habe ich deswegen diese Woche keine Vorteile gegenüber der Konkurrenz", stapelte der Texaner vor Turnierstart tief. "Ich versuche, hier nicht an die Vergangenheit oder die Zukunft zu denken. Ich versuche, in der Gegenwart zu leben."
Schefflers jüngere Vergangenheit besagt, dass er bei 13 Saisonstarts fünf Mal gewann. Sieben weitere Male landete der 27-Jährige in den Top 10. Der US-Star präsentierte sich damit so dominant wie einst nur Tiger Woods. Dabei verliefen die vergangenen Wochen turbulent: Scheffler wurde erstmals Vater und war kurz darauf Mittelpunkt einer kuriosen Festnahme bei der PGA Championship. Mittlerweile wurden alle Anklagen gegen ihn fallen gelassen, die Nummer eins kann somit unbelastet auftreten.
Respekt vor Topfavorit Scheffler enorm
Als seine ersten Herausforderer gelten der Nordire Rory McIlroy sowie die US-Amerikaner Xander Schauffele, Collin Morikawa und Bryson DeChambeau. Schauffele und McIlroy absolvieren die ersten beiden Runden in Pinehurst in einem Blockbuster-Flight mit Scheffler.
Der Respekt ist enorm. "Jede Woche scheint er einen größeren Vorsprung aufzubauen und den Berg irgendwie noch höher zu machen, den wir erklimmen müssen", erklärte PGA-Championship-Sieger Schauffele.
"Das Einzige, was ihn davon abhielt, ein Golfturnier zu gewinnen, bestand darin, eine Stunde lang in eine Gefängniszelle geworfen zu werden", scherzte McIlroy. "Er ist derzeit der Gold Standard", resümierte LIV-Golfer DeChambeau über Scheffler. Nicht um den Sieg kämpfen kann hingegen Jon Rahm, der Spanier musste wegen einer Fußverletzung kurzfristig passen.