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Doppler/Horst gehen nach Heim-EM getrennte Wege

Nach zehn gemeinsamen Jahren folgt der letzte Auftritt von Österreichs Beach-Ikonen.

Doppler/Horst gehen nach Heim-EM getrennte Wege Foto: © GEPA

Bei der Beachvolleyball-Heim-EM geht eine Ära zu Ende: Clemens Doppler und Alexander Horst gehen nach zehn gemeinsamen Jahren nach dem Turnier in Wien getrennte Wege. 

"Nach der EM gibt es heuer kein internationales Turnier der Top-Kategorie mehr, daher wird das wohl unser letzter gemeinsamer Auftritt werden", erklärt Doppler. "Eh sensationell, dass wir das vor Heimpublikum erleben dürfen, haben uns doch die rot-weiß-roten Fans 2017 bis ins WM-Finale getragen. Ich kann nur sagen: 'goosebumps don't lie!'" 

Auf LAOLA1-Nachfrage heißt es, dass beide weiterspielen wollen, allerdings mit jüngeren Partnern, an die sie ihre Erfahrungen weitergeben möchten. Wer mögliche neue Partner sein könnten und ob sich die Projekte finanzieren lassen, wird aktuell noch geprüft. 

"Es gibt einige Möglichkeiten und Optionen, die wir beide für uns ausloten", konkretisiert Doppler später auf Instagram. 

Horst: "Es fällt gegen die jungen Athleten zunehmend schwerer"

Alexander Horst gibt zu: "Mit fast 41 bzw. 39 Jahren fällt es gegen die jungen Athleten zunehmend schwerer erfolgreich zu sein. Wir haben Oleg Stoyanovskyi als 17-jährigen Burschen vor sieben Jahren bereits als Sparringpartner auf Trainingslager mitgenommen, jetzt gewinnt er mit 24 Jahren Olympia-Silber. Auch Mol/Sorum sind 24 bzw. 25 Jahre alt, also da hat sich in den letzten Jahren sicher die Athletik vor die Routine gestellt."

Doppler/Horst bilden seit Herbst 2011 ein Team, damals wollte man über den Continental Cup noch auf den Olympia-Zug Richtung London 2012 aufspringen - mit Erfolg. "Was wir seither erreicht haben, war schon sensationell", blickt Doppler zurück. 

WM-Silber 2017, EM-Bronze 2014, zwei Olympia-Teilnahmen sowie drei Medaillen bei Grand Slams bezeugen die internationale Klasse. "Da haben wir als kleines Österreich nicht viel anbrennen lassen und ein Ausrufezeichen hinterlassen", sagt Doppler. 

Heim-EM als Schlusspunkt

Die Heim-EM am Wiener Heumarkt soll nun den Schlusspunkt der gemeinsamen Karriere bilden. Doppler/Horst steigen am Donnerstag (12:45 Uhr) gegen die Geheimfavoriten Perusic/Schweiner (CZE) in den Bewerb ein. 

Bei Olympia stoppte ein positiver Corona-Test bei der Einreise das tschechische Duo. Umso stärker erwartet Horst sie nun in Wien: "Diese verpasste Olympia-Chance macht sie jetzt zu noch größeren Favoriten. Mol/Sorum und Krasilnikov/Stoyanvoskyi haben die Finalspiele in den Beinen und im Kopf, die Tschechen sind ausgeruht und brennheiß!"

Je nach Ausgang des ersten Matches wartet dann ebenfalls am Donnerstag, voraussichtlich um 20:30 Uhr bei Flutlicht in der Red Bull Arena, der Sieger/Verlierer von Plavins/Tocs (LAT) gegen Krattiger/Breer (SUI).

"Plavins/Tocs waren sicher Nutznießer von Tschechiens Corona-Fall und standen nach sensationellen Siegen im Halbfinale von Tokio. Das hätte ich ihnen vor Olympia nicht zugetraut, sie haben heuer noch nicht gut gespielt und waren alles andere als in Form. Da sieht man aber wieder einmal wie nah alles zusammenliegt und alles möglich ist. Krattiger/Breer sahen die Olympischen Spiele sicher mit schmerzhaften Gefühlen, denn sie mussten als Gewinner des Continental Cups zu Hause bleiben, Heidrich/Gerson wurden vom Schweizer Verband nominiert. Die Jungs haben einen großen Schritt vorwärts gemacht und uns Österreicher schon mehrmals besiegt, sowohl auf der Tour als auch im Continental Cup. Ich denke, dass sie heiß darauf sind die Nicht-Nominierung für Tokio mit einer EM-Medaille gut zu machen", analysiert Doppler. 

"Unser letztes gemeinsames internationales Antreten beschert uns in der Gruppenphase nicht unbedingt große Namen, aber sicherlich aufgrund der unterschiedlichsten Gründe schwierige Aufgaben", so Horst. 

Für Doppler/Horst ist in der Gruppe jedoch "alles möglich". "Mit dem Publikum im Rücken wollen wir nochmals unsere Kräfte bündeln und gutes Beach Volleyball bieten!"