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Jakob Pöltl zieht positive Bilanz unter Rekordjahr

Der NBA-Legionär sieht dennoch Verbesserungsbedarf:

Jakob Pöltl zieht positive Bilanz unter Rekordjahr Foto: © getty

Jakob Pöltl wird in den diesjährigen NBA-Playoffs nicht mit von der Partie sein.

Nach der knappen 96:100-Niederlage mit den San Antonio Spurs im Play-In bei den Memphis Grizzlies kann der 25-Jährige dennoch positiv bilanzieren. Anfangs noch von der Bank, spielte sich der Wiener mit Fortdauer der Saison in der Starting Five und stand letztendlich in 51 Spielen von Beginn weg am Court. 

Durchschnittlich 26,7 Minuten stehen zu Buche, das sind gleich um 9,0 Minuten Minuten pro Spiel mehr als in der Saison davor. 8,6 Punkte, 7,9 Rebounds, 3,2 Offensiv-Rebounds, 4,8 Defensiv-Rebounds, 1,8 Blocks, 1,9 Assists und 0,7 Steals sind allesamt teilweise klare Karriere-Bestwerte.

Reihenweise Werte im Spitzenfeld

Österreichs Pionier hat die fünftmeisten Würfe aller NBA-Spieler geblockt (123), in Blocks pro Spiel ist er Sechster. In der Kategorie Feldwurf-Prozentsatz befindet sich Pöltl mit Rang sieben und 61,6 Prozent ebenfalls in der absoluten Elite der qualifizierten Spieler.

219 Offensiv-Rebounds bringen Platz sechs, in Offensiv-Rebounds pro Spiel steht Rang sieben zu Buche. 547 Gesamt-Rebounds reichen immerhin für Position 16.

Sogar Bester der NBA ist Pöltl in der Spezial-Kategorie Screen-Assists pro 36 Minuten (7,5): Kein anderer Spieler blockt seine Mitspieler hochgerechnet auf die Spielzeit so oft zu Korberfolgen frei.

Bei der Anzahl der "contested", also beeinflussten Zweipunkte-Würfe ist der Spurs-Center Nummer drei der Liga, ebenso bei den "contested" Feldwürfen insgesamt.

In einigen weiteren tiefergehenden Defensiv-Statistiken, vor allem was die verminderte Trefferquote der Gegenspieler betrifft, ist Pöltl ganz vorne zufinden, weshalb ihn Experten immer wieder zum erweiterten Kreis der besten Verteidiger der NBA zählen.

Jakob Pöltls Saisonbilanz:

Frage: Jakob, wie würdest du die Saison aus Team-Sicht zusammenfassen? Was habt ihr gut, was weniger gut hinbekommen?

Jakob Pöltl: Ich finde, als Team haben wir eine sehr solide Saison gespielt. Wir haben uns über Teilstrecken sehr stark präsentiert. Wir haben nie aufgegeben, unser Ziel zwar im Endeffekt knapp nicht erreicht, aber eine sehr starke erste Saisonhälfte gespielt. Die zweite Hälfte der Saison war um ein Stück schwerer, wir hatten auch Pech mit Covid.

Frage: Unter dem Strich steht der wahrscheinlich gerechtfertigte zehnte Platz mit einem jungen Team in der sehr starken Western Conference. Seid ihr damit zufrieden?

Pöltl: Es ist ein bisschen schwer hinzunehmen, weil doch noch mehr drinnen war. Wir haben gezeigt, dass wir mit den besten Teams mitspielen können. Wenn das eine oder andere Spiel ein bisschen anders läuft bzw. wenn der Spielplan ein bisschen anders aussieht, haben wir vielleicht eine Chance, unter den Top-8 zu sein. Demnach tut es weh, dass es nur der zehnte Platz geworden ist und auch, dass wir die Play-in-Chance nicht nutzen konnten.

Frage: Du persönlich hast deine Stärken gut ausspielen können, was sagst du zu deiner persönlichen Leistung?

Pöltl: Ich finde, ich persönlich habe in dieser Saison ganz gute Fortschritte gemacht. Wie immer gibt es noch einiges, an dem ich arbeiten will und muss. Alles in allem kann ich mit den Schritten – erstmals Langzeit-Starter und deutlich höhere Minuten – ganz zufrieden sein.

Frage: Was waren für dich die persönlichen Highlights der Saison?

Pöltl: Mein Highlight war, als ich die Starter-Rolle und die erhöhten Minuten bekommen habe. Die Leader-Rolle, dich in unserem Team annehmen musste – das ist der Fortschritt, auf den ich jetzt schon seit ein paar Jahren zuarbeite. Da habe ich einen großen Schritt gemacht und darauf bin ich auch stolz.

Frage: Was siehst du für dich als nächste Entwicklungsschritte, in welchen Bereichen willst du dich verbessern, was willst du in einem Jahr erreicht haben?

Pöltl: Ich will weiterhin auf meine Rolle im Team aufbauen, will in der nächsten Saison noch aggressiver sein, mich mehr und mehr auch offensiv ins Spiel einbauen. Ich weil weiterhin an meinem Spiel arbeiten, um facettenreicher zu werden. Ich glaube, da gibt es mehr als genug Angriffspunkte, an denen ich über den Sommer arbeiten kann.

Frage: Was steht in den nächsten Tagen und Wochen auf dem Programm, wann kommst du zurück nach Österreich?

Pöltl: Über meinen Sommer habe ich mir eigentlich noch gar keine Gedanken gemacht. Ich denke, es wird nicht allzu lange dauern, bis ich zurück nach Österreich komme, nachdem ich Freunde und Familie doch recht lange nicht mehr gesehen habe. Der Rest des Sommers wird sich weisen.

Frage: Nächste Woche steigt in Graz der 3x3 Olympic Qualifier. Du hast das Burschen-Team ja besucht, was traust du ihnen zu?

Pöltl: Das ist eine geile Sache. Ich bin froh für die Burschen, dass es so gut für sie läuft. Ich hoffe, dass die Quali drinnen ist. Ich weiß, das ist ein sehr schwerer Task, aber bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, ist natürlich eine Wahnsinns-Sache. Wenn da die Qualifikation gelingen würde, dann wäre das sicher ein Traum für alle Beteiligten. Ich wünsche den Mädels und Burschen auf jeden Fall viel Glück!


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