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Sterbehilfe? Walkner stellt schockierendes Zitat richtig

"Ich habe nicht darüber nachgedacht", erklärt Matthias Walkner in Hinblick auf das heikle Thema. Seine Aussagen seien aus dem Kontext gerissen worden.

Sterbehilfe? Walkner stellt schockierendes Zitat richtig Foto: © GEPA

Wenn Matthias Walkner über die vergangenen Wochen seit seinem schweren Unfall bei der Vorbereitung auf seine zehnte Teilnahme an der Rallye Dakar spricht, wird der Salzburger emotional.

"Ich bin durch die Hölle gegangen", erzählt er dem ORF und ist dabei den Tränen nahe. Die Erinnerungen an den Sturz in den USA Anfang Dezember sind noch frisch. Walkner wusste sofort, "das ist ein folgenschwerer Sturz. Für einen Motorradfahrer ist es der worst case, so etwas (einen Gegenhang, Anm.) zu übersehen", betont der Kuchler.

Seine Füße hätte der 37-Jährige direkt danach noch gespürt, wobei er schon merkte, dass der linke Fuß gebrochen ist. "Dass alles so schlimm ist, damit hätte ich nicht gerechnet."

Den Unfall stundenlang nicht realisiert

Richtig realisieren konnte der Dakar-Sieger von 2018 das Geschehene lange nicht. "Ich habe fünf Stunden nach dem Crash noch immer gedacht, dass es ein Traum war. Ich habe mir gedacht, dass ich jetzt gleich munter werde."

Offene Frakturen an Schien- und Wadenbein sowie ein komplett zersplittertes Sprunggelenk waren die Folgen des Unfalls, genauso wie über 30 Stunden an Operationen, die seitdem folgten.

Speziell während seines Krankenhaus-Aufenthalts in Palm Springs durchlebte Walkner eine Tortur, erzählt unter anderem, dass die Ärzte ihm Eis auf den dick angeschwollenen Fuß legten, um die Schwellung und gleichzeitig die Schmerzen zu reduzieren.

Der Haken: Das Eis wurde auf einen Fixateur, ein Eisengestell zur Ruhigstellung von Knochenbrüchen, gelegt. "Ich hatte deshalb so Schmerzen, das Eisen hatte fünf Grad und ging direkt in den Knochen."

Sterbehilfe? "Wenn das aus dem Kontext gerissen wird, tut das weh"

Dass er deshalb an Sterbehilfe gedacht hätte, wie er in einem Interview mit "speedweek.com" zitiert wurde, verneint Walkner.

"Ich habe gesagt, dass ich Menschen verstehe, die über mehrere Jahre nicht aus dem Bett rauskommen, nur Schmerzen haben, das durchmachen, was ich nur für eine Woche durchgemacht habe, und dann sagen, ich will nicht mehr."

"Aber wenn man das aus dem Kontext herausreißt, um eine Schlagzeile zu machen, tut das weh. Es ist schade, weil der Bericht war wirklich cool geschrieben", so der Salzburger.

Jeder der ihn kenne, wisse, dass er auch Hoch und Tiefs habe. "Ich habe eine schwierige Zeit erlebt, aber ich bin happy, bin mit positiven Menschen umgeben und habe daher nicht darüber nachgedacht, dass ich frage, mir die Spritze ansetzen zu lassen", stellt Walkner klar.

In dessen Augen bereits ein gewisses Feuer erkennbar ist, bald wieder auf einem Motorrad zu sitzen. "Vielleicht nicht in einem halben Jahr, aber in neun, zehn oder elf Monaten" soll es soweit sein.


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